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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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(aus Detmold) und als reich ausgestatteter Lehrer der alten und
neuen Literatur darf er sich vielleicht dem Manne, der für beide
jetzt so viel arbeitet, mit einiger Hoffnung seiner Befreiung nähern
und seiner Benützung. Ich selber habe wenigstens jetzt den Genuß,
mit Joh. v. Müller gesprochen zu haben.5

521. An Emanuel.

Guten Abend, Emanuel! Leider muß ich Sie jetzt überall ver-
fehlen, sogar auf Ihrem Papier. Denn Ihr gestriges gab mir10
C[aroline] erst (sie thut nichts zu früh) nachdem ich O[tto]'s
Brief von Ihnen bekommen, dessen Staatstrauer sich mehr auf
eigne (auch eine ungewisse) gründet. Ich hasse alles verdammte Ver-
zagen; und begreife O. nicht. Das Übrige hintennach, wenn Sie um-kehren. Reisen und leben Sie wol!*)15

522. An Emanuel.

Guten Morgen, Lieber Alter! Meine Antworten also auf so
vielerlei mündlich. Was ich vermag, thu' ich gerne; nur solche Bitten
ärgern mich, wo ich nichts erfüllen kann und dieses Nichts doch noch20
mühsam einzukleiden habe, wie heute schon 2.

523. An Emanuel.

Guten Morgen! Hier send' ich Ihnen die Rezension; und sogar
die zweite über Corinna. Da Sie diese nicht gelesen: so sag' ich Ihnen,25
daß der Held (Oswald Erville) von der Stael, die auch in der
Wirklichkeit den Britten zu sehr nachlief, als edel u. s. w. dargestellt
wird und ich aus doppelter Bosheit thun muß, als wollte sie ihn
satirisch behandeln. -- Leider muß ich Sie bitten, mir schon gegen
12 Uhr sie zurück zu senden.30

Otto's Buch gefällt mir (mit Einschränkungen) sehr. Ist Cotta
wieder zurück, werd' ichs ihm senden und loben.

*) Und dieß können Sie beim Himmel; denn jetzt wirds köstlich.

(aus Detmold) und als reich ausgeſtatteter Lehrer der alten und
neuen Literatur darf er ſich vielleicht dem Manne, der für beide
jetzt ſo viel arbeitet, mit einiger Hoffnung ſeiner Befreiung nähern
und ſeiner Benützung. Ich ſelber habe wenigſtens jetzt den Genuß,
mit Joh. v. Müller geſprochen zu haben.5

521. An Emanuel.

Guten Abend, Emanuel! Leider muß ich Sie jetzt überall ver-
fehlen, ſogar auf Ihrem Papier. Denn Ihr geſtriges gab mir10
C[aroline] erſt (ſie thut nichts zu früh) nachdem ich O[tto]’s
Brief von Ihnen bekommen, deſſen Staatstrauer ſich mehr auf
eigne (auch eine ungewiſſe) gründet. Ich haſſe alles verdammte Ver-
zagen; und begreife O. nicht. Das Übrige hintennach, wenn Sie um-kehren. Reiſen und leben Sie wol!*)15

522. An Emanuel.

Guten Morgen, Lieber Alter! Meine Antworten alſo auf ſo
vielerlei mündlich. Was ich vermag, thu’ ich gerne; nur ſolche Bitten
ärgern mich, wo ich nichts erfüllen kann und dieſes Nichts doch noch20
mühſam einzukleiden habe, wie heute ſchon 2.

523. An Emanuel.

Guten Morgen! Hier ſend’ ich Ihnen die Rezenſion; und ſogar
die zweite über Corinna. Da Sie dieſe nicht geleſen: ſo ſag’ ich Ihnen,25
daß der Held (Oswald Erville) von der Stael, die auch in der
Wirklichkeit den Britten zu ſehr nachlief, als edel u. ſ. w. dargeſtellt
wird und ich aus doppelter Bosheit thun muß, als wollte ſie ihn
ſatiriſch behandeln. — Leider muß ich Sie bitten, mir ſchon gegen
12 Uhr ſie zurück zu ſenden.30

Otto’s Buch gefällt mir (mit Einſchränkungen) ſehr. Iſt Cotta
wieder zurück, werd’ ichs ihm ſenden und loben.

*) Und dieß können Sie beim Himmel; denn jetzt wirds köſtlich.
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[214/0230] (aus Detmold) und als reich ausgeſtatteter Lehrer der alten und neuen Literatur darf er ſich vielleicht dem Manne, der für beide jetzt ſo viel arbeitet, mit einiger Hoffnung ſeiner Befreiung nähern und ſeiner Benützung. Ich ſelber habe wenigſtens jetzt den Genuß, mit Joh. v. Müller geſprochen zu haben. 5 [Unterschrift abgeschnitten] 521. An Emanuel. [Bayreuth, 30. April 1808] Guten Abend, Emanuel! Leider muß ich Sie jetzt überall ver- fehlen, ſogar auf Ihrem Papier. Denn Ihr geſtriges gab mir 10 C[aroline] erſt (ſie thut nichts zu früh) nachdem ich O[tto]’s Brief von Ihnen bekommen, deſſen Staatstrauer ſich mehr auf eigne (auch eine ungewiſſe) gründet. Ich haſſe alles verdammte Ver- zagen; und begreife O. nicht. Das Übrige hintennach, wenn Sie um-kehren. Reiſen und leben Sie wol! *) 15 522. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Mai 1808] Guten Morgen, Lieber Alter! Meine Antworten alſo auf ſo vielerlei mündlich. Was ich vermag, thu’ ich gerne; nur ſolche Bitten ärgern mich, wo ich nichts erfüllen kann und dieſes Nichts doch noch 20 mühſam einzukleiden habe, wie heute ſchon 2. 523. An Emanuel. [Bayreuth, 10. Mai 1808] Guten Morgen! Hier ſend’ ich Ihnen die Rezenſion; und ſogar die zweite über Corinna. Da Sie dieſe nicht geleſen: ſo ſag’ ich Ihnen, 25 daß der Held (Oswald Erville) von der Stael, die auch in der Wirklichkeit den Britten zu ſehr nachlief, als edel u. ſ. w. dargeſtellt wird und ich aus doppelter Bosheit thun muß, als wollte ſie ihn ſatiriſch behandeln. — Leider muß ich Sie bitten, mir ſchon gegen 12 Uhr ſie zurück zu ſenden. 30 Otto’s Buch gefällt mir (mit Einſchränkungen) ſehr. Iſt Cotta wieder zurück, werd’ ichs ihm ſenden und loben. *) Und dieß können Sie beim Himmel; denn jetzt wirds köſtlich.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/230>, abgerufen am 27.11.2024.