Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.465. An Emanuel. [Bayreuth, 18. Jan. 1808]Guten Morgen, Lieber! Möge mein Brief nicht zu spät ankom- 466. An Wilhelmine von Kehler in Glatz.5 [Bayreuth, 18. (?) Jan. 1808]Worte sind keine Blicke -- und darum nimmt die Entfernung so 467. An Emanuel. [Bayreuth, 22. Jan. 1808]10Guter Emanuel! Da ich jetzt in so fern wieder bei Cassa bin, Meine C[aroline] hat mir Ihre Nachqualen erzählt, mit welchen N. S. Morgen früh werd' ich das Geld holen lassen, -- sogar die 468. An Emanuel. [Bayreuth, 23. Jan. 1808]Guten Morgen, Guter! Mög' ich Sie durch meine Bitte in keine30 13 Jean Paul Briefe. V.
465. An Emanuel. [Bayreuth, 18. Jan. 1808]Guten Morgen, Lieber! Möge mein Brief nicht zu ſpät ankom- 466. An Wilhelmine von Kehler in Glatz.5 [Bayreuth, 18. (?) Jan. 1808]Worte ſind keine Blicke — und darum nimmt die Entfernung ſo 467. An Emanuel. [Bayreuth, 22. Jan. 1808]10Guter Emanuel! Da ich jetzt in ſo fern wieder bei Cassa bin, Meine C[aroline] hat mir Ihre Nachqualen erzählt, mit welchen N. S. Morgen früh werd’ ich das Geld holen laſſen, — ſogar die 468. An Emanuel. [Bayreuth, 23. Jan. 1808]Guten Morgen, Guter! Mög’ ich Sie durch meine Bitte in keine30 13 Jean Paul Briefe. V.
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0208" n="193"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>465. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 18. Jan. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Lieber! Möge mein Brief nicht zu ſpät ankom-<lb/> men. Sie verzeihen mir ſchon die Kürze, Rechter!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>466. An <hi rendition="#g">Wilhelmine von Kehler in Glatz.</hi><lb n="5"/> </head> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 18. (?) Jan. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Worte ſind keine Blicke — und darum nimmt die Entfernung ſo<lb/> viel.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>467. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 22. Jan. 1808]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Guter <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi> Da ich jetzt in ſo fern wieder bei <hi rendition="#aq">Cassa</hi> bin,<lb/> daß ich jede Minute 100, 200, 300 rtl. von der <hi rendition="#aq">Cottaischen</hi> be-<lb/> ziehen kann: ſo bitt’ ich Sie bis zur Rückkehr Ihres H. Bruders —<lb/> Sie müßten denn ſelber meine Anweiſung zu 150 rtl. pr. gebrauchen<lb/> können — mir 20 rtl. pr. zu leihen. <hi rendition="#aq">Todtschinder</hi> will Geld für<lb n="15"/> ſeine Waren in ſeinem heutigen Billet. Das <hi rendition="#aq">Tramplerische</hi> Bier<lb/> bekommt mir unerwartet — für mich und <hi rendition="#aq">Todtschinder</hi> — gut.</p><lb/> <p>Meine <hi rendition="#aq">C[aroline]</hi> hat mir Ihre Nachqualen erzählt, mit welchen<lb/> wahrſcheinlich Ihr Religionsvolk die tiefern Qualen übertäuben<lb/> will. Aber ſo innig auch ich Ihre kindliche und religiöſe Bequemung<lb n="20"/> verehre: ſo ſetz’ ich doch dazu: die Seele, hinter welcher es geſchieht,<lb/> ſteht über noch höhern Vorurtheilen als die jüdiſchen ſind, und iſt<lb/> weder Jüdin, noch Chriſtin und ſieht das treue Herz des Sohnes<lb/> offen und treu, wenn es auch keine Thräne vergi[e]ßt, geſchweige<lb/> kein Übriges nachthut.<lb n="25"/> </p> <p>N. S. Morgen früh werd’ ich das Geld holen laſſen, — ſogar die<lb/> Repetieruhr — ſobald Sie bejahen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>468. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 23. Jan. 1808]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Guter! Mög’ ich Sie durch meine Bitte in keine<lb n="30"/> Verlegenheit Ihrer Gebräuche geſetzt haben! — Bald werd’ ....<lb/> (ſo weit hatt’ ich geſchrieben, als Ihr blütenreines Blatt ankam)<lb/> ich zu Ihnen kommen. Nur dann läßt ſich über unſern Gegenſtand<lb/> <fw place="bottom" type="sig">13 Jean Paul Briefe. <hi rendition="#aq">V.</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [193/0208]
465. An Emanuel.
[Bayreuth, 18. Jan. 1808]
Guten Morgen, Lieber! Möge mein Brief nicht zu ſpät ankom-
men. Sie verzeihen mir ſchon die Kürze, Rechter!
466. An Wilhelmine von Kehler in Glatz. 5
[Kopie][Bayreuth, 18. (?) Jan. 1808]
Worte ſind keine Blicke — und darum nimmt die Entfernung ſo
viel.
467. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Jan. 1808] 10
Guter Emanuel! Da ich jetzt in ſo fern wieder bei Cassa bin,
daß ich jede Minute 100, 200, 300 rtl. von der Cottaischen be-
ziehen kann: ſo bitt’ ich Sie bis zur Rückkehr Ihres H. Bruders —
Sie müßten denn ſelber meine Anweiſung zu 150 rtl. pr. gebrauchen
können — mir 20 rtl. pr. zu leihen. Todtschinder will Geld für 15
ſeine Waren in ſeinem heutigen Billet. Das Tramplerische Bier
bekommt mir unerwartet — für mich und Todtschinder — gut.
Meine C[aroline] hat mir Ihre Nachqualen erzählt, mit welchen
wahrſcheinlich Ihr Religionsvolk die tiefern Qualen übertäuben
will. Aber ſo innig auch ich Ihre kindliche und religiöſe Bequemung 20
verehre: ſo ſetz’ ich doch dazu: die Seele, hinter welcher es geſchieht,
ſteht über noch höhern Vorurtheilen als die jüdiſchen ſind, und iſt
weder Jüdin, noch Chriſtin und ſieht das treue Herz des Sohnes
offen und treu, wenn es auch keine Thräne vergi[e]ßt, geſchweige
kein Übriges nachthut. 25
N. S. Morgen früh werd’ ich das Geld holen laſſen, — ſogar die
Repetieruhr — ſobald Sie bejahen.
468. An Emanuel.
[Bayreuth, 23. Jan. 1808]
Guten Morgen, Guter! Mög’ ich Sie durch meine Bitte in keine 30
Verlegenheit Ihrer Gebräuche geſetzt haben! — Bald werd’ ....
(ſo weit hatt’ ich geſchrieben, als Ihr blütenreines Blatt ankam)
ich zu Ihnen kommen. Nur dann läßt ſich über unſern Gegenſtand
13 Jean Paul Briefe. V.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |