Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.332. An Emanuel. [Bayreuth, 21. März 1807]Mein edler Mensch! Wie soll ich Ihnen genug meinen Dank 333. An Emanuel.10 [Bayreuth, 22. März 1807]Guten Tag, Lieber! Sie werden mir heute den Brief von Renate[?] 334. An Emanuel.15 [Bayreuth, 29. März 1807. Ostersonntag]Guten Morgen und gute Feiertage! Warum muß die Gute backen 335. An Jacobi. Bayreuth d. 28 Dec. 1806.Du und Fürsten allein können es machen, daß ich auf einem ganzen 332. An Emanuel. [Bayreuth, 21. März 1807]Mein edler Menſch! Wie ſoll ich Ihnen genug meinen Dank 333. An Emanuel.10 [Bayreuth, 22. März 1807]Guten Tag, Lieber! Sie werden mir heute den Brief von Renate[?] 334. An Emanuel.15 [Bayreuth, 29. März 1807. Oſterſonntag]Guten Morgen und gute Feiertage! Warum muß die Gute backen 335. An Jacobi. Bayreuth d. 28 Dec. 1806.Du und Fürſten allein können es machen, daß ich auf einem ganzen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0152" n="137"/> <div type="letter" n="1"> <head>332. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 21. März 1807]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein edler Menſch! Wie ſoll ich Ihnen genug meinen Dank<lb/> ſagen, nicht blos über die Menge — womit Sie von Jahr zu Jahr<lb/> mehr ſündigen um zu erfreuen — ſondern über die Wahl, womit Sie<lb n="5"/> mir faſt aus allen Lieblings Blüten mein Wiegen-Eden zuſammen<lb/> ſetzen. Nichts berauſchet mich ſüſſer und ätheriſcher als an einem ſol-<lb/> chen Tage in die Blumen künftiger Monate mich gleichſam einzuhül-<lb/> len. Habe Dank, ſchönes Herz und ſei doch ſo glücklich als du machſt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>333. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 22. März 1807]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Tag, Lieber! Sie werden mir heute den Brief von Renate[?]<lb/> wieder zeigen, damit ich weiß, was ſonſt darin ſteht. — Ich eſſe bei<lb/> Schuckmann und trinke bei mir und fahre bei Ihnen mit dieſem fort.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>334. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 29. März 1807. Oſterſonntag]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen und gute Feiertage! Warum muß die Gute backen<lb/> und leiden und ſchenken? Wiewol eines das andere mildert. Ihr<lb/> Schmerz im engen Hof und in allen Engen um ſie herum, würde ein<lb/> groſſer werden. Mög’ er meine andern Freunde verſchonen, wenig-<lb n="20"/> ſtens meinen <hi rendition="#g">beſten,</hi> Beſter!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>335. An <hi rendition="#g">Jacobi.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 28 Dec.</hi> 1806.</hi> </dateline><lb/> <p>Du und Fürſten allein können es machen, daß ich auf einem ganzen<lb/> Bogen anfange, <hi rendition="#g">dieſe,</hi> weil ich ihnen Platz laſſen, <hi rendition="#g">du,</hi> weil ich ſelber<lb n="25"/> einen haben will, um mit dir ein Wort — obwol blos auf meinem<lb/> Kanapee, worauf ich, Kinder und Hund und Kanarienvogel ihren gei-<lb/> ſtigen Gehalt auslaſſen — zu reden. — Ich bin in <hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> geblieben<lb/> — und mein Muth war nicht der Mühe werth; denn es war nichts<lb/> zu bekämpfen; leicht wie eine Gewitterwolke voll Abendſonne zog<lb n="30"/> die Schlagwolke des Kriegs über das Land hin und traf erſt fern<lb/> von uns; als Aurora wird ſie, hoff’ ich, umkehren und heim<lb/> ziehen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [137/0152]
332. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. März 1807]
Mein edler Menſch! Wie ſoll ich Ihnen genug meinen Dank
ſagen, nicht blos über die Menge — womit Sie von Jahr zu Jahr
mehr ſündigen um zu erfreuen — ſondern über die Wahl, womit Sie 5
mir faſt aus allen Lieblings Blüten mein Wiegen-Eden zuſammen
ſetzen. Nichts berauſchet mich ſüſſer und ätheriſcher als an einem ſol-
chen Tage in die Blumen künftiger Monate mich gleichſam einzuhül-
len. Habe Dank, ſchönes Herz und ſei doch ſo glücklich als du machſt.
333. An Emanuel. 10
[Bayreuth, 22. März 1807]
Guten Tag, Lieber! Sie werden mir heute den Brief von Renate[?]
wieder zeigen, damit ich weiß, was ſonſt darin ſteht. — Ich eſſe bei
Schuckmann und trinke bei mir und fahre bei Ihnen mit dieſem fort.
334. An Emanuel. 15
[Bayreuth, 29. März 1807. Oſterſonntag]
Guten Morgen und gute Feiertage! Warum muß die Gute backen
und leiden und ſchenken? Wiewol eines das andere mildert. Ihr
Schmerz im engen Hof und in allen Engen um ſie herum, würde ein
groſſer werden. Mög’ er meine andern Freunde verſchonen, wenig- 20
ſtens meinen beſten, Beſter!
335. An Jacobi.
Bayreuth d. 28 Dec. 1806.
Du und Fürſten allein können es machen, daß ich auf einem ganzen
Bogen anfange, dieſe, weil ich ihnen Platz laſſen, du, weil ich ſelber 25
einen haben will, um mit dir ein Wort — obwol blos auf meinem
Kanapee, worauf ich, Kinder und Hund und Kanarienvogel ihren gei-
ſtigen Gehalt auslaſſen — zu reden. — Ich bin in Bayreuth geblieben
— und mein Muth war nicht der Mühe werth; denn es war nichts
zu bekämpfen; leicht wie eine Gewitterwolke voll Abendſonne zog 30
die Schlagwolke des Kriegs über das Land hin und traf erſt fern
von uns; als Aurora wird ſie, hoff’ ich, umkehren und heim
ziehen.
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(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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