Guten Morgen! Es ist alles heiter am Himmel heute, und fast die Zeitung wirkt dazu. Ich danke. Meine Frau will fortfahren undsich -- kürzer fassen als ich.5
297. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Jan. 1807]
Hier, Guter, mein Brief und Postporto, nämlich meine Bitte, es für mich zu tragen. -- Mit Cottas Zeitung traf ichs herrlich. --
R.10
298. An Emanuel.
[Bayreuth, 8. Jan. 1807]
Ich auch -- Nämlich ich freue mich auch auf den guten Abend; nur muß ich dafür sorgen (Sie thun das Gegentheil), daß ich morgen habe: einen guten Morgen!15
R.
299. An Joach im Heinrich Campe in Braunschweig.
[Kopie]
[Bayreuth, 7. Jan. 1807]
Mein erster Brief an Sie sollte eigentlich mehr Sie als mich zum Zwecke haben, damit ich Ihnen würdig genug die Achtung ausdrückte,20 die ich für den Sach-, nicht blos Namen-Schulrath so vieler Eltern und Schulen mit dem Publikum theile. Indeß ist die Achtung auch zum Theil durch das Vertrauen ausgedrückt, womit ich mich an Sie in eigner Angelegenheit bittend wende .... Der Vorhang des Schweigens ist für mich immer einer mit den schlimmsten Figuren25 bemalt und hinter ihm können mir nur bessere stehen. Nur die Zufälle des Kriegs allein können dieses Schweigen und Verschieben erklären; und daher, um mich etwas durch sie durchzudrängen, mach' ich Ihnen hier die Mühe einer Erkundigung oder Beleh- rung.30
N. S. Geben Sie uns bald Ihr Wörterbuch, das Leben in das naßkalte des potenz[ierten] Gottscheds bringen soll.
296. An Emanuel.
[Bayreuth, 5. Jan. 1807]
Guten Morgen! Es iſt alles heiter am Himmel heute, und faſt die Zeitung wirkt dazu. Ich danke. Meine Frau will fortfahren undſich — kürzer faſſen als ich.5
297. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Jan. 1807]
Hier, Guter, mein Brief und Poſtporto, nämlich meine Bitte, es für mich zu tragen. — Mit Cottas Zeitung traf ichs herrlich. —
R.10
298. An Emanuel.
[Bayreuth, 8. Jan. 1807]
Ich auch — Nämlich ich freue mich auch auf den guten Abend; nur muß ich dafür ſorgen (Sie thun das Gegentheil), daß ich morgen habe: einen guten Morgen!15
R.
299. An Joach im Heinrich Campe in Braunſchweig.
[Kopie]
[Bayreuth, 7. Jan. 1807]
Mein erſter Brief an Sie ſollte eigentlich mehr Sie als mich zum Zwecke haben, damit ich Ihnen würdig genug die Achtung ausdrückte,20 die ich für den Sach-, nicht blos Namen-Schulrath ſo vieler Eltern und Schulen mit dem Publikum theile. Indeß iſt die Achtung auch zum Theil durch das Vertrauen ausgedrückt, womit ich mich an Sie in eigner Angelegenheit bittend wende .... Der Vorhang des Schweigens iſt für mich immer einer mit den ſchlimmſten Figuren25 bemalt und hinter ihm können mir nur beſſere ſtehen. Nur die Zufälle des Kriegs allein können dieſes Schweigen und Verſchieben erklären; und daher, um mich etwas durch ſie durchzudrängen, mach’ ich Ihnen hier die Mühe einer Erkundigung oder Beleh- rung.30
N. S. Geben Sie uns bald Ihr Wörterbuch, das Leben in das naßkalte des potenz[ierten] Gottſcheds bringen ſoll.
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297. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Jan. 1807]
Hier, Guter, mein Brief und Poſtporto, nämlich meine Bitte,
es für mich zu tragen. — Mit Cottas Zeitung traf ichs herrlich. —
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298. An Emanuel.
[Bayreuth, 8. Jan. 1807]
Ich auch — Nämlich ich freue mich auch auf den guten Abend;
nur muß ich dafür ſorgen (Sie thun das Gegentheil), daß ich morgen
habe: einen guten Morgen! 15
R.
299. An Joach im Heinrich Campe in Braunſchweig.
[Kopie][Bayreuth, 7. Jan. 1807]
Mein erſter Brief an Sie ſollte eigentlich mehr Sie als mich zum
Zwecke haben, damit ich Ihnen würdig genug die Achtung ausdrückte, 20
die ich für den Sach-, nicht blos Namen-Schulrath ſo vieler Eltern
und Schulen mit dem Publikum theile. Indeß iſt die Achtung auch
zum Theil durch das Vertrauen ausgedrückt, womit ich mich an Sie
in eigner Angelegenheit bittend wende .... Der Vorhang des
Schweigens iſt für mich immer einer mit den ſchlimmſten Figuren 25
bemalt und hinter ihm können mir nur beſſere ſtehen. Nur die
Zufälle des Kriegs allein können dieſes Schweigen und Verſchieben
erklären; und daher, um mich etwas durch ſie durchzudrängen,
mach’ ich Ihnen hier die Mühe einer Erkundigung oder Beleh-
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N. S. Geben Sie uns bald Ihr Wörterbuch, das Leben in das
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/138>, abgerufen am 16.02.2025.
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