Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.wie ich kan und du solst die Glüklichste sein, damit ich der Glüklichste R.5 *146. An Auguste u. Friedr. Schlichtegroll in Gotha. Weimar d. 11 Jun. 1801 [Donnerstag].Geliebte Freundin! Wie ich auch reise und schweige: am Ende Das Schiksal hat endlich die empfindsamen Reisen, wenn gleich10 R. Mein treuer, redlicher, unvergessener Gevatter! Hier ist Ihrer Herzlich seien Sie gegrüsset. Ich gedacht' Ihrer stum. -- Meine Richter *147. An Herder. Weimar d. 16 Juny 1801 [Dienstag].30Endes Unterschriebener bekent für sich und seine Frau, daß er N. S. Auch den Machiavell hab' ich zurükzugeben und nicht nach- wie ich kan und du ſolſt die Glüklichſte ſein, damit ich der Glüklichſte R.5 *146. An Auguſte u. Friedr. Schlichtegroll in Gotha. Weimar d. 11 Jun. 1801 [Donnerstag].Geliebte Freundin! Wie ich auch reiſe und ſchweige: am Ende Das Schikſal hat endlich die empfindſamen Reiſen, wenn gleich10 R. Mein treuer, redlicher, unvergeſſener Gevatter! Hier iſt Ihrer Herzlich ſeien Sie gegrüſſet. Ich gedacht’ Ihrer ſtum. — Meine Richter *147. An Herder. Weimar d. 16 Juny 1801 [Dienstag].30Endes Unterſchriebener bekent für ſich und ſeine Frau, daß er N. S. Auch den Machiavell hab’ ich zurükzugeben und nicht nach- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0084" n="78"/> wie ich kan und du ſolſt die Glüklichſte ſein, damit ich der Glüklichſte<lb/> bin. — Und ſo bleib’ es ewig und die unendliche Hand hinter den<lb/> Wolken, die uns zuſammengeleitet, lege ſich ſegnend in unſere ver-<lb/> bundnen und geb’ uns nur die Schmerzen die wir ertragen können!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> <lb n="5"/> </salute> </closer> </div> <div type="letter" n="1"> <head>*146. An <hi rendition="#g">Auguſte u. Friedr. Schlichtegroll in Gotha.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar d. 11 Jun.</hi> 1801 [Donnerstag].</hi> </dateline><lb/> <p>Geliebte Freundin! Wie ich auch reiſe und ſchweige: am Ende<lb/> komm’ ich doch wieder zu Ihnen zurük, mit Leib und Brief.</p><lb/> <p>Das Schikſal hat endlich die empfindſamen Reiſen, wenn gleich<lb n="10"/> nicht meines Körpers, doch meines Herzens mit dem ſchönſten Lohne<lb/> geſchloſſen; und ich lege mich nun mit meinem Bienenſchwarm von<lb/> Empfindungen an einem Zweige in Meiningen feſt. Sie ſehen, Gute,<lb/> wie das Schikſal nur trent, um zu nähern. Jezt ſind und bleiben wir<lb/> nahe beiſammen. Künftigen Dienſtag geh’ ich durch Gotha mit<lb n="15"/> meiner Frau; da ich aber nicht länger da bleiben darf, als die Pferde<lb/> freſſen: ſo wil ich dieſe in einiger Entfernung nachahmen und wenn Sie<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd4_90">[90]</ref></note>wollen mit meiner Geliebten bei Ihnen Mittags zwei kurze, gar zu<lb/> kurze Stündgen ſein. Ich drücke Sie als die Unveränderte an das<lb/> unveränderte Herz!<lb n="20"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Mein treuer, redlicher, unvergeſſener Gevatter! Hier iſt Ihrer<lb/> wieder da, und doppelt dazu, ja die Doublette iſt das beſſere. Ich<lb/> erſpare alles Schreiben auf das Sprechen. Meine Bruſt geht leicht,<lb/> mein Geiſt fliegt und ich finde jezt auch auſſerhalb des Parnaſſes<lb n="25"/> Blumen.</p><lb/> <p>Herzlich ſeien Sie gegrüſſet. Ich gedacht’ Ihrer ſtum. — Meine<lb/> Frau grüſt Sie und die Ihrige. <hi rendition="#aq">Vale!</hi></p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*147. An <hi rendition="#g">Herder.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 16 Juny 1801 [Dienstag].</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Endes Unterſchriebener bekent für ſich und ſeine Frau, daß er<lb/> dem H. Präſident Herder folgende abgeliehene Bücher ehrlich wieder-<lb/> zugeben habe. [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Folgen Büchertitel</hi></hi>]</p><lb/> <p>N. S. Auch den Machiavell hab’ ich zurükzugeben und nicht nach-<lb/> zuahmen.<lb n="35"/> </p> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [78/0084]
wie ich kan und du ſolſt die Glüklichſte ſein, damit ich der Glüklichſte
bin. — Und ſo bleib’ es ewig und die unendliche Hand hinter den
Wolken, die uns zuſammengeleitet, lege ſich ſegnend in unſere ver-
bundnen und geb’ uns nur die Schmerzen die wir ertragen können!
R. 5
*146. An Auguſte u. Friedr. Schlichtegroll in Gotha.
Weimar d. 11 Jun. 1801 [Donnerstag].
Geliebte Freundin! Wie ich auch reiſe und ſchweige: am Ende
komm’ ich doch wieder zu Ihnen zurük, mit Leib und Brief.
Das Schikſal hat endlich die empfindſamen Reiſen, wenn gleich 10
nicht meines Körpers, doch meines Herzens mit dem ſchönſten Lohne
geſchloſſen; und ich lege mich nun mit meinem Bienenſchwarm von
Empfindungen an einem Zweige in Meiningen feſt. Sie ſehen, Gute,
wie das Schikſal nur trent, um zu nähern. Jezt ſind und bleiben wir
nahe beiſammen. Künftigen Dienſtag geh’ ich durch Gotha mit 15
meiner Frau; da ich aber nicht länger da bleiben darf, als die Pferde
freſſen: ſo wil ich dieſe in einiger Entfernung nachahmen und wenn Sie
wollen mit meiner Geliebten bei Ihnen Mittags zwei kurze, gar zu
kurze Stündgen ſein. Ich drücke Sie als die Unveränderte an das
unveränderte Herz! 20
[90]R.
Mein treuer, redlicher, unvergeſſener Gevatter! Hier iſt Ihrer
wieder da, und doppelt dazu, ja die Doublette iſt das beſſere. Ich
erſpare alles Schreiben auf das Sprechen. Meine Bruſt geht leicht,
mein Geiſt fliegt und ich finde jezt auch auſſerhalb des Parnaſſes 25
Blumen.
Herzlich ſeien Sie gegrüſſet. Ich gedacht’ Ihrer ſtum. — Meine
Frau grüſt Sie und die Ihrige. Vale!
Richter
*147. An Herder.
Weimar d. 16 Juny 1801 [Dienstag]. 30
Endes Unterſchriebener bekent für ſich und ſeine Frau, daß er
dem H. Präſident Herder folgende abgeliehene Bücher ehrlich wieder-
zugeben habe. [Folgen Büchertitel]
N. S. Auch den Machiavell hab’ ich zurükzugeben und nicht nach-
zuahmen. 35
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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