gehe werd' ich sie Ihnen vorstellen. Jezt stell' ich mich vor, nämlich mit meiner alten Bitte, mich mit Konsumtibilien zu versorgen, da ich nichts zu lesen habe als dieses Billet. --
Auch Älteres ist für mich gut.
141 a. An Gräfin Schlabrendorff in Meiningen.5
[Unter einem Brief Karolinens v. 3. Juni 1801]
Ich seze, um mit dem Blicke oben nichts wegzustehlen, blos einen schnellen Grus her. Gieb uns eine schnelle Antwort; etwa 10 Tage bleiben wir hier. Seelig flogen wir über den Weg und seelig endigten wir ihn -- und seelig werden wir ihn zum 2ten male endigen. Lebe10 wohl und grüsse deinen Freund!
R.
142. An Böttiger.
[Weimar, 3. Juni 1801]
Hier ist mein Klagelied, über das man wie ich höre, wieder ein sehr dissones gemacht. Ich brauche Ihren Rath, zu dessen Befolgung15 ich wieder Ihre Hülfe brauche. Nämlich wegen einer in die Schweiz und in die französische Kaperei-Aera derselben gelegten Geschichte, die eine Umarbeitung eines französischen Manuskripts von einer vor- nehmen russischen Dame ist, brauch' ich -- besonders über den lac de Thun und über die Berner Mezelei -- einige Bücher über die20 Schweiz und doch eines über die Schlacht. Vergeben Sie meine Bitte, deren Erfüllung ich erst morgen von Ihnen holen lassen wil. Gute Nacht! --
[88] 143. An Karoline Herder.
[Weimar, 4. Juni 1801]25
Freundin! Heute gieng ich wegen eines Doppel Planes nicht nach Tieffurth. Komm' ich das erstemal, wie schiklich, ohne C.: so mus ich zum zweitenmale kommen, wozu mir Lust und Stunde fehlt. Also: könt' ich nicht besser einen Wagen nehmen, Sie beide in den Vorder- und mich und C. in den Rüksiz ordnen und so zu Wieland fahren und30 rükwärts bei der Herzogin soupieren? Durch Ihre Gegenwart wäre die schnelle meiner C. entschuldigt. Ich bitte Sie erst auf morgen um Ihre Entscheidung und um die des Tages. -- Ich sprech' es nicht aus,
gehe werd’ ich ſie Ihnen vorſtellen. Jezt ſtell’ ich mich vor, nämlich mit meiner alten Bitte, mich mit Konſumtibilien zu verſorgen, da ich nichts zu leſen habe als dieſes Billet. —
Auch Älteres iſt für mich gut.
141 a. An Gräfin Schlabrendorff in Meiningen.5
[Unter einem Brief Karolinens v. 3. Juni 1801]
Ich ſeze, um mit dem Blicke oben nichts wegzuſtehlen, blos einen ſchnellen Grus her. Gieb uns eine ſchnelle Antwort; etwa 10 Tage bleiben wir hier. Seelig flogen wir über den Weg und ſeelig endigten wir ihn — und ſeelig werden wir ihn zum 2ten male endigen. Lebe10 wohl und grüſſe deinen Freund!
R.
142. An Böttiger.
[Weimar, 3. Juni 1801]
Hier iſt mein Klagelied, über das man wie ich höre, wieder ein ſehr diſſones gemacht. Ich brauche Ihren Rath, zu deſſen Befolgung15 ich wieder Ihre Hülfe brauche. Nämlich wegen einer in die Schweiz und in die franzöſiſche Kaperei-Aera derſelben gelegten Geſchichte, die eine Umarbeitung eines franzöſiſchen Manuſkripts von einer vor- nehmen ruſſiſchen Dame iſt, brauch’ ich — beſonders über den lac de Thun und über die Berner Mezelei — einige Bücher über die20 Schweiz und doch eines über die Schlacht. Vergeben Sie meine Bitte, deren Erfüllung ich erſt morgen von Ihnen holen laſſen wil. Gute Nacht! —
[88] 143. An Karoline Herder.
[Weimar, 4. Juni 1801]25
Freundin! Heute gieng ich wegen eines Doppel Planes nicht nach Tieffurth. Komm’ ich das erſtemal, wie ſchiklich, ohne C.: ſo mus ich zum zweitenmale kommen, wozu mir Luſt und Stunde fehlt. Alſo: könt’ ich nicht beſſer einen Wagen nehmen, Sie beide in den Vorder- und mich und C. in den Rükſiz ordnen und ſo zu Wieland fahren und30 rükwärts bei der Herzogin ſoupieren? Durch Ihre Gegenwart wäre die ſchnelle meiner C. entſchuldigt. Ich bitte Sie erſt auf morgen um Ihre Entſcheidung und um die des Tages. — Ich ſprech’ es nicht aus,
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mit meiner alten Bitte, mich mit Konſumtibilien zu verſorgen, da ich
nichts zu leſen habe als dieſes Billet. —
Auch Älteres iſt für mich gut.
141 a. An Gräfin Schlabrendorff in Meiningen. 5
Ich ſeze, um mit dem Blicke oben nichts wegzuſtehlen, blos einen
ſchnellen Grus her. Gieb uns eine ſchnelle Antwort; etwa 10 Tage
bleiben wir hier. Seelig flogen wir über den Weg und ſeelig endigten
wir ihn — und ſeelig werden wir ihn zum 2ten male endigen. Lebe 10
wohl und grüſſe deinen Freund!
R.
142. An Böttiger.
[Weimar, 3. Juni 1801]
Hier iſt mein Klagelied, über das man wie ich höre, wieder ein
ſehr diſſones gemacht. Ich brauche Ihren Rath, zu deſſen Befolgung 15
ich wieder Ihre Hülfe brauche. Nämlich wegen einer in die Schweiz
und in die franzöſiſche Kaperei-Aera derſelben gelegten Geſchichte,
die eine Umarbeitung eines franzöſiſchen Manuſkripts von einer vor-
nehmen ruſſiſchen Dame iſt, brauch’ ich — beſonders über den lac
de Thun und über die Berner Mezelei — einige Bücher über die 20
Schweiz und doch eines über die Schlacht. Vergeben Sie meine Bitte,
deren Erfüllung ich erſt morgen von Ihnen holen laſſen wil. Gute
Nacht! —
143. An Karoline Herder.
[Weimar, 4. Juni 1801] 25
Freundin! Heute gieng ich wegen eines Doppel Planes nicht nach
Tieffurth. Komm’ ich das erſtemal, wie ſchiklich, ohne C.: ſo mus
ich zum zweitenmale kommen, wozu mir Luſt und Stunde fehlt. Alſo:
könt’ ich nicht beſſer einen Wagen nehmen, Sie beide in den Vorder-
und mich und C. in den Rükſiz ordnen und ſo zu Wieland fahren und 30
rükwärts bei der Herzogin ſoupieren? Durch Ihre Gegenwart wäre
die ſchnelle meiner C. entſchuldigt. Ich bitte Sie erſt auf morgen um
Ihre Entſcheidung und um die des Tages. — Ich ſprech’ es nicht aus,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/82>, abgerufen am 16.07.2024.
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