Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Bei Wilmans komt zu Ostern von mir heraus: "das heimliche Jakobi gebe ich für 1802 (jezt kam nichts heraus) etwas Einige Ihrer herlichen pythagoräischen Reminißenzen (oft sinds Der zweite Titan wird 13 Bogen stark, der Anhang stärker. -- Ich Dem altäglichen Merkel werd' ich im kommenden Anhang einige Ostern bringt doch gewis in der Blütenzeit auch von Ihnen20 Richter 74. An Karoline Mayer. [Unter einem Briefe Ottos][Berlin, Mitte Jan. 1801]25Neben der Seite meines zarten und frommen Freundes schreib' R. [46] Sei doch so gut und lasse morgen bei Lamprecht meine Brille Bei Wilmans komt zu Oſtern von mir heraus: „das heimliche Jakobi gebe ich für 1802 (jezt kam nichts heraus) etwas Einige Ihrer herlichen pythagoräiſchen Reminiſzenzen (oft ſinds Der zweite Titan wird 13 Bogen ſtark, der Anhang ſtärker. — Ich Dem altäglichen Merkel werd’ ich im kommenden Anhang einige Oſtern bringt doch gewis in der Blütenzeit auch von Ihnen20 Richter 74. An Karoline Mayer. [Unter einem Briefe Ottos][Berlin, Mitte Jan. 1801]25Neben der Seite meines zarten und frommen Freundes ſchreib’ R. [46] Sei doch ſo gut und laſſe morgen bei Lamprecht meine Brille <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0046" n="40"/> <p>Bei Wilmans komt zu Oſtern von mir heraus: „das heimliche<lb/> Klagelied der jezigen Männer, eine Stadtgeſchichte, und die wunder-<lb/> bare Geſelſchaft in der Neujahrsnacht.“</p><lb/> <p>Jakobi gebe ich für 1802 (jezt kam nichts heraus) etwas<lb/> anderes. —<lb n="5"/> </p> <p>Einige Ihrer herlichen pythagoräiſchen Reminiſzenzen (oft ſinds<lb/> Jean Paulſche) im Merkur ſind mit in der Auswahl aus Hippel,<lb/> Jean Paul ꝛc. aufgenommen. — Unterſchreiben Sie ſich doch immer<lb/> in Büchern mit dem ganzen Namen, oder doch immer mit <hi rendition="#g">dem-<lb/> ſelben.</hi> —<lb n="10"/> </p> <p>Der zweite Titan wird 13 Bogen ſtark, der Anhang ſtärker. — Ich<lb/> und die Schlegelſche Parthei rücken einander immer näher, aber nicht<lb/> feindlich; Bernhardi und Tiek beſuchen mich oft.</p><lb/> <p>Dem altäglichen Merkel werd’ ich im kommenden Anhang einige<lb/> ſeiner hohlen Zähne ausſchlagen. — Mit Fichte traf ich neulich bei<lb n="15"/> Fesler zuſammen abends um 11 Uhr da ich meine Braut abholte;<lb/> ich behandelte ihn unbefangen und wir kamen in eine heftige <formula notation="TeX">\nicefrac{5}{4}</formula>ſtündige<lb/> Diſputazion, die mir und ich denke ihm gefiel, ſo daß er mich beſuchen<lb/> wil. —</p><lb/> <p>Oſtern bringt doch gewis in der Blütenzeit auch von Ihnen<lb n="20"/> Blüten? Leben Sie froh und ſchreiben Sie nicht nur bald, auch<lb/><hi rendition="#g">viel.</hi></p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>74. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Unter einem Briefe Ottos]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, Mitte Jan. 1801]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Neben der Seite meines zarten und frommen Freundes <hi rendition="#g">ſchreib’</hi><lb/> ich dir heute, gutes Herz, den guten Abend, da ich ihn dir nicht <hi rendition="#g">ſage.</hi><lb/> Ich ſende dir dieſe Paar fremde und eigne Worte, damit du in der ſo<lb/> groſſen und doch trennenden Nähe recht heiter ſeieſt. Ich war es<lb/> geſtern blos <formula notation="TeX">\nicefrac{39}{40}</formula>. Dein ſo leicht über ſich ſiegendes Herz finde heute<lb n="30"/> überal ein warmes. Sei froh, träume froh! —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd4_46">[46]</ref></note> Sei doch ſo gut und laſſe morgen bei <hi rendition="#aq">Lamprecht</hi> meine Brille<lb/> abholen, da er dirs ſagen laſſen; da ich geſtern bei <hi rendition="#aq">Gerlach</hi> auch das<lb/> Augenglas vergeſſen.<lb n="35"/> </p> </postscript> </div> </body> </text> </TEI> [40/0046]
Bei Wilmans komt zu Oſtern von mir heraus: „das heimliche
Klagelied der jezigen Männer, eine Stadtgeſchichte, und die wunder-
bare Geſelſchaft in der Neujahrsnacht.“
Jakobi gebe ich für 1802 (jezt kam nichts heraus) etwas
anderes. — 5
Einige Ihrer herlichen pythagoräiſchen Reminiſzenzen (oft ſinds
Jean Paulſche) im Merkur ſind mit in der Auswahl aus Hippel,
Jean Paul ꝛc. aufgenommen. — Unterſchreiben Sie ſich doch immer
in Büchern mit dem ganzen Namen, oder doch immer mit dem-
ſelben. — 10
Der zweite Titan wird 13 Bogen ſtark, der Anhang ſtärker. — Ich
und die Schlegelſche Parthei rücken einander immer näher, aber nicht
feindlich; Bernhardi und Tiek beſuchen mich oft.
Dem altäglichen Merkel werd’ ich im kommenden Anhang einige
ſeiner hohlen Zähne ausſchlagen. — Mit Fichte traf ich neulich bei 15
Fesler zuſammen abends um 11 Uhr da ich meine Braut abholte;
ich behandelte ihn unbefangen und wir kamen in eine heftige [FORMEL]ſtündige
Diſputazion, die mir und ich denke ihm gefiel, ſo daß er mich beſuchen
wil. —
Oſtern bringt doch gewis in der Blütenzeit auch von Ihnen 20
Blüten? Leben Sie froh und ſchreiben Sie nicht nur bald, auch
viel.
Richter
74. An Karoline Mayer.
[Berlin, Mitte Jan. 1801] 25
Neben der Seite meines zarten und frommen Freundes ſchreib’
ich dir heute, gutes Herz, den guten Abend, da ich ihn dir nicht ſage.
Ich ſende dir dieſe Paar fremde und eigne Worte, damit du in der ſo
groſſen und doch trennenden Nähe recht heiter ſeieſt. Ich war es
geſtern blos [FORMEL]. Dein ſo leicht über ſich ſiegendes Herz finde heute 30
überal ein warmes. Sei froh, träume froh! —
R.
Sei doch ſo gut und laſſe morgen bei Lamprecht meine Brille
abholen, da er dirs ſagen laſſen; da ich geſtern bei Gerlach auch das
Augenglas vergeſſen. 35
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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