Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.aber nicht wegen Verfallzeit sondern weil es selber verfallen war. Ich bin durch Cottas frühere Einwilligung -- die also den Wechsel Ich werde auf einige Tage nach Rudolstadt, vielleicht Weimar [327] Grüße meinen alten Emanuel und Korrespondenten. Kämen in20 467. An Karoline Richter. Geleussen [17. Mai 1804].Liebe! Da ich froh bin -- obwohl erst hier recht -- so sollst du doch *) d. 16. Doch wahrscheinlicher morgen 17. nach Bam--Nürnberg, oder
Würzburg; aber wie gesagt, das Wetter bleibt; bei Gott es kommt in diesem Jahr nicht so wieder, nütz' es! aber nicht wegen Verfallzeit ſondern weil es ſelber verfallen war. Ich bin durch Cottas frühere Einwilligung — die alſo den Wechſel Ich werde auf einige Tage nach Rudolstadt, vielleicht Weimar [327] Grüße meinen alten Emanuel und Korreſpondenten. Kämen in20 467. An Karoline Richter. Geleussen [17. Mai 1804].Liebe! Da ich froh bin — obwohl erſt hier recht — ſo ſollſt du doch *) d. 16. Doch wahrſcheinlicher morgen 〈17.〉 nach Bam—Nürnberg, oder
Würzburg; aber wie geſagt, das Wetter bleibt; bei Gott es kommt in dieſem Jahr nicht ſo wieder, nütz’ es! <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0306" n="294"/> aber nicht wegen Verfallzeit ſondern weil es ſelber verfallen war.<lb/><hi rendition="#aq">Cotta,</hi> dem ich den Proteſt mit der Nachricht ſchickte, machte nichts<lb/> daraus als ein Unglück für ſich und ſchickte mir eine Abrechnung mit<lb/> mir, worin er mir die 50 <hi rendition="#aq">L.</hi> noch zu ſchulden geſtand. Zwei Tage darauf,<lb/> als er vom Duttenhöf[erſchen] Kurator des falliten Hauſes die 2tägige<lb n="5"/> Verſpätung erfahren, — die aber auch im Proteſt geſtanden — will<lb/> er, ich ſolle belangen und der ſoll’ es tragen der ſchuld ſei. Aber alle<lb/> Welt iſt ſchuld. Er — denn er korrigierte, und zweitens zu <hi rendition="#aq">vista</hi> eine<lb/> Zeit dazu —; ich, denn ich ſollte nur den Wechſel früher geben —; ich<lb/> nicht, ſondern <hi rendition="#aq">Holzapfel;</hi> denn er konnte ihn noch in 2 Poſttagen un-<lb n="10"/> mittelbar aus <hi rendition="#aq">Leipzig</hi> bezahlt erhalten, ohne weiteres Indoſſieren<lb/> — auch er nicht; denn er kaufte 1 Tag vor Verfall — auch die andern<lb/> nicht — — aber wer nun?</p><lb/> <p>Ich bin durch <hi rendition="#aq">Cottas</hi> frühere Einwilligung — die alſo den Wechſel<lb/> ſelber für einen auf Sicht erklärte — und durch die Unregelmäßigkeit<lb n="15"/> des Hineinkorrigierens gedeckt. — Soll ich aus <hi rendition="#aq">Leipzig</hi> ein Parere<lb/> verlangen?</p><lb/> <p>Ich werde auf einige Tage nach <hi rendition="#aq">Rudolstadt,</hi> vielleicht <hi rendition="#aq">Weimar</hi><lb/> verreiſen.<note place="foot" n="*)">d. 16. Doch wahrſcheinlicher morgen 〈17.〉 nach <hi rendition="#aq">Bam—Nürnberg,</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">Würzburg;</hi> aber wie geſagt, das Wetter bleibt; bei Gott es kommt in dieſem<lb/> Jahr nicht ſo wieder, nütz’ es!</note> Das Wetter bleibt.<lb n="35"/> </p> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd4_327">[327]</ref></note> Grüße meinen alten Emanuel und Korreſpondenten. Kämen in<lb n="20"/> meiner Abweſenheit leere Fäſſer an, ſoll er nur das größte und mit<lb/> Johann[iter] Bier füllen laſſen. Ach ich wollte, ich wäre das Faß. —<lb/> Lebt beide wohl! Antworte mir auf dieſen Brief bald, ſogleich! Du<lb/> kannſt ja nachher noch immer genug zögern mit deinem ordentlichen<lb/> Briefe.<lb n="25"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>467. An <hi rendition="#g">Karoline Richter.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Geleussen</hi> [17. Mai 1804].</hi> </dateline><lb/> <p>Liebe! Da ich froh bin — obwohl erſt hier recht — ſo ſollſt du doch<lb/> ein Paar Worte <hi rendition="#g">vor</hi> meinem Mittags Eſſen haben. Ein Paar<lb/> Koburger nehmen die Papier-Fracht mit. Ich bitte dich herzlich<lb n="30"/> — und rufe deine Pflicht dazu an — iß und trink und geh in den<lb/> Feiertagen recht. Mach’ meinen göttlichen Kleinen die Fenſter und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [294/0306]
aber nicht wegen Verfallzeit ſondern weil es ſelber verfallen war.
Cotta, dem ich den Proteſt mit der Nachricht ſchickte, machte nichts
daraus als ein Unglück für ſich und ſchickte mir eine Abrechnung mit
mir, worin er mir die 50 L. noch zu ſchulden geſtand. Zwei Tage darauf,
als er vom Duttenhöf[erſchen] Kurator des falliten Hauſes die 2tägige 5
Verſpätung erfahren, — die aber auch im Proteſt geſtanden — will
er, ich ſolle belangen und der ſoll’ es tragen der ſchuld ſei. Aber alle
Welt iſt ſchuld. Er — denn er korrigierte, und zweitens zu vista eine
Zeit dazu —; ich, denn ich ſollte nur den Wechſel früher geben —; ich
nicht, ſondern Holzapfel; denn er konnte ihn noch in 2 Poſttagen un- 10
mittelbar aus Leipzig bezahlt erhalten, ohne weiteres Indoſſieren
— auch er nicht; denn er kaufte 1 Tag vor Verfall — auch die andern
nicht — — aber wer nun?
Ich bin durch Cottas frühere Einwilligung — die alſo den Wechſel
ſelber für einen auf Sicht erklärte — und durch die Unregelmäßigkeit 15
des Hineinkorrigierens gedeckt. — Soll ich aus Leipzig ein Parere
verlangen?
Ich werde auf einige Tage nach Rudolstadt, vielleicht Weimar
verreiſen. *) Das Wetter bleibt. 35
Grüße meinen alten Emanuel und Korreſpondenten. Kämen in 20
meiner Abweſenheit leere Fäſſer an, ſoll er nur das größte und mit
Johann[iter] Bier füllen laſſen. Ach ich wollte, ich wäre das Faß. —
Lebt beide wohl! Antworte mir auf dieſen Brief bald, ſogleich! Du
kannſt ja nachher noch immer genug zögern mit deinem ordentlichen
Briefe. 25
[327]467. An Karoline Richter.
Geleussen [17. Mai 1804].
Liebe! Da ich froh bin — obwohl erſt hier recht — ſo ſollſt du doch
ein Paar Worte vor meinem Mittags Eſſen haben. Ein Paar
Koburger nehmen die Papier-Fracht mit. Ich bitte dich herzlich 30
— und rufe deine Pflicht dazu an — iß und trink und geh in den
Feiertagen recht. Mach’ meinen göttlichen Kleinen die Fenſter und
*) d. 16. Doch wahrſcheinlicher morgen 〈17.〉 nach Bam—Nürnberg, oder
Würzburg; aber wie geſagt, das Wetter bleibt; bei Gott es kommt in dieſem
Jahr nicht ſo wieder, nütz’ es!
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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