Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.

Bild:
<< vorherige Seite

meine Freuden überall erreicht. Mein einziger Trost ist, daß ich ihn
recht innig und unaussprechlich geliebt habe.

Leben und reisen Sie glücklich, geliebteste Freundin. Und entziehen
Sie mir nicht um Eine Stunde Ihre Ankunft! (In Leipzig können Sie
Mad. Mahlmann, die liebende Schwester meiner liebenden Frau be-5
suchen.)

Ihr
J. P. F. Richter
456. An Cotta.
[Kopie]10

[318] Die Druckfehler laden mir die Setzer auf, weil sie das was sie im
einen Sinne voraussetzen, im andern hinsetzen. 2 fl. 41 kr.

ich 5. Märtz an Holzapfel, Costenoble und Schmidt 8 Märtz, diese
an Riese 17. Märtz.

457. An Perthes in Leipzig.15
[Kopie]

Seine briefliche Kraft gäbe jedes Jahr ein Buch -- hyperpoetische
und prosaische Schule -- Buchhändler Börse ist [?] christliche Syn-
agoge.

458. An Prinz Ludwig von Koburg.20
[Konzept]
Gnädigster Fürst und Herr,

Hier auf diesen Blättern finden Ihro Durchlaucht die verlangten
Kopien beider Briefe. Da ich aber nur über meinen Brief, nicht
über den des H. Herzogs ein Recht des Gebrauchs besitze, -- ob mir25
gleich das Verhör über ein Privat-Gespräch, das am Ende auch ein
Brief, nur ohne Siegel und ohne Dinte ist, ein Recht der Nachahmung
verliehe --: so konnte meine Liebe für Ihren durchlauchtigsten H.
Bruder, dessen menschenliebender Karakter vielleicht eben so viele
Schmerzen tragen als geben muß, zur Mittheilung der folgenden Ab-30
schrift nur durch Ihr fürstliches heiliges in Ihrem Brief und mündlich
in meinem Zimmer gegebnes Ehren-Wort bewogen werden, daß Sie

meine Freuden überall erreicht. Mein einziger Troſt iſt, daß ich ihn
recht innig und unausſprechlich geliebt habe.

Leben und reiſen Sie glücklich, geliebteſte Freundin. Und entziehen
Sie mir nicht um Eine Stunde Ihre Ankunft! (In Leipzig können Sie
Mad. Mahlmann, die liebende Schweſter meiner liebenden Frau be-5
ſuchen.)

Ihr
J. P. F. Richter
456. An Cotta.
[Kopie]10

[318] Die Druckfehler laden mir die Setzer auf, weil ſie das was ſie im
einen Sinne vorausſetzen, im andern hinſetzen. 2 fl. 41 kr.

ich 5. Märtz an Holzapfel, Costenoble und Schmidt 8 Märtz, dieſe
an Rieſe 17. Märtz.

457. An Perthes in Leipzig.15
[Kopie]

Seine briefliche Kraft gäbe jedes Jahr ein Buch — hyperpoetiſche
und proſaiſche Schule — Buchhändler Börſe iſt [?] chriſtliche Syn-
agoge.

458. An Prinz Ludwig von Koburg.20
[Konzept]
Gnädigſter Fürſt und Herr,

Hier auf dieſen Blättern finden Ihro Durchlaucht die verlangten
Kopien beider Briefe. Da ich aber nur über meinen Brief, nicht
über den des H. Herzogs ein Recht des Gebrauchs beſitze, — ob mir25
gleich das Verhör über ein Privat-Geſpräch, das am Ende auch ein
Brief, nur ohne Siegel und ohne Dinte iſt, ein Recht der Nachahmung
verliehe —: ſo konnte meine Liebe für Ihren durchlauchtigſten H.
Bruder, deſſen menſchenliebender Karakter vielleicht eben ſo viele
Schmerzen tragen als geben muß, zur Mittheilung der folgenden Ab-30
ſchrift nur durch Ihr fürſtliches heiliges in Ihrem Brief und mündlich
in meinem Zimmer gegebnes Ehren-Wort bewogen werden, daß Sie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0298" n="286"/>
meine Freuden überall erreicht. Mein einziger Tro&#x017F;t i&#x017F;t, daß ich ihn<lb/>
recht innig und unaus&#x017F;prechlich geliebt habe.</p><lb/>
        <p>Leben und rei&#x017F;en Sie glücklich, geliebte&#x017F;te Freundin. Und entziehen<lb/>
Sie mir nicht um Eine Stunde Ihre Ankunft! (In Leipzig können Sie<lb/><hi rendition="#aq">Mad.</hi> Mahlmann, die liebende Schwe&#x017F;ter meiner liebenden Frau be-<lb n="5"/>
&#x017F;uchen.)</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/>
J. P. F. Richter</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>456. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, 31. März 1804]</hi> </dateline>
        <lb n="10"/>
        <p><note place="left"><ref target="1922_Bd4_318">[318]</ref></note> Die Druckfehler laden mir die Setzer auf, weil &#x017F;ie das was &#x017F;ie im<lb/>
einen Sinne voraus&#x017F;etzen, im andern hin&#x017F;etzen. 2 fl. 41 kr.</p><lb/>
        <p>ich 5. Märtz an Holzapfel, <hi rendition="#aq">Costenoble</hi> und Schmidt 8 Märtz, die&#x017F;e<lb/>
an Rie&#x017F;e 17. Märtz.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>457. An <hi rendition="#g">Perthes in Leipzig.</hi><lb n="15"/>
</head>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, 19. April 1804]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Seine briefliche Kraft gäbe jedes Jahr ein Buch &#x2014; hyperpoeti&#x017F;che<lb/>
und pro&#x017F;ai&#x017F;che Schule &#x2014; Buchhändler Bör&#x017F;e i&#x017F;t [?] chri&#x017F;tliche Syn-<lb/>
agoge.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>458. An <hi rendition="#g">Prinz Ludwig von Koburg.</hi><lb n="20"/>
</head>
        <note type="editorial">[Konzept]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, nach 22. April 1804]</hi> </dateline><lb/>
        <salute> <hi rendition="#c">Gnädig&#x017F;ter Für&#x017F;t und Herr,</hi> </salute><lb/>
        <p>Hier auf die&#x017F;en Blättern finden Ihro Durchlaucht die verlangten<lb/>
Kopien beider Briefe. Da ich aber nur über <hi rendition="#g">meinen</hi> Brief, nicht<lb/>
über <hi rendition="#g">den des H. Herzogs</hi> ein Recht des Gebrauchs be&#x017F;itze, &#x2014; ob mir<lb n="25"/>
gleich das Verhör über ein Privat-Ge&#x017F;präch, das am Ende auch ein<lb/>
Brief, nur ohne Siegel und ohne Dinte i&#x017F;t, ein Recht der Nachahmung<lb/>
verliehe &#x2014;: &#x017F;o konnte meine Liebe für Ihren durchlauchtig&#x017F;ten H.<lb/>
Bruder, de&#x017F;&#x017F;en men&#x017F;chenliebender Karakter vielleicht eben &#x017F;o viele<lb/>
Schmerzen tragen als geben muß, zur Mittheilung der folgenden Ab-<lb n="30"/>
&#x017F;chrift nur durch Ihr für&#x017F;tliches heiliges in Ihrem Brief und mündlich<lb/>
in meinem Zimmer gegebnes Ehren-Wort bewogen werden, daß Sie<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[286/0298] meine Freuden überall erreicht. Mein einziger Troſt iſt, daß ich ihn recht innig und unausſprechlich geliebt habe. Leben und reiſen Sie glücklich, geliebteſte Freundin. Und entziehen Sie mir nicht um Eine Stunde Ihre Ankunft! (In Leipzig können Sie Mad. Mahlmann, die liebende Schweſter meiner liebenden Frau be- 5 ſuchen.) Ihr J. P. F. Richter 456. An Cotta. [Koburg, 31. März 1804] 10 Die Druckfehler laden mir die Setzer auf, weil ſie das was ſie im einen Sinne vorausſetzen, im andern hinſetzen. 2 fl. 41 kr. [318] ich 5. Märtz an Holzapfel, Costenoble und Schmidt 8 Märtz, dieſe an Rieſe 17. Märtz. 457. An Perthes in Leipzig. 15 [Koburg, 19. April 1804] Seine briefliche Kraft gäbe jedes Jahr ein Buch — hyperpoetiſche und proſaiſche Schule — Buchhändler Börſe iſt [?] chriſtliche Syn- agoge. 458. An Prinz Ludwig von Koburg. 20 [Koburg, nach 22. April 1804] Gnädigſter Fürſt und Herr, Hier auf dieſen Blättern finden Ihro Durchlaucht die verlangten Kopien beider Briefe. Da ich aber nur über meinen Brief, nicht über den des H. Herzogs ein Recht des Gebrauchs beſitze, — ob mir 25 gleich das Verhör über ein Privat-Geſpräch, das am Ende auch ein Brief, nur ohne Siegel und ohne Dinte iſt, ein Recht der Nachahmung verliehe —: ſo konnte meine Liebe für Ihren durchlauchtigſten H. Bruder, deſſen menſchenliebender Karakter vielleicht eben ſo viele Schmerzen tragen als geben muß, zur Mittheilung der folgenden Ab- 30 ſchrift nur durch Ihr fürſtliches heiliges in Ihrem Brief und mündlich in meinem Zimmer gegebnes Ehren-Wort bewogen werden, daß Sie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:08:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:08:29Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/298
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/298>, abgerufen am 22.11.2024.