Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Freiheit erworben hätte -- oder mir gar den Thaler zurük. Indes 444. An Emanuel.5 C[oburg] d. 23 Jenn. 1804.Stört mich eben zu meiner Freude mitten im Arbeiten Andreas Adio Lieber! Ich sehe auf lange Briefe auf. Alles ist natürlicher Ihr R. Die fremden Briefe können Sie jezt ohne vieles Porto zurük-20 N. S. Vom 3ten Febr. fängt grosse Kälte an. Der Hof wendet 445. An Jacobi. Coburg d. 30 Jenn. 1804.[303]Geliebter Heinrich! Den 8ten Sept. schrieb ich an dich. Kurz wir Freiheit erworben hätte — oder mir gar den Thaler zurük. Indes 444. An Emanuel.5 C[oburg] d. 23 Jenn. 1804.Stört mich eben zu meiner Freude mitten im Arbeiten Andreas Adio Lieber! Ich ſehe auf lange Briefe auf. Alles iſt natürlicher Ihr R. Die fremden Briefe können Sie jezt ohne vieles Porto zurük-20 N. S. Vom 3ten Febr. fängt groſſe Kälte an. Der Hof wendet 445. An Jacobi. Coburg d. 30 Jenn. 1804.[303]Geliebter Heinrich! Den 8ten Sept. ſchrieb ich an dich. Kurz wir <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0283" n="271"/> Freiheit erworben hätte — oder mir gar den Thaler zurük. Indes<lb/> ſind das noch Sachen, welche erſt durch die Zeit ins Reine und aufs<lb/> Trokne gebracht ſein wollen. Auch iſt jezt Landtag; und vieles möglich<lb/> und unmöglich.</p> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>444. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">C[oburg]</hi> d. 23 Jenn. 1804.</hi> </dateline><lb/> <p>Stört mich eben zu meiner Freude mitten im Arbeiten <hi rendition="#g">Andreas<lb/> Weber</hi> von hier, der häufig von <hi rendition="#aq">C[oburg]</hi> nach <hi rendition="#aq">B[ayreuth]</hi> fährt<lb/> und bittet um Fracht. Die ſol er haben, wenn Sie wollen. Er bringt<lb/> 2 leere Fäſſer mit. 2 fl. rh. zahl’ ich ihm für 1 Eimer. Was abgezogen<lb n="10"/> werden mus ſogleich, wünſch’ ich bezeichnet, oder auch das, was<lb/> nicht. — Jezt wird wohl eine Zeitlang mir ein Brief-Artikel aus-<lb/> gehen, ſolange mir ein Keller-Artikel nicht ausgeht. Sie haben gewis<lb/> keinen Korreſpondenten, der häufiger für Sie das Fas — das im<lb/> Schreibzeug — ausleert.<lb n="15"/> </p> <p>Adio Lieber! Ich ſehe auf lange Briefe auf. Alles iſt natürlicher<lb/> Weiſe ganz geſund.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr<lb/> R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Die fremden Briefe können Sie jezt ohne vieles Porto zurük-<lb n="20"/> ſchicken; ſo auch Thieriots Briefe. Giebts denn gar keine Neuigkeiten<lb/> in <hi rendition="#aq">Hof?</hi></p><lb/> <p>N. S. Vom 3<hi rendition="#sup">ten</hi> Febr. fängt groſſe Kälte an. Der Hof wendet<lb/> ſich an mich, wenn er etwas Bedeutendes vom Wetter hören wil;<lb/> beſonders bei ſchlechtem. Bei gutem kan man ſich todt weiſſagen; und<lb n="25"/> keiner merkts.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>445. An <hi rendition="#g">Jacobi.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Coburg</hi> d. 30 Jenn. 1804.</hi> </dateline> <note place="right"> <ref target="1922_Bd4_303">[303]</ref> </note><lb/> <p>Geliebter Heinrich! Den 8<hi rendition="#sup">ten</hi> <hi rendition="#aq">Sept.</hi> ſchrieb ich an dich. Kurz wir<lb/> brauchten ſtat der Poſten nur die alten Univerſitäts- und Meſſen-<lb n="30"/> Boten, welche halbjährlich brachten und empfiengen. Im Winter iſt<lb/> dein Schweigen beklemmend; weil ich den Froſt für den rechten<lb/> Nerven-Gift anſehe — und daher auch deinen Aufenthalt unter der<lb/> Taze des Eis-Bären kaum begreife. — Sende mir bald ein Wort,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [271/0283]
Freiheit erworben hätte — oder mir gar den Thaler zurük. Indes
ſind das noch Sachen, welche erſt durch die Zeit ins Reine und aufs
Trokne gebracht ſein wollen. Auch iſt jezt Landtag; und vieles möglich
und unmöglich.
444. An Emanuel. 5
C[oburg] d. 23 Jenn. 1804.
Stört mich eben zu meiner Freude mitten im Arbeiten Andreas
Weber von hier, der häufig von C[oburg] nach B[ayreuth] fährt
und bittet um Fracht. Die ſol er haben, wenn Sie wollen. Er bringt
2 leere Fäſſer mit. 2 fl. rh. zahl’ ich ihm für 1 Eimer. Was abgezogen 10
werden mus ſogleich, wünſch’ ich bezeichnet, oder auch das, was
nicht. — Jezt wird wohl eine Zeitlang mir ein Brief-Artikel aus-
gehen, ſolange mir ein Keller-Artikel nicht ausgeht. Sie haben gewis
keinen Korreſpondenten, der häufiger für Sie das Fas — das im
Schreibzeug — ausleert. 15
Adio Lieber! Ich ſehe auf lange Briefe auf. Alles iſt natürlicher
Weiſe ganz geſund.
Ihr
R.
Die fremden Briefe können Sie jezt ohne vieles Porto zurük- 20
ſchicken; ſo auch Thieriots Briefe. Giebts denn gar keine Neuigkeiten
in Hof?
N. S. Vom 3ten Febr. fängt groſſe Kälte an. Der Hof wendet
ſich an mich, wenn er etwas Bedeutendes vom Wetter hören wil;
beſonders bei ſchlechtem. Bei gutem kan man ſich todt weiſſagen; und 25
keiner merkts.
445. An Jacobi.
Coburg d. 30 Jenn. 1804.
Geliebter Heinrich! Den 8ten Sept. ſchrieb ich an dich. Kurz wir
brauchten ſtat der Poſten nur die alten Univerſitäts- und Meſſen- 30
Boten, welche halbjährlich brachten und empfiengen. Im Winter iſt
dein Schweigen beklemmend; weil ich den Froſt für den rechten
Nerven-Gift anſehe — und daher auch deinen Aufenthalt unter der
Taze des Eis-Bären kaum begreife. — Sende mir bald ein Wort,
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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