Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.389. An Renate Otto. Bayreuth Sontags [10. Juli] 1803.Liebe Renata! Seit vorgestern bin ich wieder im Fürstenthum Leben Sie wohl. Emanuel grüsset Sie und wünscht Sie wie ich so J. P. F. Richter Prächtig wärs auf jeden Fall, wenn es anging. Ich habe noch nichts ver- Emanuel. [Adr.] Madam Otto geborn. Wirth, [von Emanuel: bei demselben geschwind abzugeben für dieselben wird höflich gebeten.] Hof. 390. An Thieriot. [257] [Bayreuth, 14. Juli 1803]25Lieber Thieriot, Da unsere Hände ähnlich schreiben, werden Sie dieses wohl gar 389. An Renate Otto. Bayreuth Sontags [10. Juli] 1803.Liebe Renata! Seit vorgeſtern bin ich wieder im Fürſtenthum Leben Sie wohl. Emanuel grüſſet Sie und wünſcht Sie wie ich ſo J. P. F. Richter Prächtig wärs auf jeden Fall, wenn es anging. Ich habe noch nichts ver- Emanuel. [Adr.] Madam Otto geborn. Wirth, [von Emanuel: bei demſelben geſchwind abzugeben für dieſelben wird höflich gebeten.] Hof. 390. An Thieriot. [257] [Bayreuth, 14. Juli 1803]25Lieber Thieriot, Da unſere Hände ähnlich ſchreiben, werden Sie dieſes wohl gar <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0237" n="229"/> <div type="letter" n="1"> <head>389. An <hi rendition="#g">Renate Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> Sontags [10. Juli] 1803.</hi> </dateline><lb/> <p>Liebe Renata! Seit vorgeſtern bin ich wieder im Fürſtenthum<lb/><hi rendition="#aq">Bayreuth,</hi> d. h. bei <hi rendition="#aq">Emanuel.</hi> Dienſtags geh’ ich mit <hi rendition="#aq">Caroline</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Emma</hi> zu meinem Bruder nach Sparnek auf einen Mittag, und<lb n="5"/> <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> höchſt wahrſcheinlich mit. Könten Sie nicht ein Paar<lb/> von Ihren vielen Poſtpferden anſchirren und uns, d. h. mir und<lb/> meiner Frau, und wohl Ihnen auch, ein Paar Himmels Stunden<lb/> zuführen laſſen? Ich bitte Sie, ſteigen Sie ein. Ich und <hi rendition="#aq">C.</hi> wünſchen<lb/> Ihre Erſcheinung ſo ſehnſüchtig. Es ſolten ein Paar geflügelte<lb n="10"/> ätheriſche Stunden aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu-<lb/> ſammengeſezt, herauskommen, die einem nicht in jedem Monat be-<lb/> gegnen können.</p><lb/> <p>Leben Sie wohl. <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> grüſſet Sie und wünſcht Sie wie ich ſo<lb/> glüklich als ich bei ihm bin. Auch meine <hi rendition="#aq">C.</hi> grüſſet Sie recht.<lb n="15"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p> <hi rendition="#smaller">Prächtig wärs auf jeden Fall, wenn es anging. Ich habe noch nichts ver-<lb/> ſprochen gehabt; aber ich will mit nach Sparnek. Wollen Sie aber nach Gefrees<lb/> kommen: ſo könnten Richters gar dahin und wir erwarteten ſie unterdeſſen wieder<lb/> in Gefrees. Gott laß uns immer glücklich: ich bins jetzt recht</hi> <lb n="20"/> </p> <closer rendition="#smaller"> <salute> <hi rendition="#right">Emanuel.</hi> </salute> </closer> </postscript><lb/> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] Madam <hi rendition="#aq">Otto</hi> geborn. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Wirth,</hi> [<hi rendition="#i">von Emanuel:</hi></hi> bei demſelben<lb/> geſchwind abzugeben für dieſelben wird höflich gebeten.] <hi rendition="#aq">Hof.</hi></addrLine> </address> </trailer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>390. An <hi rendition="#g">Thieriot.</hi> <note place="right"><ref target="1922_Bd4_257">[257]</ref></note></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 14. Juli 1803]</hi> </dateline> <lb n="25"/> <salute> <hi rendition="#c">Lieber Thieriot,</hi> </salute><lb/> <p>Da unſere Hände ähnlich ſchreiben, werden Sie dieſes wohl gar<lb/> für ein geſchriebenes Selbſtgeſpräch halten — oder im andern<lb/> Fall für ein Traumſtük. Was Sie in dieſer Minute Donnerſtags<lb/> zwiſchen 4 und 5. Uhr finden in meinem liebſten Stübgen auf<lb n="30"/> dem Wachstuch-Tiſchgen, wo man mit dem Kopfe an das Dach<lb/> ſtöſſet, ſchrieb ich einſam, als <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> ꝛc. ꝛc. ꝛc. drauſſen unter<lb/> den Wolken herumfuhren und ich recht froh bei Sternbald und<lb/> Klav[ier?]</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [229/0237]
389. An Renate Otto.
Bayreuth Sontags [10. Juli] 1803.
Liebe Renata! Seit vorgeſtern bin ich wieder im Fürſtenthum
Bayreuth, d. h. bei Emanuel. Dienſtags geh’ ich mit Caroline und
Emma zu meinem Bruder nach Sparnek auf einen Mittag, und 5
Emanuel höchſt wahrſcheinlich mit. Könten Sie nicht ein Paar
von Ihren vielen Poſtpferden anſchirren und uns, d. h. mir und
meiner Frau, und wohl Ihnen auch, ein Paar Himmels Stunden
zuführen laſſen? Ich bitte Sie, ſteigen Sie ein. Ich und C. wünſchen
Ihre Erſcheinung ſo ſehnſüchtig. Es ſolten ein Paar geflügelte 10
ätheriſche Stunden aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu-
ſammengeſezt, herauskommen, die einem nicht in jedem Monat be-
gegnen können.
Leben Sie wohl. Emanuel grüſſet Sie und wünſcht Sie wie ich ſo
glüklich als ich bei ihm bin. Auch meine C. grüſſet Sie recht. 15
J. P. F. Richter
Prächtig wärs auf jeden Fall, wenn es anging. Ich habe noch nichts ver-
ſprochen gehabt; aber ich will mit nach Sparnek. Wollen Sie aber nach Gefrees
kommen: ſo könnten Richters gar dahin und wir erwarteten ſie unterdeſſen wieder
in Gefrees. Gott laß uns immer glücklich: ich bins jetzt recht 20
Emanuel.
[Adr.] Madam Otto geborn. Wirth, [von Emanuel: bei demſelben
geſchwind abzugeben für dieſelben wird höflich gebeten.] Hof.
390. An Thieriot.
[Bayreuth, 14. Juli 1803] 25
Lieber Thieriot,
Da unſere Hände ähnlich ſchreiben, werden Sie dieſes wohl gar
für ein geſchriebenes Selbſtgeſpräch halten — oder im andern
Fall für ein Traumſtük. Was Sie in dieſer Minute Donnerſtags
zwiſchen 4 und 5. Uhr finden in meinem liebſten Stübgen auf 30
dem Wachstuch-Tiſchgen, wo man mit dem Kopfe an das Dach
ſtöſſet, ſchrieb ich einſam, als Emanuel ꝛc. ꝛc. ꝛc. drauſſen unter
den Wolken herumfuhren und ich recht froh bei Sternbald und
Klav[ier?]
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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