Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.freiem Metrum und ohne Reim, -- Polymetra oder Strek- oder Kommen Sie, Treflicher, und bringen Sie viel mit. Freude und R. *248. An Böttiger. Meiningen d. 18. März 1802.Hier komt Ihre herliche Necker wieder, welche -- in einen nied- Ihr Weimarscher envoye erzählte mir Wunder von den dortigen [155] [Ich trat selbst beim Weben des Ehebandes im Webstuhl ein paar- Wir grüssen Sie beide; und grüssen Sie wieder meine Freunde Richter25 [Adr.] H. Oberkonsistorialrath Böttiger. Mit 3. Büchern. 249. An Karoline Herder. Meiningen d. 18. März 1802.Wie kan ich Briefe und Bücher zugleich beantworten? -- Über die freiem Metrum und ohne Reim, — Polymetra oder Strek- oder Kommen Sie, Treflicher, und bringen Sie viel mit. Freude und R. *248. An Böttiger. Meiningen d. 18. März 1802.Hier komt Ihre herliche Necker wieder, welche — in einen nied- Ihr Weimarscher envoyé erzählte mir Wunder von den dortigen [155] [Ich trat ſelbſt beim Weben des Ehebandes im Webſtuhl ein paar- Wir grüſſen Sie beide; und grüſſen Sie wieder meine Freunde Richter25 [Adr.] H. Oberkonſiſtorialrath Böttiger. Mit 3. Büchern. 249. An Karoline Herder. Meiningen d. 18. März 1802.Wie kan ich Briefe und Bücher zugleich beantworten? — Über die <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0145" n="138"/> freiem Metrum und ohne Reim, — Polymetra oder Strek- oder<lb/> Ein-Verſe genant — ſtehen im Notarius, die ich (<hi rendition="#g">ernſthaft</hi>) in<lb/> griechiſcher Form und Kraft gemacht. —</p><lb/> <p>Kommen Sie, Treflicher, und bringen Sie viel mit. Freude und<lb/> Liebe!<lb n="5"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*248. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 18. März 1802.</hi> </dateline><lb/> <p>Hier komt Ihre herliche <hi rendition="#aq">Necker</hi> wieder, welche — in einen nied-<lb/> lichen Auszug gebracht — die beſte Oberhofmeiſterin der Deutſchinnen<lb n="10"/> werden könte. Ich und meine <hi rendition="#aq">C.</hi> danken ſehr für dieſes unerwartete<lb/> Geſchenk. In einem Monat mach’ ich mein kleines mit dem <hi rendition="#aq">Titan,</hi> der<lb/> mit dem 4<hi rendition="#sup">ten</hi> Bande abſchlieſſet. —</p><lb/> <p>Ihr <hi rendition="#aq">Weimarscher envoyé</hi> erzählte mir Wunder von den dortigen<lb/> Irreligions-Unruhen und Galeomachien. Zulezt legt <hi rendition="#aq">Goethe</hi> noch<lb n="15"/> wie ein Xerxes der Ilm Feſſeln an wie der Hippokrene, und aus dieſer<lb/> wird die Onokrene. — Die Herzogin von <hi rendition="#aq">Hildburghausen</hi> war hier<lb/> mit dem alten Glanze ihrer Geſtalt; jedes Kind, das ſie gebiert, wird<lb/> nur ein Amor und ſie bleibt Amors Mutter. Sie und die Oberhof-<lb/> meiſterin waren ſehr mit meiner <hi rendition="#aq">C.</hi> zufrieden.<lb n="20"/> </p> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd4_155">[155]</ref></note> [Ich trat ſelbſt beim Weben des Ehebandes im Webſtuhl ein paar-<lb/> mal mit.]</p><lb/> <p>Wir grüſſen Sie beide; und grüſſen Sie wieder meine Freunde<lb/> uſw.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> <lb n="25"/> </salute> </closer> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] H. Oberkonſiſtorialrath <hi rendition="#aq">Böttiger.</hi> Mit 3. Büchern.</addrLine> </address> </trailer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>249. An <hi rendition="#g">Karoline Herder.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 18. März 1802.</hi> </dateline><lb/> <p>Wie kan ich Briefe und Bücher zugleich beantworten? — Über die<lb/> 2 <hi rendition="#aq">Adrasteen</hi> allein brauch’ ich ein Paar Abendeſſen bei Ihnen, um<lb n="30"/> nur zu ſagen, wie ſie mir gefallen. Aus der 3<hi rendition="#sup">ten</hi> — die ich verliehen —<lb/> entſinn’ ich mich noch unter den poetiſchen Stücken des ſchönſten und<lb/> richtigſten Gedichts, das die Weiber je von Dichtern erhalten (Adams<lb/> Traum) und der zwei erſten Legenden. Die Abhandlung über die Fabel,<lb/> Allegorie, den Roman (als einen Wiederſchein des Traums) und über<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [138/0145]
freiem Metrum und ohne Reim, — Polymetra oder Strek- oder
Ein-Verſe genant — ſtehen im Notarius, die ich (ernſthaft) in
griechiſcher Form und Kraft gemacht. —
Kommen Sie, Treflicher, und bringen Sie viel mit. Freude und
Liebe! 5
R.
*248. An Böttiger.
Meiningen d. 18. März 1802.
Hier komt Ihre herliche Necker wieder, welche — in einen nied-
lichen Auszug gebracht — die beſte Oberhofmeiſterin der Deutſchinnen 10
werden könte. Ich und meine C. danken ſehr für dieſes unerwartete
Geſchenk. In einem Monat mach’ ich mein kleines mit dem Titan, der
mit dem 4ten Bande abſchlieſſet. —
Ihr Weimarscher envoyé erzählte mir Wunder von den dortigen
Irreligions-Unruhen und Galeomachien. Zulezt legt Goethe noch 15
wie ein Xerxes der Ilm Feſſeln an wie der Hippokrene, und aus dieſer
wird die Onokrene. — Die Herzogin von Hildburghausen war hier
mit dem alten Glanze ihrer Geſtalt; jedes Kind, das ſie gebiert, wird
nur ein Amor und ſie bleibt Amors Mutter. Sie und die Oberhof-
meiſterin waren ſehr mit meiner C. zufrieden. 20
[Ich trat ſelbſt beim Weben des Ehebandes im Webſtuhl ein paar-
mal mit.]
[155]
Wir grüſſen Sie beide; und grüſſen Sie wieder meine Freunde
uſw.
Richter 25
[Adr.] H. Oberkonſiſtorialrath Böttiger. Mit 3. Büchern.
249. An Karoline Herder.
Meiningen d. 18. März 1802.
Wie kan ich Briefe und Bücher zugleich beantworten? — Über die
2 Adrasteen allein brauch’ ich ein Paar Abendeſſen bei Ihnen, um 30
nur zu ſagen, wie ſie mir gefallen. Aus der 3ten — die ich verliehen —
entſinn’ ich mich noch unter den poetiſchen Stücken des ſchönſten und
richtigſten Gedichts, das die Weiber je von Dichtern erhalten (Adams
Traum) und der zwei erſten Legenden. Die Abhandlung über die Fabel,
Allegorie, den Roman (als einen Wiederſchein des Traums) und über 35
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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