Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.6. An Frau von Reitzenstein in Weimar. [Kopie][Berlin, 17. Okt. 1800]Die Ankunft Ihres Briefs gab mir mehr Freude als sein Inhalt. *7. An Karoline Mayer. Berlin d. 19. Okt. 1800 [Sonntag].5Hier Gute, send' ich Ihnen und den Ihrigen die eben angekommene Alles sei glüklich in Ihrem Hause, wie die die es Freitags besuchen! Richter 1,000,000,000 etc. Grüsse von Ahlefeldt. 8. An Emilie von Berlepsch in Redwin.15 Berlin d. 17. Okt. 1800.Wilkommen, Theuerste, auf dem alten Boden! Mög' er doch einige Ich lebe hier sehr heiter unter einer Schwestergemeinde von Lese- 6. An Frau von Reitzenſtein in Weimar. [Kopie][Berlin, 17. Okt. 1800]Die Ankunft Ihres Briefs gab mir mehr Freude als ſein Inhalt. *7. An Karoline Mayer. Berlin d. 19. Okt. 1800 [Sonntag].5Hier Gute, ſend’ ich Ihnen und den Ihrigen die eben angekommene Alles ſei glüklich in Ihrem Hauſe, wie die die es Freitags beſuchen! Richter 1,000,000,000 ꝛc. Grüſſe von Ahlefeldt. 8. An Emilie von Berlepſch in Redwin.15 Berlin d. 17. Okt. 1800.Wilkommen, Theuerſte, auf dem alten Boden! Mög’ er doch einige Ich lebe hier ſehr heiter unter einer Schweſtergemeinde von Leſe- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0010" n="5"/> <div type="letter" n="1"> <head>6. An <hi rendition="#g">Frau von Reitzenſtein in Weimar.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 17. Okt. 1800]</hi> </dateline><lb/> <p>Die Ankunft Ihres Briefs gab mir mehr Freude als ſein Inhalt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*7. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Berlin</hi> d. 19. Okt. 1800 [Sonntag].</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Hier Gute, ſend’ ich Ihnen und den Ihrigen die eben angekommene<lb/> 2<hi rendition="#sup">te</hi> Auflage des <hi rendition="#aq">Fixlein,</hi> der das Glük hat länger unter Ihrem Dache<lb/> zu wohnen, als ſein Vater. Möge der arme <hi rendition="#aq">Fixlein</hi> Ihnen Allen<lb/> einige von den frohen herzlichen Stunden zurükzahlen, die ich von<lb/> Ihnen bekommen habe. — Da die Mädgen gern für den mänlichen<lb n="10"/> Anzug ſorgen: ſo laſſen Sie auch meinen <hi rendition="#aq">Fixlein</hi> kleiden.</p><lb/> <p>Alles ſei glüklich in Ihrem Hauſe, wie die die es Freitags beſuchen!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>1,000,000,000 ꝛc. Grüſſe von Ahlefeldt.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>8. An <hi rendition="#g">Emilie von Berlepſch in Redwin.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Berlin</hi> d. 17. Okt. 1800.</hi> </dateline><lb/> <p>Wilkommen, Theuerſte, auf dem alten Boden! Mög’ er doch einige<lb/> Blumen für Sie treiben! Seit meinem lezten Briefe ſah ich Sie und<lb/> Ihr Schikſal immer in einer Wolke, vor der ich mich fürchtete, weil<lb/> ich ſelber einige Nebel dazu gegeben hatte. Ihr Brief iſt nicht am<lb n="20"/> Schreibtiſche, ſondern nur auf dem Kanapee zu beantworten. — Erſt-<lb/> lich Ihre Herreiſe nach <hi rendition="#aq">Berlin</hi>! Wohnung und alles andere kan ich<lb/> Ihnen hier durch meinen Freund (<hi rendition="#aq">H. v. Ahlefeldt,</hi> mit dem ich brüder-<lb/> lich zuſammenwohne) beſorgen; ich ſelber wäre zu dum dazu. Das<note place="right"><ref target="1922_Bd4_8">[8]</ref></note><lb/> Verſchieben der Ankunft find’ ich recht; aber übrigens können Sie hier<lb n="25"/> in dieſem Seelen-Meer leicht in Schleiern durchſchlüpfen. Für Sie<lb/> fand ich erſt eine harmoniſche Seele, die Fr. v. Berg und ihre Tochter.<lb/> Sehen müſſen wir uns. Selber Ihnen entgegenzureiſen verbietet mir<lb/> mein Zeit- und Geld-Mangel, die Arbeit, die Ferne und alles. Auch<lb/> ſind Tage nicht genug für eine ſo lange Entbehrung in der Ver-<lb n="30"/> gangenheit und Zukunft.</p><lb/> <p>Ich lebe hier ſehr heiter unter einer Schweſtergemeinde von Leſe-<lb/> rinnen und bin — überal. Da das Schikſal mich von der hohen Liebe<lb/> gewaltſam weggedrängt: ſo laſſ’ ich lieber die Wellen des wilden<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0010]
6. An Frau von Reitzenſtein in Weimar.
[Berlin, 17. Okt. 1800]
Die Ankunft Ihres Briefs gab mir mehr Freude als ſein Inhalt.
*7. An Karoline Mayer.
Berlin d. 19. Okt. 1800 [Sonntag]. 5
Hier Gute, ſend’ ich Ihnen und den Ihrigen die eben angekommene
2te Auflage des Fixlein, der das Glük hat länger unter Ihrem Dache
zu wohnen, als ſein Vater. Möge der arme Fixlein Ihnen Allen
einige von den frohen herzlichen Stunden zurükzahlen, die ich von
Ihnen bekommen habe. — Da die Mädgen gern für den mänlichen 10
Anzug ſorgen: ſo laſſen Sie auch meinen Fixlein kleiden.
Alles ſei glüklich in Ihrem Hauſe, wie die die es Freitags beſuchen!
Richter
1,000,000,000 ꝛc. Grüſſe von Ahlefeldt.
8. An Emilie von Berlepſch in Redwin. 15
Berlin d. 17. Okt. 1800.
Wilkommen, Theuerſte, auf dem alten Boden! Mög’ er doch einige
Blumen für Sie treiben! Seit meinem lezten Briefe ſah ich Sie und
Ihr Schikſal immer in einer Wolke, vor der ich mich fürchtete, weil
ich ſelber einige Nebel dazu gegeben hatte. Ihr Brief iſt nicht am 20
Schreibtiſche, ſondern nur auf dem Kanapee zu beantworten. — Erſt-
lich Ihre Herreiſe nach Berlin! Wohnung und alles andere kan ich
Ihnen hier durch meinen Freund (H. v. Ahlefeldt, mit dem ich brüder-
lich zuſammenwohne) beſorgen; ich ſelber wäre zu dum dazu. Das
Verſchieben der Ankunft find’ ich recht; aber übrigens können Sie hier 25
in dieſem Seelen-Meer leicht in Schleiern durchſchlüpfen. Für Sie
fand ich erſt eine harmoniſche Seele, die Fr. v. Berg und ihre Tochter.
Sehen müſſen wir uns. Selber Ihnen entgegenzureiſen verbietet mir
mein Zeit- und Geld-Mangel, die Arbeit, die Ferne und alles. Auch
ſind Tage nicht genug für eine ſo lange Entbehrung in der Ver- 30
gangenheit und Zukunft.
[8]
Ich lebe hier ſehr heiter unter einer Schweſtergemeinde von Leſe-
rinnen und bin — überal. Da das Schikſal mich von der hohen Liebe
gewaltſam weggedrängt: ſo laſſ’ ich lieber die Wellen des wilden
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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