Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.[76]nicht daran; die neulichen wählt ich. -- Das Schiksal gab mir für R.15 100. An Renate Otto. [Leipzig, 18. Juni 1798]Hier nur ein Billet, Liebe, als wär' ich noch in Ihrer schönen Nach- R.25 101. An ? [Kopie][Leipzig, Juni 1798]-- mit froher Erinnerung und Hofnung stehet die mondhelle und *102. An Klamer Schmidt in Halberstadt.30 Leipzig d. 29. Jun. 98 [Freitag].[77]Da ich leider mit der Metereomantie behaftet bin, und jezt heraus- [76]nicht daran; die neulichen wählt ich. — Das Schikſal gab mir für R.15 100. An Renate Otto. [Leipzig, 18. Juni 1798]Hier nur ein Billet, Liebe, als wär’ ich noch in Ihrer ſchönen Nach- R.25 101. An ? [Kopie][Leipzig, Juni 1798]— mit froher Erinnerung und Hofnung ſtehet die mondhelle und *102. An Klamer Schmidt in Halberſtadt.30 Leipzig d. 29. Jun. 98 [Freitag].[77]Da ich leider mit der Metereomantie behaftet bin, und jezt heraus- <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0078" n="70"/><note place="left"><ref target="1922_Bd3_76">[76]</ref></note>nicht daran; die neulichen wählt ich. — Das Schikſal gab mir für<lb/> meinen Zuchthausempfang in Leipzig, das, was ich mir nicht ganz<lb/> geben kan — die Sabbatswochen. Ich lebe ſtil und in mir friedlich und<lb/> durch den Sommer einſam — beſuche nur Leut[e] auf dem Land —<lb/> arbeite gelingend am Titan, von dem <hi rendition="#g">höchſt</hi> wahrſcheinlich zu Oſtern<lb n="5"/> 2 hiſtoriſche Bände und 1 ſatiriſcher erſcheinen — jezt durch dich ſogar<lb/> ohne die Stiche der brüderlichen Erinnerung — fliege wie ein halb-<lb/> freier Vogel aus in die Gärten und Milch Inſeln und ein in die helle<lb/> ſtille Stube — und behalte einen ſanften Herbſtſonnenſchein mit<lb/> ruhigen Wünſchen ohne Wolken in meiner Seele! — Und ſo ſol es<lb n="10"/> bis in den Oktober bleiben, nur daß ich mich mit neuen Reiſen unter-<lb/> breche. Sage der <hi rendition="#aq">Brüningk</hi> einen Grus, der ſo herzlich iſt wie eine<lb/> gute Nacht, die ich ihr im Kabinette gebe. — Und dir und allen<lb/> Deinigen auch einen ſolchen!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> <lb n="15"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>100. An <hi rendition="#g">Renate Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 18. Juni 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier nur ein Billet, Liebe, als wär’ ich noch in Ihrer ſchönen Nach-<lb/> barſchaft. Oe[rtels] Brief ſchikt’ ich zerſtreuet nach <hi rendition="#aq">Belgershain</hi> ſtat<lb/> nach <hi rendition="#aq">Hof.</hi> — Das Schikſal hat bisher meinen Faden lang gemacht und<lb n="20"/> mich daran bis nach Dresden flattern laſſen. — Mög’ es Ihnen ein<lb/> Dresden in Ihrem Zimmer geben! Ich ſchreibe bald einmal mehr. —<lb/> Ich ſchlieſſe mit herzlichen Grüſſen und Wünſchen für Sie und unſern<lb/> Chriſtoph und Ihre Kinder und <hi rendition="#aq">Emanuel!</hi></p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> <lb n="25"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>101. An ?</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, Juni 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>— mit froher Erinnerung und Hofnung ſtehet die mondhelle und<lb/> ſonnenwarme Stunde vor mir. —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*102. An <hi rendition="#g">Klamer Schmidt in Halberſtadt.</hi><lb n="30"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">Leipzig d. 29. Jun. 98 [Freitag].</hi> </dateline><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd3_77">[77]</ref></note>Da ich leider mit der Metereomantie behaftet bin, und jezt heraus-<lb/> habe, daß es in den nächſten vier Monaten wenig regnen wird: ſo iſt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0078]
nicht daran; die neulichen wählt ich. — Das Schikſal gab mir für
meinen Zuchthausempfang in Leipzig, das, was ich mir nicht ganz
geben kan — die Sabbatswochen. Ich lebe ſtil und in mir friedlich und
durch den Sommer einſam — beſuche nur Leut[e] auf dem Land —
arbeite gelingend am Titan, von dem höchſt wahrſcheinlich zu Oſtern 5
2 hiſtoriſche Bände und 1 ſatiriſcher erſcheinen — jezt durch dich ſogar
ohne die Stiche der brüderlichen Erinnerung — fliege wie ein halb-
freier Vogel aus in die Gärten und Milch Inſeln und ein in die helle
ſtille Stube — und behalte einen ſanften Herbſtſonnenſchein mit
ruhigen Wünſchen ohne Wolken in meiner Seele! — Und ſo ſol es 10
bis in den Oktober bleiben, nur daß ich mich mit neuen Reiſen unter-
breche. Sage der Brüningk einen Grus, der ſo herzlich iſt wie eine
gute Nacht, die ich ihr im Kabinette gebe. — Und dir und allen
Deinigen auch einen ſolchen!
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R. 15
100. An Renate Otto.
[Leipzig, 18. Juni 1798]
Hier nur ein Billet, Liebe, als wär’ ich noch in Ihrer ſchönen Nach-
barſchaft. Oe[rtels] Brief ſchikt’ ich zerſtreuet nach Belgershain ſtat
nach Hof. — Das Schikſal hat bisher meinen Faden lang gemacht und 20
mich daran bis nach Dresden flattern laſſen. — Mög’ es Ihnen ein
Dresden in Ihrem Zimmer geben! Ich ſchreibe bald einmal mehr. —
Ich ſchlieſſe mit herzlichen Grüſſen und Wünſchen für Sie und unſern
Chriſtoph und Ihre Kinder und Emanuel!
R. 25
101. An ?
[Leipzig, Juni 1798]
— mit froher Erinnerung und Hofnung ſtehet die mondhelle und
ſonnenwarme Stunde vor mir. —
*102. An Klamer Schmidt in Halberſtadt. 30
Leipzig d. 29. Jun. 98 [Freitag].
Da ich leider mit der Metereomantie behaftet bin, und jezt heraus-
habe, daß es in den nächſten vier Monaten wenig regnen wird: ſo iſt
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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