Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.

Bild:
<< vorherige Seite

[54]Lassen Sie doch gütigst nachfragen, wenn der Fabius cunctator
Lübek die 2te Edizion des Quintus Fixleins in die Welt einschiebt.

67. An Emilie von Berlepsch in Leipzig.
[Kopie]

Das Schiksal lasse die Sonne in die Fingals Höle Ihrer Phantasie5
scheinen und lasse Ihnen auf dem Boden der ossianischen Träume
frohere wachsen als diese.

68. An Friedrich von Oertel in Belgershain.

Dein Blat ist wie der Tag, blau und warm und vol Frühling. Ich10
danke dir mit ganzer Seele für deine zu theilnehmende. Ich wäre längst
gekommen, hätt' ich mich nicht im voraus zu oft zugesagt. Aber Mon-
tags Vormittags komm' ich hoff' ich geflattert. Der Ris ist gethan und
auf einmal -- aber alles ist gut und wir stehen, obwohl mit zerschnit-
tenem Bande, neben einander. Ich habe 2 fürchterliche Tage gehabt15
und weiter nichts. Lebet wohl! Ich habe in 2 Tagen 12 Briefe ge-
schrieben.

69. An Thieriot in Leipzig.

Da Ihr Buch, mein guter Paul, ohnehin nicht unter die Oster-20
Novitäten kommen kan: so thut dieser neue Aufschub gar nichts, weil
ich zur Oster Messe genug Buchhändler auf meine Stube bekomme,
um Ihnen -- Briefe zu ersparen.

70. An Johann Georg Eck in Leipzig.
[Kopie]25

bei dem (Werk) ich nur von Ihrer Güte und Einsicht die Vereinigung
der ästhetischen Polizei mit der Maskenfreiheit des Scherzes erwarten
und erbitten kan.

[54]Laſſen Sie doch gütigſt nachfragen, wenn der Fabius cunctator
Lübek die 2te Edizion des Quintus Fixleins in die Welt einſchiebt.

67. An Emilie von Berlepſch in Leipzig.
[Kopie]

Das Schikſal laſſe die Sonne in die Fingals Höle Ihrer Phantaſie5
ſcheinen und laſſe Ihnen auf dem Boden der oſſianiſchen Träume
frohere wachſen als dieſe.

68. An Friedrich von Oertel in Belgershain.

Dein Blat iſt wie der Tag, blau und warm und vol Frühling. Ich10
danke dir mit ganzer Seele für deine zu theilnehmende. Ich wäre längſt
gekommen, hätt’ ich mich nicht im voraus zu oft zugeſagt. Aber Mon-
tags Vormittags komm’ ich hoff’ ich geflattert. Der Ris iſt gethan und
auf einmal — aber alles iſt gut und wir ſtehen, obwohl mit zerſchnit-
tenem Bande, neben einander. Ich habe 2 fürchterliche Tage gehabt15
und weiter nichts. Lebet wohl! Ich habe in 2 Tagen 12 Briefe ge-
ſchrieben.

69. An Thieriot in Leipzig.

Da Ihr Buch, mein guter Paul, ohnehin nicht unter die Oſter-20
Novitäten kommen kan: ſo thut dieſer neue Aufſchub gar nichts, weil
ich zur Oſter Meſſe genug Buchhändler auf meine Stube bekomme,
um Ihnen — Briefe zu erſparen.

70. An Johann Georg Eck in Leipzig.
[Kopie]25

bei dem (Werk) ich nur von Ihrer Güte und Einſicht die Vereinigung
der äſthetiſchen Polizei mit der Maſkenfreiheit des Scherzes erwarten
und erbitten kan.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <pb facs="#f0057" n="50"/>
        <postscript>
          <p><note place="left"><ref target="1922_Bd3_54">[54]</ref></note>La&#x017F;&#x017F;en Sie doch gütig&#x017F;t nachfragen, wenn der <hi rendition="#aq">Fabius cunctator</hi><lb/>
Lübek die 2<hi rendition="#sup">te</hi> Edizion des Quintus Fixleins in die Welt ein&#x017F;chiebt.</p>
        </postscript>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>67. An <hi rendition="#g">Emilie von Berlep&#x017F;ch in Leipzig.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, Ende Febr. oder Anfang März 1798]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Das Schik&#x017F;al la&#x017F;&#x017F;e die Sonne in die Fingals Höle Ihrer Phanta&#x017F;ie<lb n="5"/>
&#x017F;cheinen und la&#x017F;&#x017F;e Ihnen auf dem Boden der o&#x017F;&#x017F;iani&#x017F;chen Träume<lb/>
frohere wach&#x017F;en als die&#x017F;e.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>68. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Belgershain.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 3. März 1797. Sonnabend]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Dein Blat i&#x017F;t wie der Tag, blau und warm und vol Frühling. Ich<lb n="10"/>
danke dir mit ganzer Seele für deine zu theilnehmende. Ich wäre läng&#x017F;t<lb/>
gekommen, hätt&#x2019; ich mich nicht im voraus zu oft zuge&#x017F;agt. Aber Mon-<lb/>
tags Vormittags komm&#x2019; ich hoff&#x2019; ich geflattert. Der Ris i&#x017F;t gethan und<lb/>
auf einmal &#x2014; aber alles i&#x017F;t gut und wir &#x017F;tehen, obwohl mit zer&#x017F;chnit-<lb/>
tenem Bande, neben einander. Ich habe 2 fürchterliche Tage gehabt<lb n="15"/>
und weiter nichts. Lebet wohl! Ich habe in 2 Tagen 12 Briefe ge-<lb/>
&#x017F;chrieben.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>69. An <hi rendition="#g">Thieriot in Leipzig.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, März (?) 1798]</hi> </dateline><lb/>
        <p>Da Ihr Buch, mein guter Paul, ohnehin nicht unter die O&#x017F;ter-<lb n="20"/>
Novitäten kommen kan: &#x017F;o thut die&#x017F;er neue Auf&#x017F;chub gar nichts, weil<lb/>
ich zur O&#x017F;ter Me&#x017F;&#x017F;e genug Buchhändler auf meine Stube bekomme,<lb/>
um Ihnen &#x2014; Briefe zu er&#x017F;paren.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>70. An <hi rendition="#g">Johann Georg Eck in Leipzig.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 12. März 1798]</hi> </dateline>
        <lb n="25"/>
        <p>bei dem (Werk) ich nur von Ihrer Güte und Ein&#x017F;icht die Vereinigung<lb/>
der ä&#x017F;theti&#x017F;chen Polizei mit der Ma&#x017F;kenfreiheit des Scherzes erwarten<lb/>
und erbitten kan.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[50/0057] Laſſen Sie doch gütigſt nachfragen, wenn der Fabius cunctator Lübek die 2te Edizion des Quintus Fixleins in die Welt einſchiebt. [54] 67. An Emilie von Berlepſch in Leipzig. [Leipzig, Ende Febr. oder Anfang März 1798] Das Schikſal laſſe die Sonne in die Fingals Höle Ihrer Phantaſie 5 ſcheinen und laſſe Ihnen auf dem Boden der oſſianiſchen Träume frohere wachſen als dieſe. 68. An Friedrich von Oertel in Belgershain. [Leipzig, 3. März 1797. Sonnabend] Dein Blat iſt wie der Tag, blau und warm und vol Frühling. Ich 10 danke dir mit ganzer Seele für deine zu theilnehmende. Ich wäre längſt gekommen, hätt’ ich mich nicht im voraus zu oft zugeſagt. Aber Mon- tags Vormittags komm’ ich hoff’ ich geflattert. Der Ris iſt gethan und auf einmal — aber alles iſt gut und wir ſtehen, obwohl mit zerſchnit- tenem Bande, neben einander. Ich habe 2 fürchterliche Tage gehabt 15 und weiter nichts. Lebet wohl! Ich habe in 2 Tagen 12 Briefe ge- ſchrieben. 69. An Thieriot in Leipzig. [Leipzig, März (?) 1798] Da Ihr Buch, mein guter Paul, ohnehin nicht unter die Oſter- 20 Novitäten kommen kan: ſo thut dieſer neue Aufſchub gar nichts, weil ich zur Oſter Meſſe genug Buchhändler auf meine Stube bekomme, um Ihnen — Briefe zu erſparen. 70. An Johann Georg Eck in Leipzig. [Leipzig, 12. März 1798] 25 bei dem (Werk) ich nur von Ihrer Güte und Einſicht die Vereinigung der äſthetiſchen Polizei mit der Maſkenfreiheit des Scherzes erwarten und erbitten kan.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:05:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:05:42Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/57
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe03_1959/57>, abgerufen am 24.11.2024.