Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.trauende Herz so kalt und düster sein? Mein rauhes Innere kam von 34. An Amöne Herold. [Kopie][Leipzig, 29. Dez. 1797]Das alte Jahr geht mit schönen Stunden der Liebe hinunter, die das 35. An Karoline Herold. [Kopie][Leipzig, 29. Dez. 1797]Ihre Reise macht der Seele ein Fenster zu frischer Luft auf, Sie[34] 36. An Sophie von Brüningk in Hohenberg.20 [Kopie][Leipzig, 29. Dez. 1797]Freuden sind auf der Erde nichts als laufende Funken auf dem 37. An Friederike Otto. [Kopie][Leipzig, 29. Dez. 1797]Ihr Traum hat mich verläumdet [?] wie sonst die Träumer[in]. trauende Herz ſo kalt und düſter ſein? Mein rauhes Innere kam von 34. An Amöne Herold. [Kopie][Leipzig, 29. Dez. 1797]Das alte Jahr geht mit ſchönen Stunden der Liebe hinunter, die das 35. An Karoline Herold. [Kopie][Leipzig, 29. Dez. 1797]Ihre Reiſe macht der Seele ein Fenſter zu friſcher Luft auf, Sie[34] 36. An Sophie von Brüningk in Hohenberg.20 [Kopie][Leipzig, 29. Dez. 1797]Freuden ſind auf der Erde nichts als laufende Funken auf dem 37. An Friederike Otto. [Kopie][Leipzig, 29. Dez. 1797]Ihr Traum hat mich verläumdet [?] wie ſonſt die Träumer[in]. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0037" n="31"/> trauende Herz ſo kalt und düſter ſein? Mein rauhes Innere kam von<lb/> meinem berührten Freiheitsſin her. Ich wil von nichts abhängen als<lb/> von der Tugend und mir, nicht einmal von der Liebe. Warum kan ich<lb/> keinen Abend haben, wo ich in Thränen und Liebe zerflieſſe und<lb/> vor ſchönem Schmerz nicht mehr reden kan.<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>34. An <hi rendition="#g">Amöne Herold.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 29. Dez. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Das alte Jahr geht mit ſchönen Stunden der Liebe hinunter, die das<lb/> neue nicht wiederheraufbringt. Wir wollen die Zeit durch das Herz<lb/> erſezen und uns inniger halten.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>35. An <hi rendition="#g">Karoline Herold.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 29. Dez. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Ihre Reiſe macht der Seele ein Fenſter zu friſcher Luft auf, Sie<note place="right"><ref target="1922_Bd3_34">[34]</ref></note><lb/> faſſen aber die Roſen der Freude zu ſehr bei den Dornen an. Meine<lb/> Bekantſchaft hat dich für den engen Steig des bürgerlichen Lebens ge-<lb n="15"/> lähmt. Das Jahr ſchlägt ſeine lezte Stunde. Könt’ ich meine Arme<lb/> durch die wüſte Ferne ſtrecken und dich durch die Nacht an mich ziehen<lb/> und könt’ ich dir ſtilweinend an deinen Lippen ſagen: werde glüklicher,<lb/> werde ruhiger. Und du könteſt mir dan nichts vor Wehmuth wünſchen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>36. An <hi rendition="#g">Sophie von Brüningk in Hohenberg.</hi><lb n="20"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 29. Dez. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Freuden ſind auf der Erde nichts als laufende Funken auf dem<lb/> ſchwarzen Zunder. Die Menſchen und ihre Gegend haben nicht Höhe<lb/> und Tiefe genug. Bei dem Amen des Jahrs. In Ihrem Lrühling ge-<lb/> nieſſen Sie Träume und in Ihren Träumen Frühlinge.<lb n="25"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>37. An <hi rendition="#g">Friederike Otto.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Leipzig, 29. Dez. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Ihr Traum hat mich verläumdet [?] wie ſonſt die Träumer[in].<lb/> Beim Abendläuten des Jahrs. Wenn deine Mutter für dich noch betet,<lb/> ſo werde ſie erhört von Gott.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [31/0037]
trauende Herz ſo kalt und düſter ſein? Mein rauhes Innere kam von
meinem berührten Freiheitsſin her. Ich wil von nichts abhängen als
von der Tugend und mir, nicht einmal von der Liebe. Warum kan ich
keinen Abend haben, wo ich in Thränen und Liebe zerflieſſe und
vor ſchönem Schmerz nicht mehr reden kan. 5
34. An Amöne Herold.
[Leipzig, 29. Dez. 1797]
Das alte Jahr geht mit ſchönen Stunden der Liebe hinunter, die das
neue nicht wiederheraufbringt. Wir wollen die Zeit durch das Herz
erſezen und uns inniger halten. 10
35. An Karoline Herold.
[Leipzig, 29. Dez. 1797]
Ihre Reiſe macht der Seele ein Fenſter zu friſcher Luft auf, Sie
faſſen aber die Roſen der Freude zu ſehr bei den Dornen an. Meine
Bekantſchaft hat dich für den engen Steig des bürgerlichen Lebens ge- 15
lähmt. Das Jahr ſchlägt ſeine lezte Stunde. Könt’ ich meine Arme
durch die wüſte Ferne ſtrecken und dich durch die Nacht an mich ziehen
und könt’ ich dir ſtilweinend an deinen Lippen ſagen: werde glüklicher,
werde ruhiger. Und du könteſt mir dan nichts vor Wehmuth wünſchen.
[34]
36. An Sophie von Brüningk in Hohenberg. 20
[Leipzig, 29. Dez. 1797]
Freuden ſind auf der Erde nichts als laufende Funken auf dem
ſchwarzen Zunder. Die Menſchen und ihre Gegend haben nicht Höhe
und Tiefe genug. Bei dem Amen des Jahrs. In Ihrem Lrühling ge-
nieſſen Sie Träume und in Ihren Träumen Frühlinge. 25
37. An Friederike Otto.
[Leipzig, 29. Dez. 1797]
Ihr Traum hat mich verläumdet [?] wie ſonſt die Träumer[in].
Beim Abendläuten des Jahrs. Wenn deine Mutter für dich noch betet,
ſo werde ſie erhört von Gott. 30
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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