Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.um 11 Uhr heute spazieren gehe, einander begegneten, ohn' es vorher Morgen wünscht' ich, daß Sie um 11 Uhr zur Ber[lepsch] giengen. 246. An Thieriot. W[eimar] d. 21 [aus 19] Ap. 99.[gestr. Meine Freundin!] Erlauben Sie mir, lieber Freund, dieses nach Hinterpommern10 Zu schreiben hab' ich Ihnen wenig -- zu sagen zu viel. Herder und ich geben 1800 eine 1/4jahrschrift Aurora heraus. Der lezte Theil des Wallensteins ist, die Schillersche Patavinität [201]Ich habe, Lieber, immer so viele Bitten und Kommissionen, daß Erstlich schreiben Sie mir bald -- zweitens das mit, ob Sie meinen20 Vergeben Sie dieses öde Blat; und nehmen Sie meine gedrukten Lebe wohl guter Jüngling! Richter30 247. An Böttiger. [Weimar, Ende April 1799?]Glükliche Rükkehr! Hier send' ich meine wahrscheinliche Postrata. um 11 Uhr heute ſpazieren gehe, einander begegneten, ohn’ es vorher Morgen wünſcht’ ich, daß Sie um 11 Uhr zur Ber[lepſch] giengen. 246. An Thieriot. W[eimar] d. 21 [aus 19] Ap. 99.[gestr. Meine Freundin!] Erlauben Sie mir, lieber Freund, dieſes nach Hinterpommern10 Zu ſchreiben hab’ ich Ihnen wenig — zu ſagen zu viel. Herder und ich geben 1800 eine ¼jahrſchrift Aurora heraus. Der lezte Theil des Wallenſteins iſt, die Schillerſche Patavinität [201]Ich habe, Lieber, immer ſo viele Bitten und Kommiſſionen, daß Erſtlich ſchreiben Sie mir bald — zweitens das mit, ob Sie meinen20 Vergeben Sie dieſes öde Blat; und nehmen Sie meine gedrukten Lebe wohl guter Jüngling! Richter30 247. An Böttiger. [Weimar, Ende April 1799?]Glükliche Rükkehr! Hier ſend’ ich meine wahrſcheinliche Poſtrata. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0196" n="182"/> um 11 Uhr heute ſpazieren gehe, einander begegneten, ohn’ es vorher<lb/> gewuſt zu haben.</p><lb/> <p>Morgen wünſcht’ ich, daß Sie um 11 Uhr zur Ber[lepſch] giengen.<lb/> Sie können in keinem ſchönern Grade geliebt und geachtet werden als<lb/> ſie thut, ſeit ſie Sie hier hat kennen lernen. — Uebrigens hab’ ich<lb n="5"/> viele Gründe zu zürnen; aber nicht über meine liebe Amöne.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>246. An <hi rendition="#g">Thieriot.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">W[eimar]</hi> d. 21 [<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">aus</hi></hi> 19] Ap. 99.</hi> </dateline><lb/> <note type="editorial"> <hi rendition="#aq">[<hi rendition="#i">gestr.</hi> Meine Freundin!]</hi> </note><lb/> <p>Erlauben Sie mir, lieber Freund, dieſes nach Hinterpommern<lb n="10"/> ſollende Blat in Ihres umzuſchmelzen.</p><lb/> <p>Zu ſchreiben hab’ ich Ihnen wenig — zu ſagen zu viel.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Herder</hi> und ich geben 1800 eine ¼jahrſchrift <hi rendition="#aq">Aurora</hi> heraus.</p><lb/> <p>Der lezte Theil des Wallenſteins iſt, die Schillerſche Patavinität<lb/> abgerechnet, die Belohnung für jeden, der im Jammerthale der 2<lb n="15"/> andern ausgelitten und ausgerungen.</p><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd3_201">[201]</ref></note>Ich habe, Lieber, immer ſo viele Bitten und Kommiſſionen, daß<lb/> wenigſtens Ihre <hi rendition="#aq">vis inertiae</hi> über die Ankunft meiner Briefe erſchrecken<lb/> und entweichen mus.</p><lb/> <p>Erſtlich ſchreiben Sie mir bald — zweitens das mit, ob Sie meinen<lb n="20"/> vom 11 Ap. erhalten — drittens Neuigkeiten — 4tens geben Sie die<lb/> Beilage in der <hi rendition="#aq">Heinsius</hi>ſchen Buchhandlung ab — 5tens fragen Sie<lb/> die <hi rendition="#aq">Matzdorfische,</hi> ob ſie meinen von <hi rendition="#aq">Böttiger</hi> erhalten — <hi rendition="#aq">NB</hi> 6tens<lb/> geben Sie, wenn jemand von Ihnen in meinem Namen Geld begehrte,<lb/> keinen Heller her, mir aber Nachricht (ſagen Sie daſſelbe den <hi rendition="#aq">Feinds</hi>)<lb n="25"/> — Und endlich wie hoch ſtehen die <hi rendition="#aq">Ld’ore</hi>?</p><lb/> <p>Vergeben Sie dieſes öde Blat; und nehmen Sie meine gedrukten<lb/> Briefe für geſchriebne!</p><lb/> <p>Lebe wohl guter Jüngling!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> <lb n="30"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>247. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, Ende April 1799?]</hi> </dateline><lb/> <p>Glükliche Rükkehr! Hier ſend’ ich meine wahrſcheinliche Poſt<hi rendition="#aq">rata</hi>.<lb/> Zeitungen und dergl. werden Sie mir die Menge ſchicken, glaub’ ich.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [182/0196]
um 11 Uhr heute ſpazieren gehe, einander begegneten, ohn’ es vorher
gewuſt zu haben.
Morgen wünſcht’ ich, daß Sie um 11 Uhr zur Ber[lepſch] giengen.
Sie können in keinem ſchönern Grade geliebt und geachtet werden als
ſie thut, ſeit ſie Sie hier hat kennen lernen. — Uebrigens hab’ ich 5
viele Gründe zu zürnen; aber nicht über meine liebe Amöne.
246. An Thieriot.
W[eimar] d. 21 [aus 19] Ap. 99.
Erlauben Sie mir, lieber Freund, dieſes nach Hinterpommern 10
ſollende Blat in Ihres umzuſchmelzen.
Zu ſchreiben hab’ ich Ihnen wenig — zu ſagen zu viel.
Herder und ich geben 1800 eine ¼jahrſchrift Aurora heraus.
Der lezte Theil des Wallenſteins iſt, die Schillerſche Patavinität
abgerechnet, die Belohnung für jeden, der im Jammerthale der 2 15
andern ausgelitten und ausgerungen.
Ich habe, Lieber, immer ſo viele Bitten und Kommiſſionen, daß
wenigſtens Ihre vis inertiae über die Ankunft meiner Briefe erſchrecken
und entweichen mus.
[201]
Erſtlich ſchreiben Sie mir bald — zweitens das mit, ob Sie meinen 20
vom 11 Ap. erhalten — drittens Neuigkeiten — 4tens geben Sie die
Beilage in der Heinsiusſchen Buchhandlung ab — 5tens fragen Sie
die Matzdorfische, ob ſie meinen von Böttiger erhalten — NB 6tens
geben Sie, wenn jemand von Ihnen in meinem Namen Geld begehrte,
keinen Heller her, mir aber Nachricht (ſagen Sie daſſelbe den Feinds) 25
— Und endlich wie hoch ſtehen die Ld’ore?
Vergeben Sie dieſes öde Blat; und nehmen Sie meine gedrukten
Briefe für geſchriebne!
Lebe wohl guter Jüngling!
Richter 30
247. An Böttiger.
[Weimar, Ende April 1799?]
Glükliche Rükkehr! Hier ſend’ ich meine wahrſcheinliche Poſtrata.
Zeitungen und dergl. werden Sie mir die Menge ſchicken, glaub’ ich.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |