Manche Titel, die ich dem Müller -- thiere schenke, reuen mich: Sponsalien, ein Roman. -- Liebesmahle, ein Roman. -- Passions- und Flitterwochen des Lebens, ein Roman. -- Passionsgeschichten des5 Herzens, ein Roman. -- Sonnenblicke der Freude, ein Roman.
720. An Christian Otto.
[Hof, 1797?]
Recht gern! -- Auch geh' ich mit und vorher zu dir. Sonst schrieb man lakonischer aus Mangel an Lettern und Lumpenpapier -- hier10 ist der Fal. -- Adieu bis um 6 U[hr].
721. An Christian Otto.
[Hof, 18. Okt. 1797]
Einmal wieder ein ganzes Vaterunser vol Bitten! Erstlich um deinen Koffer -- und dan, da ich niemals merke wie viel ich bezahlet,15 ein Verzeichnis: was das Halbjahr des R[eichs] Anzeigers -- der Nazionalzeitung -- der Bamberger -- und das ganze Jahr der Litteratur Zeitung beträgt. Endlich sende mir die Nachrichten oder die Papiere, die ich gegen Weinrich in Leipzig brauche. Deine Ant- worten haben schon bis morgen Zeit. Ehe du die Leipziger Bücher20 fortschikst -- und wenn es auch in 8, 12 Tagen wäre -- melde mir, ich wil einen Brief einlegen.
722. An Christian Otto.
[Hof, 19. Okt. 1797]
Ich danke dir sehr. Ich wil schon mit dir über alles sprechen. Mein25 Rendant ist da und wil dich wenn du um 2 Uhr zu Hause bist, fragen, [383]ob die Vorstellung gegen die Trennung der Polizei von seiner Käm- merei, recht ist. Er kan sogleich kommen, da du vielleicht ausgehst.
723. An Pfarrer Vogel in Arzberg.
Hof d. 21 Okt. 97.30
Theuerster Freund! Ich gehe als Einwohner, und mein Bruder als Student auf Leipzig und ziehe auf immer aus den Gegenden meiner Jugend. Gerade so wie zum erstenmale, da ich als Student
719. An Chriſtian Otto.
[Hof, 1797?]
Manche Titel, die ich dem Müller — thiere ſchenke, reuen mich: Sponſalien, ein Roman. — Liebesmahle, ein Roman. — Paſſions- und Flitterwochen des Lebens, ein Roman. — Paſſionsgeſchichten des5 Herzens, ein Roman. — Sonnenblicke der Freude, ein Roman.
720. An Chriſtian Otto.
[Hof, 1797?]
Recht gern! — Auch geh’ ich mit und vorher zu dir. Sonſt ſchrieb man lakoniſcher aus Mangel an Lettern und Lumpenpapier — hier10 iſt der Fal. — Adieu bis um 6 U[hr].
721. An Chriſtian Otto.
[Hof, 18. Okt. 1797]
Einmal wieder ein ganzes Vaterunſer vol Bitten! Erſtlich um deinen Koffer — und dan, da ich niemals merke wie viel ich bezahlet,15 ein Verzeichnis: was das Halbjahr des R[eichs] Anzeigers — der Nazionalzeitung — der Bamberger — und das ganze Jahr der Litteratur Zeitung beträgt. Endlich ſende mir die Nachrichten oder die Papiere, die ich gegen Weinrich in Leipzig brauche. Deine Ant- worten haben ſchon bis morgen Zeit. Ehe du die Leipziger Bücher20 fortſchikſt — und wenn es auch in 8, 12 Tagen wäre — melde mir, ich wil einen Brief einlegen.
722. An Chriſtian Otto.
[Hof, 19. Okt. 1797]
Ich danke dir ſehr. Ich wil ſchon mit dir über alles ſprechen. Mein25 Rendant iſt da und wil dich wenn du um 2 Uhr zu Hauſe biſt, fragen, [383]ob die Vorſtellung gegen die Trennung der Polizei von ſeiner Käm- merei, recht iſt. Er kan ſogleich kommen, da du vielleicht ausgehſt.
723. An Pfarrer Vogel in Arzberg.
Hof d. 21 Okt. 97.30
Theuerſter Freund! Ich gehe als Einwohner, und mein Bruder als Student auf Leipzig und ziehe auf immer aus den Gegenden meiner Jugend. Gerade ſo wie zum erſtenmale, da ich als Student
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719. An Chriſtian Otto.
[Hof, 1797?]
Manche Titel, die ich dem Müller — thiere ſchenke, reuen mich:
Sponſalien, ein Roman. — Liebesmahle, ein Roman. — Paſſions-
und Flitterwochen des Lebens, ein Roman. — Paſſionsgeſchichten des 5
Herzens, ein Roman. — Sonnenblicke der Freude, ein Roman.
720. An Chriſtian Otto.
[Hof, 1797?]
Recht gern! — Auch geh’ ich mit und vorher zu dir. Sonſt ſchrieb
man lakoniſcher aus Mangel an Lettern und Lumpenpapier — hier 10
iſt der Fal. — Adieu bis um 6 U[hr].
721. An Chriſtian Otto.
[Hof, 18. Okt. 1797]
Einmal wieder ein ganzes Vaterunſer vol Bitten! Erſtlich um
deinen Koffer — und dan, da ich niemals merke wie viel ich bezahlet, 15
ein Verzeichnis: was das Halbjahr des R[eichs] Anzeigers — der
Nazionalzeitung — der Bamberger — und das ganze Jahr der
Litteratur Zeitung beträgt. Endlich ſende mir die Nachrichten oder
die Papiere, die ich gegen Weinrich in Leipzig brauche. Deine Ant-
worten haben ſchon bis morgen Zeit. Ehe du die Leipziger Bücher 20
fortſchikſt — und wenn es auch in 8, 12 Tagen wäre — melde mir,
ich wil einen Brief einlegen.
722. An Chriſtian Otto.
[Hof, 19. Okt. 1797]
Ich danke dir ſehr. Ich wil ſchon mit dir über alles ſprechen. Mein 25
Rendant iſt da und wil dich wenn du um 2 Uhr zu Hauſe biſt, fragen,
ob die Vorſtellung gegen die Trennung der Polizei von ſeiner Käm-
merei, recht iſt. Er kan ſogleich kommen, da du vielleicht ausgehſt.
[383]
723. An Pfarrer Vogel in Arzberg.
Hof d. 21 Okt. 97. 30
Theuerſter Freund! Ich gehe als Einwohner, und mein Bruder
als Student auf Leipzig und ziehe auf immer aus den Gegenden
meiner Jugend. Gerade ſo wie zum erſtenmale, da ich als Student
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/403>, abgerufen am 16.02.2025.
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