loben und können das nie genug, wenn ich Sie um Briefe an andere bitte, während ich diese Bitte so selten für mich wage. Ich habe Ihnen heute viel Neues und Neuigkeiten zu sagen, und sehne mich mit meinem Innersten nach einer langen, vernünftigen Unterredung, und der Zwischenraum der jezigen Stunden dehnt sich weiter aus als der5 Zwischenraum der vorigen Tage.
Ich schicke Ihnen hier noch etwas, was Sie unendlich erfreuen wird. Die zwei Nadeln, die ich einstecke, bezeichnen das Verhülte und dessen Vorhang Sie nicht aufheben sollen.
So helf' ich uns beiden. Hier ist, was Sie verlangen, noch einmal.10 Was Sie von Büchern sonst noch wollen, sagen Sie.
Ich wünschte ich wäre Ihre Handbibliothek, dan solte Ihnen jedes Buch und jedes Blat, das Sie in die Hand nehmen, wenn auch nicht immer etwas Vernünftiges, doch wenigstens etwas Angenehmes sagen.15
Ihr treuer Freund R.
445. An Christian Otto.[265]
[Hof, 24. Okt. 1796]20
Hier ist ein Brief von der Krüdner und der andere von Oertel. Schicke mir das Oert[elsche] Blat und wenn du kanst die L[itteratur] Zeitung.
446. An Christian Otto.
[Hof, 26. Okt. 1796]25
Wenn du wilst, so gehen wir nach 2 U[hr] ins neue Miethhaus und ein wenig auf die Chaussee. -- Ich habe der Kalb die Monds- finsternis, aus der Vorrede geschikt. Hier in diesem Briefe ist ihre ganze exzentrische Kraft. Aber über ihr Einmengen in mein ästhetisches Leben wil ich ihr einmal für immer die entschiedenste Meinung sagen.30
447. An Christian Otto.
[Hof, 5. Nov. 1796]
Hier schick' ich dir recht viel. Schillers Almanach hab' ich auf kurze Zeit geborgt. Schicke mir ihn abends um 6. Uhr. Du bekömst ihn heute
loben und können das nie genug, wenn ich Sie um Briefe an andere bitte, während ich dieſe Bitte ſo ſelten für mich wage. Ich habe Ihnen heute viel Neues und Neuigkeiten zu ſagen, und ſehne mich mit meinem Innerſten nach einer langen, vernünftigen Unterredung, und der Zwiſchenraum der jezigen Stunden dehnt ſich weiter aus als der5 Zwiſchenraum der vorigen Tage.
Ich ſchicke Ihnen hier noch etwas, was Sie unendlich erfreuen wird. Die zwei Nadeln, die ich einſtecke, bezeichnen das Verhülte und deſſen Vorhang Sie nicht aufheben ſollen.
So helf’ ich uns beiden. Hier iſt, was Sie verlangen, noch einmal.10 Was Sie von Büchern ſonſt noch wollen, ſagen Sie.
Ich wünſchte ich wäre Ihre Handbibliothek, dan ſolte Ihnen jedes Buch und jedes Blat, das Sie in die Hand nehmen, wenn auch nicht immer etwas Vernünftiges, doch wenigſtens etwas Angenehmes ſagen.15
Ihr treuer Freund R.
445. An Chriſtian Otto.[265]
[Hof, 24. Okt. 1796]20
Hier iſt ein Brief von der Krüdner und der andere von Oertel. Schicke mir das Oert[elſche] Blat und wenn du kanſt die L[itteratur] Zeitung.
446. An Chriſtian Otto.
[Hof, 26. Okt. 1796]25
Wenn du wilſt, ſo gehen wir nach 2 U[hr] ins neue Miethhaus und ein wenig auf die Chauſſée. — Ich habe der Kalb die Monds- finſternis, aus der Vorrede geſchikt. Hier in dieſem Briefe iſt ihre ganze exzentriſche Kraft. Aber über ihr Einmengen in mein äſthetiſches Leben wil ich ihr einmal für immer die entſchiedenſte Meinung ſagen.30
447. An Chriſtian Otto.
[Hof, 5. Nov. 1796]
Hier ſchick’ ich dir recht viel. Schillers Almanach hab’ ich auf kurze Zeit geborgt. Schicke mir ihn abends um 6. Uhr. Du bekömſt ihn heute
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loben und können das nie genug, wenn ich Sie um Briefe an andere
bitte, während ich dieſe Bitte ſo ſelten für mich wage. Ich habe Ihnen
heute viel Neues und Neuigkeiten zu ſagen, und ſehne mich mit
meinem Innerſten nach einer langen, vernünftigen Unterredung, und
der Zwiſchenraum der jezigen Stunden dehnt ſich weiter aus als der 5
Zwiſchenraum der vorigen Tage.
Ich ſchicke Ihnen hier noch etwas, was Sie unendlich erfreuen wird.
Die zwei Nadeln, die ich einſtecke, bezeichnen das Verhülte und deſſen
Vorhang Sie nicht aufheben ſollen.
So helf’ ich uns beiden. Hier iſt, was Sie verlangen, noch einmal. 10
Was Sie von Büchern ſonſt noch wollen, ſagen Sie.
Ich wünſchte ich wäre Ihre Handbibliothek, dan ſolte Ihnen jedes
Buch und jedes Blat, das Sie in die Hand nehmen, wenn auch nicht
immer etwas Vernünftiges, doch wenigſtens etwas Angenehmes
ſagen. 15
Ihr
treuer Freund
R.
445. An Chriſtian Otto.
[Hof, 24. Okt. 1796] 20
Hier iſt ein Brief von der Krüdner und der andere von Oertel.
Schicke mir das Oert[elſche] Blat und wenn du kanſt die L[itteratur]
Zeitung.
446. An Chriſtian Otto.
[Hof, 26. Okt. 1796] 25
Wenn du wilſt, ſo gehen wir nach 2 U[hr] ins neue Miethhaus und
ein wenig auf die Chauſſée. — Ich habe der Kalb die Monds-
finſternis, aus der Vorrede geſchikt. Hier in dieſem Briefe iſt ihre
ganze exzentriſche Kraft. Aber über ihr Einmengen in mein äſthetiſches
Leben wil ich ihr einmal für immer die entſchiedenſte Meinung ſagen. 30
447. An Chriſtian Otto.
[Hof, 5. Nov. 1796]
Hier ſchick’ ich dir recht viel. Schillers Almanach hab’ ich auf kurze
Zeit geborgt. Schicke mir ihn abends um 6. Uhr. Du bekömſt ihn heute
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/280>, abgerufen am 30.07.2024.
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