Ich kan dich nicht besser für deine Emballier-Mühe belohnen, als durch den Brief der Ostheim, dessen geschmierte unleserliche Züge ein besseres Sternbild ihrer Seele geben als der vorige. Sie ist aus5 Herders Schule und ich mögte ein 1/2 Jahr in ihre gehen. Blos einige- mal urtheilt sie als Frauenzimmer.
[173]282. An Christian Otto.
[Hof] 7. Ap. 96.
Jezt ist einmal die Brief-Weinlese, also auch die Billets-Postzeit.10 Der Ahlefeld[ische] Brief ist schöner als der vorige. Über den weib- lichen von einer Ehefrau hab ich mich sehr -- gewundert. Ich bekam die Briefe in 1 Couvert. Ich habe das eigne Schiksal in der Welt, daß ich von Bayreuth an -- von Elrodt -- bis nach Leipzig und Berlin, ich mag stehen wo ich wil, daß ich allemal zwischen 2 -- Ver-15 liebten stehe als der 3te Man mit einer schönen lichten Glaze.
Bemerke wieder das das (ut).
283. An Christian Otto.
Hof d. 10 Ap. 96.
Ich überreiche dir diese Glasglocken-Frucht fast ohne Zubereitung.20 Während du in Hofek den Wechsel der Temperatur durchgiengest: endigte ich einen andern. -- Für den dün-nervigen Becker gehört dieses halb-düstere Nachtstük. Gieb mirs bald zurük, schon des Aen- derns wegen. Jezt wil ich aufstehen und dir das Blätlein geben.
284. An Christian Otto.25
[Hof, 11. April 1796]
Magst du mir nicht die Litteraturzeitung schicken? -- Das Schnee- wetter trent mich von meiner Frau Schwägerin und Frau Mutter.
285. An Christian Otto.
[Hof] 13 Apr. 96.30
Ich schicke dir viel und wil leider wieder viel haben: nämlich einen Band der Queerzüge und Horen. Sage meinem Bruder, ob er wiederkommen oder warten sol.
281. An Chriſtian Otto.
[Hof] d. 6 Apr. 96.
Ich kan dich nicht beſſer für deine Emballier-Mühe belohnen, als durch den Brief der Ostheim, deſſen geſchmierte unleſerliche Züge ein beſſeres Sternbild ihrer Seele geben als der vorige. Sie iſt aus5 Herders Schule und ich mögte ein ½ Jahr in ihre gehen. Blos einige- mal urtheilt ſie als Frauenzimmer.
[173]282. An Chriſtian Otto.
[Hof] 7. Ap. 96.
Jezt iſt einmal die Brief-Weinleſe, alſo auch die Billets-Poſtzeit.10 Der Ahlefeld[iſche] Brief iſt ſchöner als der vorige. Über den weib- lichen von einer Ehefrau hab ich mich ſehr — gewundert. Ich bekam die Briefe in 1 Couvert. Ich habe das eigne Schikſal in der Welt, daß ich von Bayreuth an — von Elrodt — bis nach Leipzig und Berlin, ich mag ſtehen wo ich wil, daß ich allemal zwiſchen 2 — Ver-15 liebten ſtehe als der 3te Man mit einer ſchönen lichten Glaze.
Bemerke wieder das das (ut).
283. An Chriſtian Otto.
Hof d. 10 Ap. 96.
Ich überreiche dir dieſe Glasglocken-Frucht faſt ohne Zubereitung.20 Während du in Hofek den Wechſel der Temperatur durchgiengeſt: endigte ich einen andern. — Für den dün-nervigen Becker gehört dieſes halb-düſtere Nachtſtük. Gieb mirs bald zurük, ſchon des Aen- derns wegen. Jezt wil ich aufſtehen und dir das Blätlein geben.
284. An Chriſtian Otto.25
[Hof, 11. April 1796]
Magſt du mir nicht die Litteraturzeitung ſchicken? — Das Schnee- wetter trent mich von meiner Frau Schwägerin und Frau Mutter.
285. An Chriſtian Otto.
[Hof] 13 Apr. 96.30
Ich ſchicke dir viel und wil leider wieder viel haben: nämlich einen Band der Queerzüge und Horen. Sage meinem Bruder, ob er wiederkommen oder warten ſol.
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281. An Chriſtian Otto.
[Hof] d. 6 Apr. 96.
Ich kan dich nicht beſſer für deine Emballier-Mühe belohnen, als
durch den Brief der Ostheim, deſſen geſchmierte unleſerliche Züge ein
beſſeres Sternbild ihrer Seele geben als der vorige. Sie iſt aus 5
Herders Schule und ich mögte ein ½ Jahr in ihre gehen. Blos einige-
mal urtheilt ſie als Frauenzimmer.
282. An Chriſtian Otto.
[Hof] 7. Ap. 96.
Jezt iſt einmal die Brief-Weinleſe, alſo auch die Billets-Poſtzeit. 10
Der Ahlefeld[iſche] Brief iſt ſchöner als der vorige. Über den weib-
lichen von einer Ehefrau hab ich mich ſehr — gewundert. Ich bekam
die Briefe in 1 Couvert. Ich habe das eigne Schikſal in der Welt,
daß ich von Bayreuth an — von Elrodt — bis nach Leipzig und
Berlin, ich mag ſtehen wo ich wil, daß ich allemal zwiſchen 2 — Ver- 15
liebten ſtehe als der 3te Man mit einer ſchönen lichten Glaze.
Bemerke wieder das das (ut).
283. An Chriſtian Otto.
Hof d. 10 Ap. 96.
Ich überreiche dir dieſe Glasglocken-Frucht faſt ohne Zubereitung. 20
Während du in Hofek den Wechſel der Temperatur durchgiengeſt:
endigte ich einen andern. — Für den dün-nervigen Becker gehört
dieſes halb-düſtere Nachtſtük. Gieb mirs bald zurük, ſchon des Aen-
derns wegen. Jezt wil ich aufſtehen und dir das Blätlein geben.
284. An Chriſtian Otto. 25
[Hof, 11. April 1796]
Magſt du mir nicht die Litteraturzeitung ſchicken? — Das Schnee-
wetter trent mich von meiner Frau Schwägerin und Frau Mutter.
285. An Chriſtian Otto.
[Hof] 13 Apr. 96. 30
Ich ſchicke dir viel und wil leider wieder viel haben: nämlich einen
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
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Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/189>, abgerufen am 30.07.2024.
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