Von den Horen hab ich das 6te 7te 8te 9te Stük. -- Vergis nicht, wieder mein Quartiermeister zu sein in der Gasse drüben und mir zwei Hütten zur Verklärung zu bauen.
[Hof] 24 März 96.5
272. An Christian Otto.
Wilst, d. h. kanst du mir nicht aus dem h. Gesangbuch deiner Magd oder sonst woher ein oder 2 Bildwerke zuführen, die zwei Verliebte [167]präsentieren samt dem Reim darunter? Du bekömst die Gemälde den Augenblik wieder.[Hof] d. 25. März 96.
10
Samuel sol warten.
273. An Christian Otto.
Ich habe, Lieber, eine Arbeit, deren Ende ich erst dem künftigen Mitwoch zutrauete, deinetwegen fertig durch unaufhörliches An- spannen, schicke dir aber freilich viele Blätter im Raupenstand des15 ersten Enthusiasmus. Im Ganzen ist aber alles besser, weil mir dein neulicher Beifal wieder die Zuversicht zur Volendung erhöhet hat. -- Morgen früh schicke mir 1 oder 2 Manipel. Auch gieb mir alles bald zurük, da den Mitwoch über 8 Tage alles fortmus und ich noch so unendlich viel daran zu revidieren und zu leuterieren habe. Gute20 Nacht sag ich erst um 10 Uhr.
[Hof] Oster h. Abend 96 [26. März].
Der doppelte Unterschied des Papiers ist zufällig und steht gerade im umgekehrten Verhältnis des doppelten Inhalts.
274. An Christian Otto.25
[Hof] d. 30 [vielmehr 31] März 96.
Mir wär' es heute lieb, wenn du 3 Gläser schwenken liessest, damit wir einmal die Bouteille auf Gläser fülten und abzögen. Sobald ich beim Wein und bei dir war: geh ich nach Hause und korrigiere den Siebenkäs zu Ende. -- Um 31/2 Uhr käm' ich mit der30 Flasche.
271. An Chriſtian Otto.
Von den Horen hab ich das 6te 7te 8te 9te Stük. — Vergis nicht, wieder mein Quartiermeiſter zu ſein in der Gaſſe drüben und mir zwei Hütten zur Verklärung zu bauen.
[Hof] 24 März 96.5
272. An Chriſtian Otto.
Wilſt, d. h. kanſt du mir nicht aus dem h. Geſangbuch deiner Magd oder ſonſt woher ein oder 2 Bildwerke zuführen, die zwei Verliebte [167]präſentieren ſamt dem Reim darunter? Du bekömſt die Gemälde den Augenblik wieder.[Hof] d. 25. März 96.
10
Samuel ſol warten.
273. An Chriſtian Otto.
Ich habe, Lieber, eine Arbeit, deren Ende ich erſt dem künftigen Mitwoch zutrauete, deinetwegen fertig durch unaufhörliches An- ſpannen, ſchicke dir aber freilich viele Blätter im Raupenſtand des15 erſten Enthuſiaſmus. Im Ganzen iſt aber alles beſſer, weil mir dein neulicher Beifal wieder die Zuverſicht zur Volendung erhöhet hat. — Morgen früh ſchicke mir 1 oder 2 Manipel. Auch gieb mir alles bald zurük, da den Mitwoch über 8 Tage alles fortmus und ich noch ſo unendlich viel daran zu revidieren und zu leuterieren habe. Gute20 Nacht ſag ich erſt um 10 Uhr.
[Hof] Oſter h. Abend 96 [26. März].
Der doppelte Unterſchied des Papiers iſt zufällig und ſteht gerade im umgekehrten Verhältnis des doppelten Inhalts.
274. An Chriſtian Otto.25
[Hof] d. 30 [vielmehr 31] März 96.
Mir wär’ es heute lieb, wenn du 3 Gläſer ſchwenken lieſſeſt, damit wir einmal die Bouteille auf Gläſer fülten und abzögen. Sobald ich beim Wein und bei dir war: geh ich nach Hauſe und korrigiere den Siebenkäs zu Ende. — Um 3½ Uhr käm’ ich mit der30 Flaſche.
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271. An Chriſtian Otto.
Von den Horen hab ich das 6te 7te 8te 9te Stük. — Vergis nicht,
wieder mein Quartiermeiſter zu ſein in der Gaſſe drüben und mir
zwei Hütten zur Verklärung zu bauen.
[Hof] 24 März 96. 5
272. An Chriſtian Otto.
Wilſt, d. h. kanſt du mir nicht aus dem h. Geſangbuch deiner Magd
oder ſonſt woher ein oder 2 Bildwerke zuführen, die zwei Verliebte
präſentieren ſamt dem Reim darunter? Du bekömſt die Gemälde den
Augenblik wieder.[Hof] d. 25. März 96.
[167] 10
Samuel ſol warten.
273. An Chriſtian Otto.
Ich habe, Lieber, eine Arbeit, deren Ende ich erſt dem künftigen
Mitwoch zutrauete, deinetwegen fertig durch unaufhörliches An-
ſpannen, ſchicke dir aber freilich viele Blätter im Raupenſtand des 15
erſten Enthuſiaſmus. Im Ganzen iſt aber alles beſſer, weil mir dein
neulicher Beifal wieder die Zuverſicht zur Volendung erhöhet hat.
— Morgen früh ſchicke mir 1 oder 2 Manipel. Auch gieb mir alles
bald zurük, da den Mitwoch über 8 Tage alles fortmus und ich noch
ſo unendlich viel daran zu revidieren und zu leuterieren habe. Gute 20
Nacht ſag ich erſt um 10 Uhr.
[Hof] Oſter h. Abend 96 [26. März].
Der doppelte Unterſchied des Papiers iſt zufällig und ſteht gerade
im umgekehrten Verhältnis des doppelten Inhalts.
274. An Chriſtian Otto. 25
[Hof] d. 30 [vielmehr 31] März 96.
Mir wär’ es heute lieb, wenn du 3 Gläſer ſchwenken lieſſeſt,
damit wir einmal die Bouteille auf Gläſer fülten und abzögen.
Sobald ich beim Wein und bei dir war: geh ich nach Hauſe und
korrigiere den Siebenkäs zu Ende. — Um 3½ Uhr käm’ ich mit der 30
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
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Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
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Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/183>, abgerufen am 16.02.2025.
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