Stiefel in Händen tragen, weil seine Füsse wund sind. Schikt mir etwas für ihn. Jezt schreib ich noch an Köhler, Stichert, Herold, Wirth. Der arme, arme Teufel! Er sieht mir zu, wie ich schreibe. Er hatte noch nicht gefrühstükt und sucht in der Dose die lezten Stäubgen zusammen.5
*216. An Renate Otto, geb. Wirth.
[Hof, 1795? 1796?]
Ich danke für das Bier und für das Obst und für alles -- nur nicht für Ihr unaufhörliches Gratis, liebe Renate. -- Julie wolte haben, daß ich schriebe, um die Freude zu haben, es zu bringen, sonst hätt'10 ichs bis Abend verspart.
217. An Renate Wirth.
[Hof, 1795?]
Ich thue blos die gesiegelte Frage: wer von Ihnen heute das Konzert besucht, in das weder O. noch H. kommen? -- Ich wäre, wenn Sie15 blos eines auf dem Klaviere wolten, dan bei Ihnen abends zu haben. -- Ich selber aber möchte noch den "Tod eines Engels" haben, von dem ich schwören wolte, Sie hätten ihn noch, ob es gleich einige Jahre her ist, daß ich Ihnen dieses Blat geliehen. -- Dem Emanuel mus man Brief-Exekuzion ins Haus legen. Adieu, Liebe.20
R.
218. An Christian Otto.
[Hof, 2. Jan. 1796]
Als Such-Grazial schick ich dir den Fränklin, mit der Bitte mir noch einmal die Litteraturzeitung Nro. 317. mit meiner Rezension25 zu schicken, die ich zum lezten mal in meinem Leben lesen wil.
219. An Christian Otto.[139]
[Hof, 6. Jan. 1796]
Hier hast du diesen Brief der 10 mal schöner ist als der erste. Auf eine Frage darin bist du das schönste Ja. -- Schicke mir ihn wenn ihr30 ihn gelesen, gleich.
Stiefel in Händen tragen, weil ſeine Füſſe wund ſind. Schikt mir etwas für ihn. Jezt ſchreib ich noch an Köhler, Stichert, Herold, Wirth. Der arme, arme Teufel! Er ſieht mir zu, wie ich ſchreibe. Er hatte noch nicht gefrühſtükt und ſucht in der Doſe die lezten Stäubgen zuſammen.5
*216. An Renate Otto, geb. Wirth.
[Hof, 1795? 1796?]
Ich danke für das Bier und für das Obſt und für alles — nur nicht für Ihr unaufhörliches Gratis, liebe Renate. — Julie wolte haben, daß ich ſchriebe, um die Freude zu haben, es zu bringen, ſonſt hätt’10 ichs bis Abend verſpart.
217. An Renate Wirth.
[Hof, 1795?]
Ich thue blos die geſiegelte Frage: wer von Ihnen heute das Konzert beſucht, in das weder O. noch H. kommen? — Ich wäre, wenn Sie15 blos eines auf dem Klaviere wolten, dan bei Ihnen abends zu haben. — Ich ſelber aber möchte noch den „Tod eines Engels“ haben, von dem ich ſchwören wolte, Sie hätten ihn noch, ob es gleich einige Jahre her iſt, daß ich Ihnen dieſes Blat geliehen. — Dem Emanuel mus man Brief-Exekuzion ins Haus legen. Adieu, Liebe.20
R.
218. An Chriſtian Otto.
[Hof, 2. Jan. 1796]
Als Such-Grazial ſchick ich dir den Fränklin, mit der Bitte mir noch einmal die Litteraturzeitung 〈Nro. 317.〉 mit meiner Rezenſion25 zu ſchicken, die ich zum lezten mal in meinem Leben leſen wil.
219. An Chriſtian Otto.[139]
[Hof, 6. Jan. 1796]
Hier haſt du dieſen Brief der 10 mal ſchöner iſt als der erſte. Auf eine Frage darin biſt du das ſchönſte Ja. — Schicke mir ihn wenn ihr30 ihn geleſen, gleich.
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[141/0152]
Stiefel in Händen tragen, weil ſeine Füſſe wund ſind. Schikt mir
etwas für ihn. Jezt ſchreib ich noch an Köhler, Stichert, Herold,
Wirth. Der arme, arme Teufel! Er ſieht mir zu, wie ich ſchreibe. Er
hatte noch nicht gefrühſtükt und ſucht in der Doſe die lezten Stäubgen
zuſammen. 5
*216. An Renate Otto, geb. Wirth.
[Hof, 1795? 1796?]
Ich danke für das Bier und für das Obſt und für alles — nur nicht
für Ihr unaufhörliches Gratis, liebe Renate. — Julie wolte haben,
daß ich ſchriebe, um die Freude zu haben, es zu bringen, ſonſt hätt’ 10
ichs bis Abend verſpart.
217. An Renate Wirth.
[Hof, 1795?]
Ich thue blos die geſiegelte Frage: wer von Ihnen heute das Konzert
beſucht, in das weder O. noch H. kommen? — Ich wäre, wenn Sie 15
blos eines auf dem Klaviere wolten, dan bei Ihnen abends zu haben. —
Ich ſelber aber möchte noch den „Tod eines Engels“ haben, von
dem ich ſchwören wolte, Sie hätten ihn noch, ob es gleich einige Jahre
her iſt, daß ich Ihnen dieſes Blat geliehen. — Dem Emanuel mus
man Brief-Exekuzion ins Haus legen. Adieu, Liebe. 20
R.
218. An Chriſtian Otto.
[Hof, 2. Jan. 1796]
Als Such-Grazial ſchick ich dir den Fränklin, mit der Bitte mir
noch einmal die Litteraturzeitung 〈Nro. 317.〉 mit meiner Rezenſion 25
zu ſchicken, die ich zum lezten mal in meinem Leben leſen wil.
219. An Chriſtian Otto.
[Hof, 6. Jan. 1796]
Hier haſt du dieſen Brief der 10 mal ſchöner iſt als der erſte. Auf
eine Frage darin biſt du das ſchönſte Ja. — Schicke mir ihn wenn ihr 30
ihn geleſen, gleich.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/152>, abgerufen am 07.07.2024.
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