Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.Einhängen einer chronologischen Skala" hast du mir etwas sehr Nüz- -- Leb recht wol, Guter, und habe noch einmal Dank für alles. Richter15 177. An Christian Otto. [Hof, 10. Okt. 1795]Ich habe dein Mspt. noch einmal durchzugehen: und schicke dir also 178. An Christian Otto.20 [Hof, Mitte Okt. 1795]Auf der 5 Seite des neuen ersten Zusazes mus der Periode "Aber da" = Da nun aber dieses nicht ist: so würde man wenn man den25 + bedeutet Undeutlichkeit. Im III. verwandelst du zu oft die Verba in Substantiva, welches nur Einhängen einer chronologiſchen Skala“ haſt du mir etwas ſehr Nüz- — Leb recht wol, Guter, und habe noch einmal Dank für alles. Richter15 177. An Chriſtian Otto. [Hof, 10. Okt. 1795]Ich habe dein Mſpt. noch einmal durchzugehen: und ſchicke dir alſo 178. An Chriſtian Otto.20 [Hof, Mitte Okt. 1795]Auf der 5 Seite des neuen erſten Zuſazes mus der Periode „Aber da“ = Da nun aber dieſes nicht iſt: ſo würde man wenn man den25 + bedeutet Undeutlichkeit. Im III. verwandelſt du zu oft die Verba in Subſtantiva, welches nur <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0131" n="120"/> Einhängen einer chronologiſchen Skala“ haſt du mir etwas ſehr Nüz-<lb/> liches geſagt. Ich wolte gerade einige Manipel in Form eines datierten<lb/> Tagebuches geben. Es iſt bei einem Verfaſſer natürlich: er ſieht, da er<lb/> keinen Totaleindruk bekömt, die klaffenden Lücken der Zeit in ſeiner<lb/> Geſchichte, beſonders einer häuslichen. Um nun die Einheit der Zeit zu<lb n="5"/> beobachten, merkt er geſchikt das Vorübergehen dieſer Zeit an und<lb/> ſagt „es paſſierte nichts darin“ anſtat daß er nur Zuſammenhang und<lb/> Kette in die leidenſchaftlichen Begebenheiten — die einzige poetiſche<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd2_116">[116]</ref></note>Einheit der Zeit — bringen ſolte. Das Vermeiden dieſer Lücken ver-<lb/> bärge die chronologiſchen. Denn am Ende macht man den Leſer nur<lb n="10"/> fragſüchtiger: geh ich von Woche zu Woche: ſo wird er von Tag zu<lb/> Tag gehen wollen; und thu’ ichs auch: ſo wird er wiſſen wollen, was<lb/> der Held im Bette vornahm.</p><lb/> <p>— Leb recht wol, Guter, und habe noch einmal Dank für alles.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> <lb n="15"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>177. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 10. Okt. 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich habe dein Mſpt. noch einmal durchzugehen: und ſchicke dir alſo<lb/> doch meines.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>178. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, Mitte Okt. 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Auf der 5 Seite des neuen erſten Zuſazes mus der Periode „Aber da“<lb/> der Deutlichkeit und Sprache wegen in den nächſten verſchmolzen<lb/> werden.</p><lb/> <p><formula notation="TeX">\frac{I}{II}</formula> = Da nun aber dieſes nicht iſt: ſo würde man wenn man den<lb n="25"/> Grundſaz des Verf. annähme, die Folge annehmen müſſen, daß — be-<lb/> zogen werden könte.</p><lb/> <p>+ bedeutet Undeutlichkeit.</p><lb/> <p>Im <hi rendition="#aq">III.</hi> verwandelſt du zu oft die Verba in Subſtantiva, welches nur<lb/> eine anſcheinende Kürze giebt, weil nachher ein neues Verbum nöthig<lb n="30"/> iſt z. B. Dadurch wird die Erſteigung der Höhe bewirkt, ſtat die Höhe<lb/> erſtiegen. — Verwandle lieber die paſſiven nur durch die Präpoſizionen<lb/> „durch“ „mit“ daſtehenden Subſtantiva in aktive Nominativa. Z. B.<lb/> Stat: die Natur hat durch die Berge die Sitten der Völker getrent,<lb/> nim: die Berge trennen die Sitten — z. B. <formula notation="TeX">\frac{I}{IV}</formula> ſt[at]: wenn durch die Er-<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [120/0131]
Einhängen einer chronologiſchen Skala“ haſt du mir etwas ſehr Nüz-
liches geſagt. Ich wolte gerade einige Manipel in Form eines datierten
Tagebuches geben. Es iſt bei einem Verfaſſer natürlich: er ſieht, da er
keinen Totaleindruk bekömt, die klaffenden Lücken der Zeit in ſeiner
Geſchichte, beſonders einer häuslichen. Um nun die Einheit der Zeit zu 5
beobachten, merkt er geſchikt das Vorübergehen dieſer Zeit an und
ſagt „es paſſierte nichts darin“ anſtat daß er nur Zuſammenhang und
Kette in die leidenſchaftlichen Begebenheiten — die einzige poetiſche
Einheit der Zeit — bringen ſolte. Das Vermeiden dieſer Lücken ver-
bärge die chronologiſchen. Denn am Ende macht man den Leſer nur 10
fragſüchtiger: geh ich von Woche zu Woche: ſo wird er von Tag zu
Tag gehen wollen; und thu’ ichs auch: ſo wird er wiſſen wollen, was
der Held im Bette vornahm.
[116]
— Leb recht wol, Guter, und habe noch einmal Dank für alles.
Richter 15
177. An Chriſtian Otto.
[Hof, 10. Okt. 1795]
Ich habe dein Mſpt. noch einmal durchzugehen: und ſchicke dir alſo
doch meines.
178. An Chriſtian Otto. 20
[Hof, Mitte Okt. 1795]
Auf der 5 Seite des neuen erſten Zuſazes mus der Periode „Aber da“
der Deutlichkeit und Sprache wegen in den nächſten verſchmolzen
werden.
[FORMEL] = Da nun aber dieſes nicht iſt: ſo würde man wenn man den 25
Grundſaz des Verf. annähme, die Folge annehmen müſſen, daß — be-
zogen werden könte.
+ bedeutet Undeutlichkeit.
Im III. verwandelſt du zu oft die Verba in Subſtantiva, welches nur
eine anſcheinende Kürze giebt, weil nachher ein neues Verbum nöthig 30
iſt z. B. Dadurch wird die Erſteigung der Höhe bewirkt, ſtat die Höhe
erſtiegen. — Verwandle lieber die paſſiven nur durch die Präpoſizionen
„durch“ „mit“ daſtehenden Subſtantiva in aktive Nominativa. Z. B.
Stat: die Natur hat durch die Berge die Sitten der Völker getrent,
nim: die Berge trennen die Sitten — z. B. [FORMEL] ſt[at]: wenn durch die Er- 35
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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