Am Jakobitag fand in Hof alljährlich das sog. Plothoische Vogelschießen statt. Der Posten ist wohl die Miete, vgl. 216,34f.
228.
K: An Herman den 1 August. i: Wahrheit 4,130. B: Nr. 78. A: Nr. 81.
Hermann erhielt den Brief, dem 6 Gulden beigelegt waren, erst am 21. August durch seinen Vater; er hatte in B neuerdings die Absicht ge- äußert, heimlich aus Erlangen zu entweichen. Auf ausgelassene Stellen weisen folgende in A: "Mein 2tes Buch ["Über Feuer, Licht und Wärme", Berlin 1787] kanst du von Mehringer [s. Nr. 223+] erhalten;1) -- aus dem hie und da ausgesprengten Gerücht, daß ich aus Misfallen über Erlang nach Wien gehen will, kan noch Ernst werden ... Vorsichtige Verwendung bei der Frau Oerthlin verbiete ich dir gar nicht ... ,Ich soll den Ottoen meine Lage wahrer vorstellen'? ... Dein Zureden, daß ich in Erlang bleiben soll ..."
229.
K: An Stadtsyndikus Rus in Wonsiedel den 6 Aug. i: Wahrheit 4,206.
Vgl. 243,13. Richter übersendet sein Erstlingswerk für die Ratsbibliothek seines Geburtsorts (dort nicht mehr vorhanden).
230.
H: Goethe- u. Schiller-Archiv. 1 S. 4°; auf der Rücks. Adresse; ein Stück des Papiers, das vielleicht die Unterschrift trug, ist abgerissen. J: Wahr- heit 4,114x.
H stammt aus Jean Pauls Nachlaß. Der Brief scheint erst im Oktober in neuer Fassung abgegangen zu sein, s. 267,34. 246,31Katalogen: vgl. 218,28.
231.
K: An Herman den 29 August. i: Wahrheit 4,131x. B: Nr. 79, 80, 81. A: Nr. 82.
Hermann hatte in drei Briefen nochmals seine Notlage geschildert und den festen Entschluß geäußert, spätestens am 5. September Erlangen zu verlassen; bis zum 1. Sept. mittags könne Richter ihm noch etwas schicken. Er verwahrt sich aber aufs entschiedenste gegen Richters Verdächtigung (245,17-19), daß er sich dadurch an Otto rächen wolle.
1)Mit seiner gewöhnlichen Vorliebe für Geheimniskrämerei hatte Her- mann den Ort, den er aufsuchen wolle, nicht direkt genannt, sondern am 30. Juli geschrieben: "Setze in meinem 2ten Kinde die ersten Buch- staben zusammen von pag. 44. 122. 169. 179. 2. 4. 35. 37. ... und schweige." Die Buchstaben ergeben den Namen Göttingen.
227.
K: An Otto den 26 [!] Jul. 245,33wil] aus wird
Am Jakobitag fand in Hof alljährlich das sog. Plothoische Vogelschießen statt. Der Posten ist wohl die Miete, vgl. 216,34f.
228.
K: An Herman den 1 Auguſt. i: Wahrheit 4,130. B: Nr. 78. A: Nr. 81.
Hermann erhielt den Brief, dem 6 Gulden beigelegt waren, erst am 21. August durch seinen Vater; er hatte in B neuerdings die Absicht ge- äußert, heimlich aus Erlangen zu entweichen. Auf ausgelassene Stellen weisen folgende in A: „Mein 2tes Buch [„Über Feuer, Licht und Wärme“, Berlin 1787] kanst du von Mehringer [s. Nr. 223†] erhalten;1) — aus dem hie und da ausgesprengten Gerücht, daß ich aus Misfallen über Erlang nach Wien gehen will, kan noch Ernst werden … Vorsichtige Verwendung bei der Frau Oerthlin verbiete ich dir gar nicht … ‚Ich soll den Ottoen meine Lage wahrer vorstellen‘? … Dein Zureden, daß ich in Erlang bleiben soll ...“
229.
K: An Stadtſyndikus Rus in Wonſiedel den 6 Aug. i: Wahrheit 4,206.
Vgl. 243,13. Richter übersendet sein Erstlingswerk für die Ratsbibliothek seines Geburtsorts (dort nicht mehr vorhanden).
230.
H: Goethe- u. Schiller-Archiv. 1 S. 4°; auf der Rücks. Adresse; ein Stück des Papiers, das vielleicht die Unterschrift trug, ist abgerissen. J: Wahr- heit 4,114×.
H stammt aus Jean Pauls Nachlaß. Der Brief scheint erst im Oktober in neuer Fassung abgegangen zu sein, s. 267,34. 246,31Katalogen: vgl. 218,28.
231.
K: An Herman den 29 Auguſt. i: Wahrheit 4,131×. B: Nr. 79, 80, 81. A: Nr. 82.
Hermann hatte in drei Briefen nochmals seine Notlage geschildert und den festen Entschluß geäußert, spätestens am 5. September Erlangen zu verlassen; bis zum 1. Sept. mittags könne Richter ihm noch etwas schicken. Er verwahrt sich aber aufs entschiedenste gegen Richters Verdächtigung (245,17–19), daß er sich dadurch an Otto rächen wolle.
1)Mit seiner gewöhnlichen Vorliebe für Geheimniskrämerei hatte Her- mann den Ort, den er aufsuchen wolle, nicht direkt genannt, sondern am 30. Juli geschrieben: „Setze in meinem 2ten Kinde die ersten Buch- staben zusammen von pag. 44. 122. 169. 179. 2. 4. 35. 37. … und schweige.“ Die Buchstaben ergeben den Namen Göttingen.
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statt. Der Posten ist wohl die Miete, vgl. 216,34f.
228.
K: An Herman den 1 Auguſt. i: Wahrheit 4,130. B: Nr. 78. A: Nr. 81.
Hermann erhielt den Brief, dem 6 Gulden beigelegt waren, erst am
21. August durch seinen Vater; er hatte in B neuerdings die Absicht ge-
äußert, heimlich aus Erlangen zu entweichen. Auf ausgelassene Stellen
weisen folgende in A: „Mein 2tes Buch [„Über Feuer, Licht und Wärme“,
Berlin 1787] kanst du von Mehringer [s. Nr. 223†] erhalten; 1) — aus dem
hie und da ausgesprengten Gerücht, daß ich aus Misfallen über Erlang
nach Wien gehen will, kan noch Ernst werden … Vorsichtige Verwendung
bei der Frau Oerthlin verbiete ich dir gar nicht … ‚Ich soll den Ottoen
meine Lage wahrer vorstellen‘? … Dein Zureden, daß ich in Erlang bleiben
soll ...“
229.
K: An Stadtſyndikus Rus in Wonſiedel den 6 Aug. i: Wahrheit 4,206.
Vgl. 243,13. Richter übersendet sein Erstlingswerk für die Ratsbibliothek
seines Geburtsorts (dort nicht mehr vorhanden).
230.
H: Goethe- u. Schiller-Archiv. 1 S. 4°; auf der Rücks. Adresse; ein Stück
des Papiers, das vielleicht die Unterschrift trug, ist abgerissen. J: Wahr-
heit 4,114×.
H stammt aus Jean Pauls Nachlaß. Der Brief scheint erst im Oktober in
neuer Fassung abgegangen zu sein, s. 267,34. 246,31 Katalogen: vgl.
218,28.
231.
K: An Herman den 29 Auguſt. i: Wahrheit 4,131×. B: Nr. 79, 80, 81.
A: Nr. 82.
Hermann hatte in drei Briefen nochmals seine Notlage geschildert und
den festen Entschluß geäußert, spätestens am 5. September Erlangen zu
verlassen; bis zum 1. Sept. mittags könne Richter ihm noch etwas schicken.
Er verwahrt sich aber aufs entschiedenste gegen Richters Verdächtigung
(245,17–19), daß er sich dadurch an Otto rächen wolle.
1) Mit seiner gewöhnlichen Vorliebe für Geheimniskrämerei hatte Her-
mann den Ort, den er aufsuchen wolle, nicht direkt genannt, sondern
am 30. Juli geschrieben: „Setze in meinem 2ten Kinde die ersten Buch-
staben zusammen von pag. 44. 122. 169. 179. 2. 4. 35. 37. … und schweige.“
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/518>, abgerufen am 16.02.2025.
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