Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.Von meinen Arbeiten sag' ich iezt nichts: bis mir erst Ihre Antwort Ew. Hocherwürden [Spaltenumbruch] Leipzig, den 17 Septemb. 1781.10 [Spaltenumbruch] gehorsamster Diener J. P. F. Richter 14. An Pfarrer Vogel in Rehau. Hocherwürdiger und Hochgelerter Herr, Hochzuvererender Herr Pfarrer, Verzeihen Sie, daß ich schon wieder schreibe; so wie Sie mir werden I. C. Von meinen Arbeiten ſag’ ich iezt nichts: bis mir erſt Ihre Antwort Ew. Hocherwürden [Spaltenumbruch] Leipzig, den 17 Septemb. 1781.10 [Spaltenumbruch] gehorſamſter Diener J. P. F. Richter 14. An Pfarrer Vogel in Rehau. Hocherwürdiger und Hochgelerter Herr, Hochzuvererender Herr Pfarrer, Verzeihen Sie, daß ich ſchon wieder ſchreibe; ſo wie Sie mir werden I. C. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0044" n="21"/> <p>Von meinen Arbeiten ſag’ ich iezt nichts: bis mir erſt Ihre Antwort<lb/> auf dieſen Brief, die Erlaubnis erteilt, den mir ſo nüzlichen Brief-<lb/> wechſel fortzuſezzen. Sie werden ermüdet ſein von Leſen; ich ſchlieſſe,<note place="right"><ref target="1922_Bd#_22">[22]</ref></note><lb/> und ſage nichts mer, als dies, daß nichts in mir die Liebe und die<lb/> Dankbarkeit auslöſchen wird, welche ich Ihrer Güte ſchuldig bin.<lb n="5"/> Vielleicht iſt dies mer, als wenn ich verſichere, daß ich mit der gröſten<lb/> Hochachtung bin</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Ew. Hocherwürden</hi><lb/> <cb/> <date> <hi rendition="#left">Leipzig, den 17 Septemb.<lb/> 1781.<lb n="10"/> </hi> </date> <cb/> <hi rendition="#right">gehorſamſter Diener<lb/> J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>14. An <hi rendition="#g">Pfarrer Vogel in Rehau.</hi></head><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Hocherwürdiger und Hochgelerter Herr,<lb/> Hochzuvererender Herr Pfarrer,</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Verzeihen Sie, daß ich ſchon wieder ſchreibe; ſo wie Sie mir werden<lb/> verziehen haben, daß ich neulich ſo lange nicht geſchrieben hatte.<lb n="15"/> Immer hoff’ ich auf Ihren Brief, der vielleicht ſchon unterweges iſt,<lb/> vielleicht auch von dieſem erſt ſeine Exiſtenz erhält. Hier ſchikk’ ich<lb/> Ihnen den Katalog von den Büchern, die den 27 Oktob. werden<lb/> veraukzionirt werden. Ich werde mich freuen, wenn Ihnen recht viele<lb/> Bücher darunter gefallen, und wenn ich etwas zum Wachstum der<lb n="20"/> Bibliotek beitragen kan, die mir ſoviel Nuzzen, ſoviel Vergnügen<lb/> verſchaft hat. — Neuigkeiten giebt’s hier nicht viel; wenige, die man<lb/> mir ſagte; keine, die Ihre Aufmerkſamkeit verdienten. — Folgende<lb/> Anekdote möcht’ ein Beitrag zum Rume der Inſkripzionendeuter ſein.<lb/> Linguet, der iezt in der Baſtille ſizt, erzält ſie in ſeinen Annalen. Zu<lb n="25"/> Beville fand man einen Stein mit dieſer Inſchrift aus lesbaren,<lb/> römiſchen Buchſtaben:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">I. C.<lb/> I.<lb/> L.<lb n="30"/> E.<lb/> C. H.<lb/> E. M.<lb/> I. N.<lb/> D. E.<lb n="35"/> S. A. N. E. S.</hi> </hi> </quote> </cit><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [21/0044]
Von meinen Arbeiten ſag’ ich iezt nichts: bis mir erſt Ihre Antwort
auf dieſen Brief, die Erlaubnis erteilt, den mir ſo nüzlichen Brief-
wechſel fortzuſezzen. Sie werden ermüdet ſein von Leſen; ich ſchlieſſe,
und ſage nichts mer, als dies, daß nichts in mir die Liebe und die
Dankbarkeit auslöſchen wird, welche ich Ihrer Güte ſchuldig bin. 5
Vielleicht iſt dies mer, als wenn ich verſichere, daß ich mit der gröſten
Hochachtung bin
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Ew. Hocherwürden
Leipzig, den 17 Septemb.
1781. 10
gehorſamſter Diener
J. P. F. Richter
14. An Pfarrer Vogel in Rehau.
Hocherwürdiger und Hochgelerter Herr,
Hochzuvererender Herr Pfarrer,
Verzeihen Sie, daß ich ſchon wieder ſchreibe; ſo wie Sie mir werden
verziehen haben, daß ich neulich ſo lange nicht geſchrieben hatte. 15
Immer hoff’ ich auf Ihren Brief, der vielleicht ſchon unterweges iſt,
vielleicht auch von dieſem erſt ſeine Exiſtenz erhält. Hier ſchikk’ ich
Ihnen den Katalog von den Büchern, die den 27 Oktob. werden
veraukzionirt werden. Ich werde mich freuen, wenn Ihnen recht viele
Bücher darunter gefallen, und wenn ich etwas zum Wachstum der 20
Bibliotek beitragen kan, die mir ſoviel Nuzzen, ſoviel Vergnügen
verſchaft hat. — Neuigkeiten giebt’s hier nicht viel; wenige, die man
mir ſagte; keine, die Ihre Aufmerkſamkeit verdienten. — Folgende
Anekdote möcht’ ein Beitrag zum Rume der Inſkripzionendeuter ſein.
Linguet, der iezt in der Baſtille ſizt, erzält ſie in ſeinen Annalen. Zu 25
Beville fand man einen Stein mit dieſer Inſchrift aus lesbaren,
römiſchen Buchſtaben:
I. C.
I.
L. 30
E.
C. H.
E. M.
I. N.
D. E. 35
S. A. N. E. S.
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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