gerissen? -- Warum? Deswegen: ich habe mir heute zum erstenmal etc. wieder gemalt -- ich und du sind da -- ein blauer Abend, ein goldner Abend hängt zitternd und blinkend über die Erde -- jede Blume spielet und nicket als wolte sie sagen zu mir: brich mich und lege mich an das gute Herz, das heute neben dir weint -- Der Mond fliesset in5 Silber-Nebel zergangen über die Gefilde, über die Blätter -- Ach alles ruht unter Blüten, unter Träumen, neben geliebten Menschen, und wer noch wacht ist so glüklich wie wir --
O gute liebe Freundin, las mich weiter malen -- wenn nun ich und du, überwältigt vom Himmel um uns, in Ruhe und Freudenthränen10 zergangen, vom Sternenfelde über die Erde gehoben, von Tönen und Gesängen um uns bebend, sterbend vor Freude, schweigend vor Glük, wenn ich dich da umfaste und brennend an mich drükte: o dan wär' ich glüklich, dan würdest du schweigen, dan würde ich sagen: siehe das ist mein schönster Tag, heute geb' ich dir meine Freundschaft auf15 ewig, ruhe ruhe ewig an diesem warmen Herzen und schlage jezt deine mit Thränen gefülten Augen auf und schau mich an damit ich vor Freude vergehe und dieses glänzende Bild niemals niemals vergesse.
geriſſen? — Warum? Deswegen: ich habe mir heute zum erſtenmal ꝛc. wieder gemalt — ich und du ſind da — ein blauer Abend, ein goldner Abend hängt zitternd und blinkend über die Erde — jede Blume ſpielet und nicket als wolte ſie ſagen zu mir: brich mich und lege mich an das gute Herz, das heute neben dir weint — Der Mond flieſſet in5 Silber-Nebel zergangen über die Gefilde, über die Blätter — Ach alles ruht unter Blüten, unter Träumen, neben geliebten Menſchen, und wer noch wacht iſt ſo glüklich wie wir —
O gute liebe Freundin, las mich weiter malen — wenn nun ich und du, überwältigt vom Himmel um uns, in Ruhe und Freudenthränen10 zergangen, vom Sternenfelde über die Erde gehoben, von Tönen und Geſängen um uns bebend, ſterbend vor Freude, ſchweigend vor Glük, wenn ich dich da umfaſte und brennend an mich drükte: o dan wär’ ich glüklich, dan würdeſt du ſchweigen, dan würde ich ſagen: ſiehe das iſt mein ſchönſter Tag, heute geb’ ich dir meine Freundſchaft auf15 ewig, ruhe ruhe ewig an dieſem warmen Herzen und ſchlage jezt deine mit Thränen gefülten Augen auf und ſchau mich an damit ich vor Freude vergehe und dieſes glänzende Bild niemals niemals vergeſſe.
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geriſſen? — Warum? Deswegen: ich habe mir heute zum erſtenmal ꝛc.
wieder gemalt — ich und du ſind da — ein blauer Abend, ein goldner
Abend hängt zitternd und blinkend über die Erde — jede Blume
ſpielet und nicket als wolte ſie ſagen zu mir: brich mich und lege mich
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Silber-Nebel zergangen über die Gefilde, über die Blätter — Ach
alles ruht unter Blüten, unter Träumen, neben geliebten Menſchen,
und wer noch wacht iſt ſo glüklich wie wir —
O gute liebe Freundin, las mich weiter malen — wenn nun ich und
du, überwältigt vom Himmel um uns, in Ruhe und Freudenthränen 10
zergangen, vom Sternenfelde über die Erde gehoben, von Tönen und
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Glük, wenn ich dich da umfaſte und brennend an mich drükte: o dan
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das iſt mein ſchönſter Tag, heute geb’ ich dir meine Freundſchaft auf 15
ewig, ruhe ruhe ewig an dieſem warmen Herzen und ſchlage jezt deine
mit Thränen gefülten Augen auf und ſchau mich an damit ich vor
Freude vergehe und dieſes glänzende Bild niemals niemals vergeſſe.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/436>, abgerufen am 24.11.2024.
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