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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.

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Ad II. c. Das mische nebenher mit ein: da der Leser nicht die Aehn-
lichkeit aller, sondern dreier Revoluzionen sucht.

Ad III. Lieber: Art, Beschaffenheit derselben.

Ad IV. Ich streuet' es ein oder thät' es gar in I. d.

Ad V. gehört also zu III.5

Ad V. c. d. ist eine eigne wichtige Rubrik und gehört meines
Bedünkens vorn vor.

Ad V. e. muß zu Ende.

Ad VI. h. scheint wieder zur neuen Rubrik zu gehören -- Aber ich
mache mich warlich da ich deine Ausführung und Rüksichten nicht10
errathen kan, lächerlich mit meinen responsis imprudentum --

Apropos! Vorn (N. I) kanst du schon mit den Kreuzzügen (I. c) an-
fangen und chronologisch fortgehen zu a; auch köntest du da von
VI. 2 a. 3. 4. VII. brauchen. Denn im Anfange ists noch nicht um
Vergleichung und deren Uebergänge sondern um eine algemeine Dar-15
stellung ihrer Gegenstände zu thun. Es ist gut genug, daß ich dir alles[407]
vorschlage -- überlegen und prüfen must du. -- Mit lauter grossen
Wahrheiten must du endigen. -- VII. mus wo anders hin.

Ich habe anfangs besorgt, es würde, da ich dein Blat so lange in
meiner Beutelratten-Tasche herumgeführt, mehr Drek dran sein; es ist20
aber vielleicht blos durch meine Sauberkeit verhütet worden.

Nim auch diese Eile nicht übel und alles.

Richter
432. An Renate Wirth.
25
Mademoiselle,

Ich thue sonst meine Bitten nur um 5, 6, 7 Uhr -- aber jezt schon
vor der Kirche. Frauenzimmer rechnen auf jede Viertelstunde einer
Reise eine Schachtel und machen keine Reise -- die in die zweite Welt
ausgenommen -- ohne einen ganzen Kammerwagen. Hingegen Mans-30
personen brauchen auf 40 Stunden nur ein kleines Koffergen. Da aber
ich und Otto II. nicht einmal das haben: so bitten wir beide Ihre
Eltern um einen recht kleinen Koffer, der so lang ist wie zwei an ein-
andergelegte Damenhüte und so breit wie einer. Ich bitte Sie, unsre
Mitlerin zu sein. Aber so weit wie etwan -- Oertels Gewissen darf35
er nicht sein.

25*

Ad II. c. Das miſche nebenher mit ein: da der Leſer nicht die Aehn-
lichkeit aller, ſondern dreier Revoluzionen ſucht.

Ad III. Lieber: Art, Beſchaffenheit derſelben.

Ad IV. Ich ſtreuet’ es ein oder thät’ es gar in I. d.

Ad V. gehört alſo zu III.5

Ad V. c. d. iſt eine eigne wichtige Rubrik und gehört meines
Bedünkens vorn vor.

Ad V. e. muß zu Ende.

Ad VI. h. ſcheint wieder zur neuen Rubrik zu gehören — Aber ich
mache mich warlich da ich deine Ausführung und Rükſichten nicht10
errathen kan, lächerlich mit meinen responsis imprudentum

Apropos! Vorn (N. I) kanſt du ſchon mit den Kreuzzügen (I. c) an-
fangen und chronologiſch fortgehen zu a; auch könteſt du da von
VI. 2 a. 3. 4. VII. brauchen. Denn im Anfange iſts noch nicht um
Vergleichung und deren Uebergänge ſondern um eine algemeine Dar-15
ſtellung ihrer Gegenſtände zu thun. Es iſt gut genug, daß ich dir alles[407]
vorſchlage — überlegen und prüfen muſt du. — Mit lauter groſſen
Wahrheiten muſt du endigen. — VII. mus wo anders hin.

Ich habe anfangs beſorgt, es würde, da ich dein Blat ſo lange in
meiner Beutelratten-Taſche herumgeführt, mehr Drek dran ſein; es iſt20
aber vielleicht blos durch meine Sauberkeit verhütet worden.

Nim auch dieſe Eile nicht übel und alles.

Richter
432. An Renate Wirth.
25
Mademoiſelle,

Ich thue ſonſt meine Bitten nur um 5, 6, 7 Uhr — aber jezt ſchon
vor der Kirche. Frauenzimmer rechnen auf jede Viertelſtunde einer
Reiſe eine Schachtel und machen keine Reiſe — die in die zweite Welt
ausgenommen — ohne einen ganzen Kammerwagen. Hingegen Mans-30
perſonen brauchen auf 40 Stunden nur ein kleines Koffergen. Da aber
ich und Otto II. nicht einmal das haben: ſo bitten wir beide Ihre
Eltern um einen recht kleinen Koffer, der ſo lang iſt wie zwei an ein-
andergelegte Damenhüte und ſo breit wie einer. Ich bitte Sie, unſre
Mitlerin zu ſein. Aber ſo weit wie etwan — Oertels Gewiſſen darf35
er nicht ſein.

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[387/0415] Ad II. c. Das miſche nebenher mit ein: da der Leſer nicht die Aehn- lichkeit aller, ſondern dreier Revoluzionen ſucht. Ad III. Lieber: Art, Beſchaffenheit derſelben. Ad IV. Ich ſtreuet’ es ein oder thät’ es gar in I. d. Ad V. gehört alſo zu III. 5 Ad V. c. d. iſt eine eigne wichtige Rubrik und gehört meines Bedünkens vorn vor. Ad V. e. muß zu Ende. Ad VI. h. ſcheint wieder zur neuen Rubrik zu gehören — Aber ich mache mich warlich da ich deine Ausführung und Rükſichten nicht 10 errathen kan, lächerlich mit meinen responsis imprudentum — Apropos! Vorn (N. I) kanſt du ſchon mit den Kreuzzügen (I. c) an- fangen und chronologiſch fortgehen zu a; auch könteſt du da von VI. 2 a. 3. 4. VII. brauchen. Denn im Anfange iſts noch nicht um Vergleichung und deren Uebergänge ſondern um eine algemeine Dar- 15 ſtellung ihrer Gegenſtände zu thun. Es iſt gut genug, daß ich dir alles vorſchlage — überlegen und prüfen muſt du. — Mit lauter groſſen Wahrheiten muſt du endigen. — VII. mus wo anders hin. [407] Ich habe anfangs beſorgt, es würde, da ich dein Blat ſo lange in meiner Beutelratten-Taſche herumgeführt, mehr Drek dran ſein; es iſt 20 aber vielleicht blos durch meine Sauberkeit verhütet worden. Nim auch dieſe Eile nicht übel und alles. Richter 432. An Renate Wirth. Hof. d. 30 Jun. 93 [Sonntag]. 25 Mademoiſelle, Ich thue ſonſt meine Bitten nur um 5, 6, 7 Uhr — aber jezt ſchon vor der Kirche. Frauenzimmer rechnen auf jede Viertelſtunde einer Reiſe eine Schachtel und machen keine Reiſe — die in die zweite Welt ausgenommen — ohne einen ganzen Kammerwagen. Hingegen Mans- 30 perſonen brauchen auf 40 Stunden nur ein kleines Koffergen. Da aber ich und Otto II. nicht einmal das haben: ſo bitten wir beide Ihre Eltern um einen recht kleinen Koffer, der ſo lang iſt wie zwei an ein- andergelegte Damenhüte und ſo breit wie einer. Ich bitte Sie, unſre Mitlerin zu ſein. Aber ſo weit wie etwan — Oertels Gewiſſen darf 35 er nicht ſein. 25*

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T14:52:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T14:52:17Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/415>, abgerufen am 24.11.2024.