als Dinte. Und doch hat der heutige keinen bessern. Zopf schwarzer Appendix -- ich machte den Zopf zur Angelruthe und die Binde zur Schnur, um Herzen zu erangeln --
294. An Christian Otto.
[Kopie][Hof, 24. Nov. 1789]5
Heute zogen 30 frierende Bürger zum Thor hinaus und pasten auf 30 Holzjuden; aber es kam keiner und noch weniger der 31te, auf den ich paste. Es können daher 30 nüzliche Glieder des Staats ausge- wintert und erkaltet sein, wenn du nicht dem 31ten nüzlichen Glied[294] 1 Viertel giebst... Der Bauer blieb unter der Anathematisirung und10 Exkommunikazion der Bürger so kalt wie das Wetter.
295. An Postmeister Wirth in Hof.
[Kopie][Hof, 24. Nov. 1789]
Da ich die Wahl habe zu erfrieren oder zu schreiben: so thu' ich das leztere. Wir verschoben den Holzeinkauf bis heute und müssen ihn15 wieder 8 Tage verschieben, aber unter der Zeit können ich und meine Klavierspiel Finger ausgewintert sein. Es wäre für uns Höfer gut, wenn wir etwas von der Feuerung, die wir in der Hölle zu stark haben werden, in unsere Öfen bei Lebzeiten bekommen könten. -- Der Holz- wagen ist ein Kaperschif unsres Geldes.20
296. An A. G. von Spangenberg in Venzka.
[Kopie][Hof, 25. Nov. 1789]
Ich war noch höflicher gegen mich als Sie, denn ich habe mich 14 Tage eh' Sie mich nach Venzka einluden, selbst dahin geladen. Denn die Flitterwochen, die ich unter den Karwochen dieses Lebens25 geniesse, bestehen meistens aus Tagen, die ich in Venzka verbracht. -- Vielleicht befracht' ich meine Taschen mit neuem Gut. Leben Sie nicht wol d. h. gehen Sie nicht nach Saalfeld sondern nach Hof.
297. An Wilhelmine von Spangenberg?
[Kopie][Hof, 25. Nov. 1789]30
Das leere Futteral mit einem vollen begleiten -- das Konzert antizipiren.
als Dinte. Und doch hat der heutige keinen beſſern. Zopf ſchwarzer Appendix — ich machte den Zopf zur Angelruthe und die Binde zur Schnur, um Herzen zu erangeln —
294. An Chriſtian Otto.
[Kopie][Hof, 24. Nov. 1789]5
Heute zogen 30 frierende Bürger zum Thor hinaus und paſten auf 30 Holzjuden; aber es kam keiner und noch weniger der 31te, auf den ich paſte. Es können daher 30 nüzliche Glieder des Staats ausge- wintert und erkaltet ſein, wenn du nicht dem 31ten nüzlichen Glied[294] 1 Viertel giebſt... Der Bauer blieb unter der Anathematiſirung und10 Exkommunikazion der Bürger ſo kalt wie das Wetter.
295. An Poſtmeiſter Wirth in Hof.
[Kopie][Hof, 24. Nov. 1789]
Da ich die Wahl habe zu erfrieren oder zu ſchreiben: ſo thu’ ich das leztere. Wir verſchoben den Holzeinkauf bis heute und müſſen ihn15 wieder 8 Tage verſchieben, aber unter der Zeit können ich und meine Klavierſpiel Finger ausgewintert ſein. Es wäre für uns Höfer gut, wenn wir etwas von der Feuerung, die wir in der Hölle zu ſtark haben werden, in unſere Öfen bei Lebzeiten bekommen könten. — Der Holz- wagen iſt ein Kaperſchif unſres Geldes.20
296. An A. G. von Spangenberg in Venzka.
[Kopie][Hof, 25. Nov. 1789]
Ich war noch höflicher gegen mich als Sie, denn ich habe mich 14 Tage eh’ Sie mich nach Venzka einluden, ſelbſt dahin geladen. Denn die Flitterwochen, die ich unter den Karwochen dieſes Lebens25 genieſſe, beſtehen meiſtens aus Tagen, die ich in Venzka verbracht. — Vielleicht befracht’ ich meine Taſchen mit neuem Gut. Leben Sie nicht wol d. h. gehen Sie nicht nach Saalfeld ſondern nach Hof.
297. An Wilhelmine von Spangenberg?
[Kopie][Hof, 25. Nov. 1789]30
Das leere Futteral mit einem vollen begleiten — das Konzert antizipiren.
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294. An Chriſtian Otto.
[Hof, 24. Nov. 1789] 5
Heute zogen 30 frierende Bürger zum Thor hinaus und paſten auf
30 Holzjuden; aber es kam keiner und noch weniger der 31te, auf den
ich paſte. Es können daher 30 nüzliche Glieder des Staats ausge-
wintert und erkaltet ſein, wenn du nicht dem 31ten nüzlichen Glied
1 Viertel giebſt... Der Bauer blieb unter der Anathematiſirung und 10
Exkommunikazion der Bürger ſo kalt wie das Wetter.
[294]
295. An Poſtmeiſter Wirth in Hof.
[Hof, 24. Nov. 1789]
Da ich die Wahl habe zu erfrieren oder zu ſchreiben: ſo thu’ ich das
leztere. Wir verſchoben den Holzeinkauf bis heute und müſſen ihn 15
wieder 8 Tage verſchieben, aber unter der Zeit können ich und meine
Klavierſpiel Finger ausgewintert ſein. Es wäre für uns Höfer gut,
wenn wir etwas von der Feuerung, die wir in der Hölle zu ſtark haben
werden, in unſere Öfen bei Lebzeiten bekommen könten. — Der Holz-
wagen iſt ein Kaperſchif unſres Geldes. 20
296. An A. G. von Spangenberg in Venzka.
[Hof, 25. Nov. 1789]
Ich war noch höflicher gegen mich als Sie, denn ich habe mich
14 Tage eh’ Sie mich nach Venzka einluden, ſelbſt dahin geladen.
Denn die Flitterwochen, die ich unter den Karwochen dieſes Lebens 25
genieſſe, beſtehen meiſtens aus Tagen, die ich in Venzka verbracht. —
Vielleicht befracht’ ich meine Taſchen mit neuem Gut. Leben Sie nicht
wol d. h. gehen Sie nicht nach Saalfeld ſondern nach Hof.
297. An Wilhelmine von Spangenberg?
[Hof, 25. Nov. 1789] 30
Das leere Futteral mit einem vollen begleiten — das Konzert
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
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Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
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Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/304>, abgerufen am 04.07.2024.
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