Wenn ich wüste, daß ich Sie keinem Vergnügen und keiner bessern Geselschaft entzöge: so würd' ich Sie heute mit der meinigen heim- suchen um Sie für Ihre Einladung zu bestrafen. Gerade so macht es5 der Teufel: wenn oft ein Christ im Höllenzwang ohne Absicht ihn zu zitiren, die Zitazionsformel laut ablieset: so erscheint er besagtem Christen wie Ihnen
Ihr
276. An Buchhändler Beckmann in Gera.10
[Kopie][Hof, 12. Aug. 1789]
[Ich] erwarte nach Erfüllung Ihres Verlangens, die Erfüllung des meinigen desto gewisser. Mein Lese Koadjutor. -- damit wir uns wieder in das alte Gleis gewöhnen.
277. An die Brüder Otto.15
[Kopie][Hof, 21. Aug. 1789]
Da meine Mutter 3 Schritte über Land gewagt hat und ich nicht wie ein Jude selbst koche: so bät' ich wol d. ... um eine Fasten- dispensazion um 12 Uhr, ob ich gleich erst vorgestern im Prytaneo ge- wesen bin.20
14 Tags Abschnizgen.
Ich schikke euch dieses Zwergstambüchelgen, damit ihr seht, daß Kultur und Freundschaftassekuranzen schon bei Kindern sind. Über- bringer dieses mus sich eh' er in die Schule geht auch hineinschreiben. Das beigesezte Register ist nicht alphabetisch sondern arithmetisch und25 paginarisch [?] damit man alzeit das, was vorn ist, ohne Müh im[282] Register finden kan. Die Freunde hat er alle v[on] 21 immatrikulirt.
278. An Buchhändler Beckmann in Gera.
[Nicht abgeschickte Fassung]Hof den 20 Sept. 1789.
p. p.
30
Gegen die zurükkommenden 6 Bücher bitten wir Sie um 6 neue nach dem neuen deutlichern Bücherzettel.
Den Karolin Lesegeld hat Ihr Diener mit einer falschen Rechen- maschine herausaddiret. Denn im Oktober vorigen Jahrs nahm ich
275. An Kandidat Friedrich Wernlein in Hof.
[Kopie][Hof, 1. Aug. 1789]
Wenn ich wüſte, daß ich Sie keinem Vergnügen und keiner beſſern Geſelſchaft entzöge: ſo würd’ ich Sie heute mit der meinigen heim- ſuchen um Sie für Ihre Einladung zu beſtrafen. Gerade ſo macht es5 der Teufel: wenn oft ein Chriſt im Höllenzwang ohne Abſicht ihn zu zitiren, die Zitazionsformel laut ablieſet: ſo erſcheint er beſagtem Chriſten wie Ihnen
Ihr
276. An Buchhändler Beckmann in Gera.10
[Kopie][Hof, 12. Aug. 1789]
[Ich] erwarte nach Erfüllung Ihres Verlangens, die Erfüllung des meinigen deſto gewiſſer. Mein Leſe Koadjutor. — damit wir uns wieder in das alte Gleis gewöhnen.
277. An die Brüder Otto.15
[Kopie][Hof, 21. Aug. 1789]
Da meine Mutter 3 Schritte über Land gewagt hat und ich nicht wie ein Jude ſelbſt koche: ſo bät’ ich wol d. … um eine Faſten- diſpenſazion um 12 Uhr, ob ich gleich erſt vorgeſtern im Prytaneo ge- weſen bin.20
14 Tags Abſchnizgen.
Ich ſchikke euch dieſes Zwergſtambüchelgen, damit ihr ſeht, daß Kultur und Freundſchaftaſſekuranzen ſchon bei Kindern ſind. Über- bringer dieſes mus ſich eh’ er in die Schule geht auch hineinſchreiben. Das beigeſezte Regiſter iſt nicht alphabetiſch ſondern arithmetiſch und25 paginariſch [?] damit man alzeit das, was vorn iſt, ohne Müh im[282] Regiſter finden kan. Die Freunde hat er alle v[on] 21 immatrikulirt.
278. An Buchhändler Beckmann in Gera.
[Nicht abgeſchickte Faſſung]Hof den 20 Sept. 1789.
p. p.
30
Gegen die zurükkommenden 6 Bücher bitten wir Sie um 6 neue nach dem neuen deutlichern Bücherzettel.
Den Karolin Leſegeld hat Ihr Diener mit einer falſchen Rechen- maſchine herausaddiret. Denn im Oktober vorigen Jahrs nahm ich
<TEI><text><body><pbfacs="#f0292"n="267"/><divtype="letter"n="1"><head>275. An <hirendition="#g">Kandidat Friedrich Wernlein in Hof.</hi></head><lb/><notetype="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note><dateline><hirendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 1. Aug. 1789<metamark>]</metamark></hi></dateline><lb/><p>Wenn ich wüſte, daß ich Sie keinem Vergnügen und keiner beſſern<lb/>
Geſelſchaft entzöge: ſo würd’ ich Sie heute mit der meinigen heim-<lb/>ſuchen um Sie für Ihre Einladung zu beſtrafen. Gerade ſo macht es<lbn="5"/>
der Teufel: wenn oft ein Chriſt im Höllenzwang ohne Abſicht ihn zu<lb/>
zitiren, die Zitazionsformel laut ablieſet: ſo erſcheint er beſagtem<lb/>
Chriſten wie Ihnen</p><lb/><closer><salute><hirendition="#right">Ihr</hi></salute></closer></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>276. An <hirendition="#g">Buchhändler Beckmann in Gera.</hi><lbn="10"/></head><notetype="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note><dateline><hirendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 12. Aug. 1789<metamark>]</metamark></hi></dateline><lb/><p><metamark>[</metamark>Ich<metamark>]</metamark> erwarte nach Erfüllung Ihres Verlangens, die Erfüllung des<lb/>
meinigen deſto gewiſſer. Mein Leſe Koadjutor. — damit wir uns<lb/>
wieder in das alte Gleis gewöhnen.</p></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>277. An <hirendition="#g">die Brüder Otto.</hi><lbn="15"/></head><notetype="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note><dateline><hirendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 21. Aug. 1789<metamark>]</metamark></hi></dateline><lb/><p>Da meine Mutter 3 Schritte über Land gewagt hat und ich nicht<lb/>
wie ein Jude ſelbſt koche: ſo bät’ ich wol d. … um eine Faſten-<lb/>
diſpenſazion um 12 Uhr, ob ich gleich erſt vorgeſtern im Prytaneo ge-<lb/>
weſen bin.<lbn="20"/></p><divn="2"><head>14 Tags Abſchnizgen.</head><lb/><p>Ich ſchikke euch dieſes Zwergſtambüchelgen, damit ihr ſeht, daß<lb/>
Kultur und Freundſchaftaſſekuranzen ſchon bei Kindern ſind. Über-<lb/>
bringer dieſes mus ſich eh’ er in die Schule geht auch hineinſchreiben.<lb/>
Das beigeſezte Regiſter iſt nicht alphabetiſch ſondern arithmetiſch und<lbn="25"/>
paginariſch <metamark>[?]</metamark> damit man alzeit das, was vorn iſt, ohne Müh im<noteplace="right"><reftarget="1922_Bd#_282">[282]</ref></note><lb/>
Regiſter finden kan. Die Freunde hat er alle v<metamark>[</metamark>on<metamark>]</metamark> 21 immatrikulirt.</p></div></div><lb/><divtype="letter"n="1"><head>278. An <hirendition="#g">Buchhändler Beckmann in Gera.</hi></head><lb/><notetype="editorial"><metamark>[</metamark>Nicht abgeſchickte Faſſung<metamark>]</metamark></note><dateline><hirendition="#right">Hof den 20 Sept. 1789.</hi></dateline><lb/><opener><salute><hirendition="#et"><hirendition="#aq">p. p.</hi></hi></salute></opener><lbn="30"/><p>Gegen die zurükkommenden 6 Bücher bitten wir Sie um 6 neue<lb/>
nach dem neuen deutlichern Bücherzettel.</p><lb/><p>Den Karolin Leſegeld hat Ihr Diener mit einer falſchen Rechen-<lb/>
maſchine herausaddiret. Denn im Oktober vorigen Jahrs nahm ich<lb/></p></div></body></text></TEI>
[267/0292]
275. An Kandidat Friedrich Wernlein in Hof.
[Hof, 1. Aug. 1789]
Wenn ich wüſte, daß ich Sie keinem Vergnügen und keiner beſſern
Geſelſchaft entzöge: ſo würd’ ich Sie heute mit der meinigen heim-
ſuchen um Sie für Ihre Einladung zu beſtrafen. Gerade ſo macht es 5
der Teufel: wenn oft ein Chriſt im Höllenzwang ohne Abſicht ihn zu
zitiren, die Zitazionsformel laut ablieſet: ſo erſcheint er beſagtem
Chriſten wie Ihnen
Ihr
276. An Buchhändler Beckmann in Gera. 10
[Hof, 12. Aug. 1789]
[Ich] erwarte nach Erfüllung Ihres Verlangens, die Erfüllung des
meinigen deſto gewiſſer. Mein Leſe Koadjutor. — damit wir uns
wieder in das alte Gleis gewöhnen.
277. An die Brüder Otto. 15
[Hof, 21. Aug. 1789]
Da meine Mutter 3 Schritte über Land gewagt hat und ich nicht
wie ein Jude ſelbſt koche: ſo bät’ ich wol d. … um eine Faſten-
diſpenſazion um 12 Uhr, ob ich gleich erſt vorgeſtern im Prytaneo ge-
weſen bin. 20
14 Tags Abſchnizgen.
Ich ſchikke euch dieſes Zwergſtambüchelgen, damit ihr ſeht, daß
Kultur und Freundſchaftaſſekuranzen ſchon bei Kindern ſind. Über-
bringer dieſes mus ſich eh’ er in die Schule geht auch hineinſchreiben.
Das beigeſezte Regiſter iſt nicht alphabetiſch ſondern arithmetiſch und 25
paginariſch [?] damit man alzeit das, was vorn iſt, ohne Müh im
Regiſter finden kan. Die Freunde hat er alle v[on] 21 immatrikulirt.
[282]
278. An Buchhändler Beckmann in Gera.
Hof den 20 Sept. 1789.
p. p. 30
Gegen die zurükkommenden 6 Bücher bitten wir Sie um 6 neue
nach dem neuen deutlichern Bücherzettel.
Den Karolin Leſegeld hat Ihr Diener mit einer falſchen Rechen-
maſchine herausaddiret. Denn im Oktober vorigen Jahrs nahm ich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/292>, abgerufen am 25.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.