der Teufel wären noch froher, wenn Sie uns Exemplare gäben, da wir so viele Freunde haben, an die wir Ihr Geschenk zu verschenken haben. -- So wie Voß mich bei meinem Vertrauen auf seine Gros- muth nichts verlieren lies: so werden auch Sie mich beim Vertrauen auf die Ihrige nicht fehlgehen lassen.5
260. An Amtmann Roder in Fattigau.[275]
[Kopie][Hof, 21. Mai 1789]
2 Bücher, die für mich 2 Schweizer waren, welche mich von Ihrer Thür abwiesen. Denn so lange ich sie im Hause hatte, wagt' ich nicht das Glük, Ihnen so nahe zu sein, zu geniessen. Ich habe aber doch keine10 andern Schweizer zu besorgen?
261. An Christian Otto.
[Kopie][Hof, 27. Mai 1789]
Es ist an mir und meinem Hute nichts, wenn ich ihn nicht wenden lasse. Da ich aber an seiner stat keinen andern Substituten sine spe15 succedendi habe als einen zehnmal elendern: so bitt' ich dich um deinen .. Denn bei diesem Wetter bleib' ich nicht unter der Schlaf- müze, sondern ziehe lieber mit meinem Helme so lange noch herum, bis es regnet. Ich wil ihn halten als wär' er nicht -- mein eigner.
262. An die Brüder Otto.20
[Kopie][Hof, 27. Mai 1789]
Unter den 3 Weisen aus Hof, die gedrukten Weihrauch und Myrrhen in Ihre Stube bringen, bin ich der lezte aber der gröste: denn mein Buch hat 38 Bögen; die Papierseegel der beiden Joerdenschen aber fangen den Wind kaum mit 19 Bögen auf. -- Der einzige Mitarbeiter25 ist der Drukker, der seine Gedanken durch Drukfehler von sich gab. -- Ihr schwarzer Hut war mir so lieb als ein rother --
263. An A. G. von Spangenberg in Venzka.
[Kopie][Hof, 28. Mai 1789]
Am etc. brech' ich bei Ihnen ein, wenn Sie und das Erdbeben es30 anders verstatten, das alles so minirt, als wenn wir Battistweber und italienische Kelner wären, die dort hinuntergehörten; denn erschrekte es Plauen mit neuen Stössen... Ich bin auf dieser vibrirenden Erde und [diesem] Sedezbriefgen etc.
der Teufel wären noch froher, wenn Sie uns Exemplare gäben, da wir ſo viele Freunde haben, an die wir Ihr Geſchenk zu verſchenken haben. — So wie Voß mich bei meinem Vertrauen auf ſeine Gros- muth nichts verlieren lies: ſo werden auch Sie mich beim Vertrauen auf die Ihrige nicht fehlgehen laſſen.5
260. An Amtmann Roder in Fattigau.[275]
[Kopie][Hof, 21. Mai 1789]
2 Bücher, die für mich 2 Schweizer waren, welche mich von Ihrer Thür abwieſen. Denn ſo lange ich ſie im Hauſe hatte, wagt’ ich nicht das Glük, Ihnen ſo nahe zu ſein, zu genieſſen. Ich habe aber doch keine10 andern Schweizer zu beſorgen?
261. An Chriſtian Otto.
[Kopie][Hof, 27. Mai 1789]
Es iſt an mir und meinem Hute nichts, wenn ich ihn nicht wenden laſſe. Da ich aber an ſeiner ſtat keinen andern Subſtituten sine spe15 succedendi habe als einen zehnmal elendern: ſo bitt’ ich dich um deinen .. Denn bei dieſem Wetter bleib’ ich nicht unter der Schlaf- müze, ſondern ziehe lieber mit meinem Helme ſo lange noch herum, bis es regnet. Ich wil ihn halten als wär’ er nicht — mein eigner.
262. An die Brüder Otto.20
[Kopie][Hof, 27. Mai 1789]
Unter den 3 Weiſen aus Hof, die gedrukten Weihrauch und Myrrhen in Ihre Stube bringen, bin ich der lezte aber der gröſte: denn mein Buch hat 38 Bögen; die Papierſeegel der beiden Joerdenſchen aber fangen den Wind kaum mit 19 Bögen auf. — Der einzige Mitarbeiter25 iſt der Drukker, der ſeine Gedanken durch Drukfehler von ſich gab. — Ihr ſchwarzer Hut war mir ſo lieb als ein rother —
263. An A. G. von Spangenberg in Venzka.
[Kopie][Hof, 28. Mai 1789]
Am ꝛc. brech’ ich bei Ihnen ein, wenn Sie und das Erdbeben es30 anders verſtatten, das alles ſo minirt, als wenn wir Battiſtweber und italieniſche Kelner wären, die dort hinuntergehörten; denn erſchrekte es Plauen mit neuen Stöſſen... Ich bin auf dieſer vibrirenden Erde und [dieſem] Sedezbriefgen ꝛc.
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[261/0286]
der Teufel wären noch froher, wenn Sie uns Exemplare gäben, da
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muth nichts verlieren lies: ſo werden auch Sie mich beim Vertrauen
auf die Ihrige nicht fehlgehen laſſen. 5
260. An Amtmann Roder in Fattigau.
[Hof, 21. Mai 1789]
2 Bücher, die für mich 2 Schweizer waren, welche mich von Ihrer
Thür abwieſen. Denn ſo lange ich ſie im Hauſe hatte, wagt’ ich nicht
das Glük, Ihnen ſo nahe zu ſein, zu genieſſen. Ich habe aber doch keine 10
andern Schweizer zu beſorgen?
261. An Chriſtian Otto.
[Hof, 27. Mai 1789]
Es iſt an mir und meinem Hute nichts, wenn ich ihn nicht wenden
laſſe. Da ich aber an ſeiner ſtat keinen andern Subſtituten sine spe 15
succedendi habe als einen zehnmal elendern: ſo bitt’ ich dich um
deinen .. Denn bei dieſem Wetter bleib’ ich nicht unter der Schlaf-
müze, ſondern ziehe lieber mit meinem Helme ſo lange noch herum, bis
es regnet. Ich wil ihn halten als wär’ er nicht — mein eigner.
262. An die Brüder Otto. 20
[Hof, 27. Mai 1789]
Unter den 3 Weiſen aus Hof, die gedrukten Weihrauch und Myrrhen
in Ihre Stube bringen, bin ich der lezte aber der gröſte: denn mein
Buch hat 38 Bögen; die Papierſeegel der beiden Joerdenſchen aber
fangen den Wind kaum mit 19 Bögen auf. — Der einzige Mitarbeiter 25
iſt der Drukker, der ſeine Gedanken durch Drukfehler von ſich gab. —
Ihr ſchwarzer Hut war mir ſo lieb als ein rother —
263. An A. G. von Spangenberg in Venzka.
[Hof, 28. Mai 1789]
Am ꝛc. brech’ ich bei Ihnen ein, wenn Sie und das Erdbeben es 30
anders verſtatten, das alles ſo minirt, als wenn wir Battiſtweber und
italieniſche Kelner wären, die dort hinuntergehörten; denn erſchrekte
es Plauen mit neuen Stöſſen... Ich bin auf dieſer vibrirenden Erde
und [dieſem] Sedezbriefgen ꝛc.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/286>, abgerufen am 16.02.2025.
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