Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.228. An Hermann in Erlangen. [Kopie][Töpen, 1. Aug. 1788]Möge dir der Traum das geben, was dir die Menschen versagen. 229. An Stadtsyndikus Ruß in Wunsiedel. [Kopie][Töpen, 6. Aug. 1788]Die Ordens- und Nazionalkleidung für eine Rathsbibliothek wird 230. An Buchhändler Beckmann in Gera. [Nicht abgeschickt]Hof den 8 August 1788.Hochedelgeborner, 30Hochgeehrter Herr, Schon vor einigen Jahren gaben Sie mir Katalogen Ihrer Lese- 228. An Hermann in Erlangen. [Kopie][Töpen, 1. Aug. 1788]Möge dir der Traum das geben, was dir die Menſchen verſagen. 229. An Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel. [Kopie][Töpen, 6. Aug. 1788]Die Ordens- und Nazionalkleidung für eine Rathsbibliothek wird 230. An Buchhändler Beckmann in Gera. [Nicht abgeſchickt]Hof den 8 Auguſt 1788.Hochedelgeborner, 30Hochgeehrter Herr, Schon vor einigen Jahren gaben Sie mir Katalogen Ihrer Leſe- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0271" n="246"/> <div type="letter" n="1"> <head>228. An <hi rendition="#g">Hermann in Erlangen.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Töpen, 1. Aug. 1788<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Möge dir der Traum das geben, was dir die Menſchen verſagen.<lb/> Fliehe mit deiner Phantaſie in die Kindheitsauen zurük und vergis<lb/> über dem Mondſchein der Vergangenheit und vor dem Sternen-<lb n="5"/> himmel der Zukunft die ſchlagenden Eſel in der Stadt … warum wilſt<lb/> du das Zukünftige beſſer errathen als das Vergangne? — Da ſie<lb/><metamark>[</metamark>die Ottos<metamark>]</metamark> dein Fortgehen, mit dem du ſie verwundeſt, mehr ſchmerzen<lb/> mus als iede Unbequemlichkeit, in die ſie deine Unterſtüzung ver-<lb/> wikkelt .. gleiche nicht einem Kaufman, der auf dem Höferiahrmarkte<lb n="10"/> ſeine Bude zuſchlöſſe und im Finſtern mit ſeiner Ware feilſtände ..</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>229. An <hi rendition="#g">Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Töpen, 6. Aug. 1788<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Die Ordens- und Nazionalkleidung für eine Rathsbibliothek wird<lb/> der Buchbinder dem Buch ſchon anlegen. Man lieſet die grön-<lb n="15"/> <note place="left"><ref target="1922_Bd#_260">[260]</ref></note>ländiſchen Prozeſſe wie die andern gleich Referenten am beſten von<lb/> hinten. Ludwig lies ums Quartanfieber bitten und ich hoffe ſeine<lb/> Bitte wurde erhört: ich möchte nicht die Maria ſondern einen Doktor<lb/> um ein wenig Hypochondrie anſprechen, damit <metamark>[</metamark>ich<metamark>]</metamark> eine Reiſe zur<lb/> Zerſtreuung thäte und 3 Vergnügen hätte. Erſtlich .. Zweitens Ihre<lb n="20"/> muſikaliſche Geſelſchaft, die eine gelehrte iſt wie die Minerva zugleich<lb/> Flöte und Wiſſenſchaften erfand. Das 3<hi rendition="#sup">te</hi>, Sie zu ſehen, rechn’ ich<lb/> nicht, da es mir durch Schreiben erſezt wird. Denn ich wil ſoviel<lb/> ſchreiben, daß ich iede Meſſe Ihnen ein Buch und einen Brief ſchikken<lb/> kan. Ich wil Sie nicht durch den Brief einſchläfern, da ich deswegen<lb n="25"/> das Buch mit ſchikke, das es beſſer kan. Ich bin ohne Guirlande ꝛc.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>230. An <hi rendition="#g">Buchhändler Beckmann in Gera.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Nicht abgeſchickt<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right">Hof den 8 Auguſt 1788.</hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Hochedelgeborner,<lb/> Hochgeehrter Herr,</hi> </salute> </opener> <lb n="30"/> <p>Schon vor einigen Jahren gaben Sie mir Katalogen Ihrer Leſe-<lb/> geſelſchaft: iezt wünſcht’ ich nicht blos — da ich nun einmal im Ernſte<lb/> nähern Antheil daran nehmen möchte — die neuen <metamark>[?]</metamark>, ſondern auch<lb/> zugleich ein kleines Pak Bücher m<metamark>[</metamark><hi rendition="#i">Lücke</hi><metamark>]</metamark> damit es nur einmal zu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [246/0271]
228. An Hermann in Erlangen.
[Töpen, 1. Aug. 1788]
Möge dir der Traum das geben, was dir die Menſchen verſagen.
Fliehe mit deiner Phantaſie in die Kindheitsauen zurük und vergis
über dem Mondſchein der Vergangenheit und vor dem Sternen- 5
himmel der Zukunft die ſchlagenden Eſel in der Stadt … warum wilſt
du das Zukünftige beſſer errathen als das Vergangne? — Da ſie
[die Ottos] dein Fortgehen, mit dem du ſie verwundeſt, mehr ſchmerzen
mus als iede Unbequemlichkeit, in die ſie deine Unterſtüzung ver-
wikkelt .. gleiche nicht einem Kaufman, der auf dem Höferiahrmarkte 10
ſeine Bude zuſchlöſſe und im Finſtern mit ſeiner Ware feilſtände ..
229. An Stadtſyndikus Ruß in Wunſiedel.
[Töpen, 6. Aug. 1788]
Die Ordens- und Nazionalkleidung für eine Rathsbibliothek wird
der Buchbinder dem Buch ſchon anlegen. Man lieſet die grön- 15
ländiſchen Prozeſſe wie die andern gleich Referenten am beſten von
hinten. Ludwig lies ums Quartanfieber bitten und ich hoffe ſeine
Bitte wurde erhört: ich möchte nicht die Maria ſondern einen Doktor
um ein wenig Hypochondrie anſprechen, damit [ich] eine Reiſe zur
Zerſtreuung thäte und 3 Vergnügen hätte. Erſtlich .. Zweitens Ihre 20
muſikaliſche Geſelſchaft, die eine gelehrte iſt wie die Minerva zugleich
Flöte und Wiſſenſchaften erfand. Das 3te, Sie zu ſehen, rechn’ ich
nicht, da es mir durch Schreiben erſezt wird. Denn ich wil ſoviel
ſchreiben, daß ich iede Meſſe Ihnen ein Buch und einen Brief ſchikken
kan. Ich wil Sie nicht durch den Brief einſchläfern, da ich deswegen 25
das Buch mit ſchikke, das es beſſer kan. Ich bin ohne Guirlande ꝛc.
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230. An Buchhändler Beckmann in Gera.
Hof den 8 Auguſt 1788.
Hochedelgeborner,
Hochgeehrter Herr, 30
Schon vor einigen Jahren gaben Sie mir Katalogen Ihrer Leſe-
geſelſchaft: iezt wünſcht’ ich nicht blos — da ich nun einmal im Ernſte
nähern Antheil daran nehmen möchte — die neuen [?], ſondern auch
zugleich ein kleines Pak Bücher m[Lücke] damit es nur einmal zu
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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