Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.Anna vergessen, Ihnen zu sagen, daß die ganze Sache wegen eines Leben Sie wol und schreiben Sie mir einen langen Brief, der so Ew. Hochehrwürden gehors. Diener und Freund [Spaltenumbruch] Hof den 14 März 86. [Spaltenumbruch] J. P. F. Richter [215]157. An den Herausgeber der (Berlinischen) Monats-10 [Kopie][Hof, 15. März 1786]schrift. Meine gröste Bitte wäre etc. Da ich arm bin: so hab' ich noch eine 158. An Buchhändler Voß in Berlin.15 [Kopie][Hof, 15. März 1786]Diese Handschrift wird Sie daran erinnern, daß Sie 2 mal gütig 159. An Oerthel in Töpen. [Rehau, März 1786?]Lieber Oerthel. 30Ich bin iezt in Rehau und komme erst in ein Paar Tagen nach Anna vergeſſen, Ihnen zu ſagen, daß die ganze Sache wegen eines Leben Sie wol und ſchreiben Sie mir einen langen Brief, der ſo Ew. Hochehrwürden gehorſ. Diener und Freund [Spaltenumbruch] Hof den 14 März 86. [Spaltenumbruch] J. P. F. Richter [215]157. An den Herausgeber der (Berliniſchen) Monats-10 [Kopie][Hof, 15. März 1786]ſchrift. Meine gröſte Bitte wäre ꝛc. Da ich arm bin: ſo hab’ ich noch eine 158. An Buchhändler Voß in Berlin.15 [Kopie][Hof, 15. März 1786]Dieſe Handſchrift wird Sie daran erinnern, daß Sie 2 mal gütig 159. An Oerthel in Töpen. [Rehau, März 1786?]Lieber Oerthel. 30Ich bin iezt in Rehau und komme erſt in ein Paar Tagen nach <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0229" n="204"/> Anna vergeſſen, Ihnen zu ſagen, daß die ganze Sache wegen eines<lb/><hi rendition="#g">äuſſerſt dringenden Zufals</hi> nur bis auf Walpurgi verlangt wird:<lb/> ſo thue ich es hiemit.</p><lb/> <p>Leben Sie wol und ſchreiben Sie mir einen langen Brief, der ſo<lb/> ſchön iſt wie der neuliche oder auch wie Ihre Gattin. Ich bin mit<lb n="5"/> gröſter Hochachtung</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Ew. Hochehrwürden<lb/> gehorſ. Diener und Freund</hi><lb/> <cb/> <date> <hi rendition="#left">Hof den 14 März 86.</hi> </date> <cb/> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd#_215">[215]</ref></note>157. An <hi rendition="#g">den Herausgeber der (Berliniſchen) Monats-<lb n="10"/> ſchrift.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 15. März 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Meine gröſte Bitte wäre ꝛc. Da ich arm bin: ſo hab’ ich noch eine<lb/> Bitte; die iſt aber klein.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>158. An <hi rendition="#g">Buchhändler Voß in Berlin.</hi><lb n="15"/> </head> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 15. März 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Dieſe Handſchrift wird Sie daran erinnern, daß Sie 2 mal gütig<lb/> gegen mich geweſen. Sie wollen es das drittemal nicht mehr ſein. Ich<lb/> wolte, ich hätte Unrecht. Ich habe den 3 Theil aus dem Nichts heraus-<lb/> gezogen; iezt müſſen Sie ihn aus dem Pulte ziehen. Oder wie? wollen<lb n="20"/> Sie ihn in ſeinem Raupenſtande laſſen und ſeiner Entpuppung nicht<lb/> mit einem Finger nachhelfen. Der Menſch beſteht aus 3 Theilen, dem<lb/> Leib, Seele und Geiſt; die erſten zwei — ein Buch iſt ein wahrer<lb/> Menſch und ein Abkömling deſſelben — hat es, den lezten hab’ ich<lb/> geſchaffen. Die Duplik ſchien Ihnen verunglükt zu ſein; vielleicht iſt<lb n="25"/> die Triplik glüklicher. Nicht blos, weil ich die poetiſche Maſke ab-<lb/> geworfen und mich mehr um Deutlichkeit bekümmert habe, ꝛc.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>159. An <hi rendition="#g">Oerthel in Töpen.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Rehau, März 1786?<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Lieber Oerthel.</hi> </salute> </opener> <lb n="30"/> <p>Ich bin iezt in Rehau und komme erſt in ein Paar Tagen nach<lb/> Hauſe. Meine Mutter ſchreibt an mich und iſt in der gröſten Noth.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [204/0229]
Anna vergeſſen, Ihnen zu ſagen, daß die ganze Sache wegen eines
äuſſerſt dringenden Zufals nur bis auf Walpurgi verlangt wird:
ſo thue ich es hiemit.
Leben Sie wol und ſchreiben Sie mir einen langen Brief, der ſo
ſchön iſt wie der neuliche oder auch wie Ihre Gattin. Ich bin mit 5
gröſter Hochachtung
Ew. Hochehrwürden
gehorſ. Diener und Freund
Hof den 14 März 86.
J. P. F. Richter
157. An den Herausgeber der (Berliniſchen) Monats- 10
ſchrift.
[Hof, 15. März 1786]
Meine gröſte Bitte wäre ꝛc. Da ich arm bin: ſo hab’ ich noch eine
Bitte; die iſt aber klein.
158. An Buchhändler Voß in Berlin. 15
[Hof, 15. März 1786]
Dieſe Handſchrift wird Sie daran erinnern, daß Sie 2 mal gütig
gegen mich geweſen. Sie wollen es das drittemal nicht mehr ſein. Ich
wolte, ich hätte Unrecht. Ich habe den 3 Theil aus dem Nichts heraus-
gezogen; iezt müſſen Sie ihn aus dem Pulte ziehen. Oder wie? wollen 20
Sie ihn in ſeinem Raupenſtande laſſen und ſeiner Entpuppung nicht
mit einem Finger nachhelfen. Der Menſch beſteht aus 3 Theilen, dem
Leib, Seele und Geiſt; die erſten zwei — ein Buch iſt ein wahrer
Menſch und ein Abkömling deſſelben — hat es, den lezten hab’ ich
geſchaffen. Die Duplik ſchien Ihnen verunglükt zu ſein; vielleicht iſt 25
die Triplik glüklicher. Nicht blos, weil ich die poetiſche Maſke ab-
geworfen und mich mehr um Deutlichkeit bekümmert habe, ꝛc.
159. An Oerthel in Töpen.
[Rehau, März 1786?]
Lieber Oerthel. 30
Ich bin iezt in Rehau und komme erſt in ein Paar Tagen nach
Hauſe. Meine Mutter ſchreibt an mich und iſt in der gröſten Noth.
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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