Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.Wirf aber wenigstens die Ottos nicht von dir! Was haben Sie dir Richter 151. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach. [Kopie][Hof, 28. Febr. 1786]Ich danke Ihnen für die Geschwindigkeit, mit der Sie mir zu 152. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach. [Kopie][Hof, 28. Febr. 1786]Ich wolte, ich hätte etwas an Sie zu schreiben, so käm' ich nicht in25 153. An Pfarrer Vogel in Rehau. [Kopie][Hof, 6. März 1786]Leben Sie so wol als Sie schreiben. -- Der Pf[arrer] Gehring, der Wirf aber wenigſtens die Ottos nicht von dir! Was haben Sie dir Richter 151. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach. [Kopie][Hof, 28. Febr. 1786]Ich danke Ihnen für die Geſchwindigkeit, mit der Sie mir zu 152. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach. [Kopie][Hof, 28. Febr. 1786]Ich wolte, ich hätte etwas an Sie zu ſchreiben, ſo käm’ ich nicht in25 153. An Pfarrer Vogel in Rehau. [Kopie][Hof, 6. März 1786]Leben Sie ſo wol als Sie ſchreiben. — Der Pf[arrer] Gehring, der <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0224" n="199"/> Wirf aber wenigſtens die Ottos nicht von dir! Was haben Sie dir<lb/> gethan, daß du dem ältern zweimal auf ſeine Briefe in deinen eignen<lb/> Angelegenheiten, ein Stilſchweigen zur Antwort gabeſt oder daß<lb/> du von ihrem Gruſſe dein Geſicht wegwendeſt? Das Wegwerfen fühlet<lb/> der zu ſehr, den es betrift und du ſolteſt an Yoriks kleine holde Ge-<lb n="5"/> fälligkeiten des Lebens denken. — Biſt du noch krank? — Recht ſehr<lb/> bitt’ ich dich, von dem ſch—cher Buche oder den M—en ſchlechterdings<lb/> niemand etwas zu ſagen: es iſt zu vielen daran gelegen. — Lebe wol.<lb/> Aber es iſt nöthig, daß du mich einmal verſicherſt, daß du das noch<lb/> gegen mich biſt, was ich gegen dich bin.<lb n="10"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>151. An <hi rendition="#g">Aktuar Vogel in Schwarzenbach.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 28. Febr. 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Ich danke Ihnen für die Geſchwindigkeit, mit der Sie mir zu<lb/> meinem Macherlohne halfen.... H. Karner <metamark>[</metamark>hat<metamark>]</metamark> 400 rtl. in einer<lb n="15"/> Klaſſenlotterie gewonnen. So wenig ſonſt das Glük der Vorſpan des<note place="right"><ref target="1922_Bd#_210">[210]</ref></note><lb/> Verdienſtes iſt: ſo ſehr mus man ſich freuen, wenn es zuweilen ſeine<lb/> Binde herunter nimt und ſeine Geſchenke Würdigern zuwendet, wie<lb/> hier der Fal iſt. Denn H. Karner verdient wegen ſeiner Rechtſchaffen-<lb/> heit gewis unter allen dieſen Zufal am meiſten und es iſt zu ver-<lb n="20"/> wundern, daß ein Man wie er mit einem ſo guten Kopfe dennoch ein<lb/> ſo gutes Herz zu verbinden weis.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>152. An <hi rendition="#g">Aktuar Vogel in Schwarzenbach.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 28. Febr. 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Ich wolte, ich hätte etwas an Sie zu ſchreiben, ſo käm’ ich nicht in<lb n="25"/> die Verſuchung dieſes Kuwert zu einem Briefe zu machen. Aber ſo<lb/> hab’ ich Sie blos zu bitten, daß .. — und ſo geſund ſein möchten als es<lb/> in einer Welt möglich iſt, die durch die Sündfluth im höchſten Grade<lb/> ungeſund geworden, wie verſchiedene Theologen behauptet, die gros<lb/> und fet genug waren.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>153. An <hi rendition="#g">Pfarrer Vogel in Rehau.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 6. März 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Leben Sie ſo wol als Sie ſchreiben. — Der Pf<metamark>[</metamark>arrer<metamark>]</metamark> Gehring, der<lb/> bisher ein proſaiſcher Nar geweſen, iſt auf Anſtiften des Satans ein<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [199/0224]
Wirf aber wenigſtens die Ottos nicht von dir! Was haben Sie dir
gethan, daß du dem ältern zweimal auf ſeine Briefe in deinen eignen
Angelegenheiten, ein Stilſchweigen zur Antwort gabeſt oder daß
du von ihrem Gruſſe dein Geſicht wegwendeſt? Das Wegwerfen fühlet
der zu ſehr, den es betrift und du ſolteſt an Yoriks kleine holde Ge- 5
fälligkeiten des Lebens denken. — Biſt du noch krank? — Recht ſehr
bitt’ ich dich, von dem ſch—cher Buche oder den M—en ſchlechterdings
niemand etwas zu ſagen: es iſt zu vielen daran gelegen. — Lebe wol.
Aber es iſt nöthig, daß du mich einmal verſicherſt, daß du das noch
gegen mich biſt, was ich gegen dich bin. 10
Richter
151. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach.
[Hof, 28. Febr. 1786]
Ich danke Ihnen für die Geſchwindigkeit, mit der Sie mir zu
meinem Macherlohne halfen.... H. Karner [hat] 400 rtl. in einer 15
Klaſſenlotterie gewonnen. So wenig ſonſt das Glük der Vorſpan des
Verdienſtes iſt: ſo ſehr mus man ſich freuen, wenn es zuweilen ſeine
Binde herunter nimt und ſeine Geſchenke Würdigern zuwendet, wie
hier der Fal iſt. Denn H. Karner verdient wegen ſeiner Rechtſchaffen-
heit gewis unter allen dieſen Zufal am meiſten und es iſt zu ver- 20
wundern, daß ein Man wie er mit einem ſo guten Kopfe dennoch ein
ſo gutes Herz zu verbinden weis.
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152. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach.
[Hof, 28. Febr. 1786]
Ich wolte, ich hätte etwas an Sie zu ſchreiben, ſo käm’ ich nicht in 25
die Verſuchung dieſes Kuwert zu einem Briefe zu machen. Aber ſo
hab’ ich Sie blos zu bitten, daß .. — und ſo geſund ſein möchten als es
in einer Welt möglich iſt, die durch die Sündfluth im höchſten Grade
ungeſund geworden, wie verſchiedene Theologen behauptet, die gros
und fet genug waren. 30
153. An Pfarrer Vogel in Rehau.
[Hof, 6. März 1786]
Leben Sie ſo wol als Sie ſchreiben. — Der Pf[arrer] Gehring, der
bisher ein proſaiſcher Nar geweſen, iſt auf Anſtiften des Satans ein
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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