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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.

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In deiner Antwort kanst du den Vorwiz des Ottos, der das Fran-
zösische besser wie du zuverstehen wähnt und an deinem Briefe das
Untadelhafte tadeln wil, ein wenig zurechte weisen und ihn, wie ich ge-
than, an den doppelzüngigen Ausdruk des seinigen erinnern, ohne dich ie-
doch die Nachricht, die ich dir hier gegeben, zu deutlich merken zu lassen.5

Die Otto haben mir versprochen, mich deine Duplik sehen zu lassen.
Du armer Örthel! bald hast du mit einer Krankheit zu kämpfen,
die du mit den [!] Namen der französischen Nazion vermengtest, bald[189]
mit einem Deutschen, der gleichfals mit den Franzosen verwechselt
werden wil. Leb wol.10

[Spaltenumbruch] Hof den 1 Novemb. 85. [Spaltenumbruch] J. P. F. Richter
122. An Pfarrer Vogel in Rehau.
Hochehrwürdiger und Hochgelehrter Herr,
Hochzuverehrender Herr Pfarrer,

Hier schikke ich Ihnen Ihre Anmerkungen zu meinem Aufsaze über15
die Religionen... Der zweite Theil des Berliner Briefstellers ist
herausgekommen..... Für die zurükkommenden Bücher dank' ich
Ihnen und bitte Sie wie gewöhnlich wieder um neue:

Bibliotheque choisie. II Tome et III.
Schröckh's algemeine Biographie. 2te Theil.20
Recueil de pieces d'eloquence.
Lessers Lithotheologie.
Garve's Abhandlungen zum Zizero oder doch Dictionaire des
hommes illustres Tom. II.
oder auch den Lokke.

Mein Brief ist heute kahl und in der That noch ein wenig kalt, weil25
der Eispallast noch nicht zerschmolzen, in den Sie mich neulich zum
Spasse gestekt. Leben Sie wol: ich bin mit der grösten Hochachtung

Euer Hochehrwürden
gehors. Diener

[Spaltenumbruch] Hof den 4. [vielmehr 3.] Nov. 1785. Richter30

Wenn bekomm' ich ein Stük Ihrer Arbeiten?

123. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach.
[Kopie]

Die Nothwendigkeit, die sogar den grossen König Og in ihrer Gewalt
hat, dem die Sündfluth doch nur bis an die Knöchel gieng, bindet mich35

12*

In deiner Antwort kanſt du den Vorwiz des Ottos, der das Fran-
zöſiſche beſſer wie du zuverſtehen wähnt und an deinem Briefe das
Untadelhafte tadeln wil, ein wenig zurechte weiſen und ihn, wie ich ge-
than, an den doppelzüngigen Ausdruk des ſeinigen erinnern, ohne dich ie-
doch die Nachricht, die ich dir hier gegeben, zu deutlich merken zu laſſen.5

Die Otto haben mir verſprochen, mich deine Duplik ſehen zu laſſen.
Du armer Örthel! bald haſt du mit einer Krankheit zu kämpfen,
die du mit den [!] Namen der franzöſiſchen Nazion vermengteſt, bald[189]
mit einem Deutſchen, der gleichfals mit den Franzoſen verwechſelt
werden wil. Leb wol.10

[Spaltenumbruch] Hof den 1 Novemb. 85. [Spaltenumbruch] J. P. F. Richter
122. An Pfarrer Vogel in Rehau.
Hochehrwürdiger und Hochgelehrter Herr,
Hochzuverehrender Herr Pfarrer,

Hier ſchikke ich Ihnen Ihre Anmerkungen zu meinem Aufſaze über15
die Religionen... Der zweite Theil des Berliner Briefſtellers iſt
herausgekommen..... Für die zurükkommenden Bücher dank’ ich
Ihnen und bitte Sie wie gewöhnlich wieder um neue:

Bibliotheque choisie. II Tome et III.
Schröckh’s algemeine Biographie. 2te Theil.20
Recueil de pieces d’eloquence.
Leſſers Lithotheologie.
Garve’s Abhandlungen zum Zizero oder doch Dictionaire des
hommes illustres Tom. II.
oder auch den Lokke.

Mein Brief iſt heute kahl und in der That noch ein wenig kalt, weil25
der Eispallaſt noch nicht zerſchmolzen, in den Sie mich neulich zum
Spaſſe geſtekt. Leben Sie wol: ich bin mit der gröſten Hochachtung

Euer Hochehrwürden
gehorſ. Diener

[Spaltenumbruch] Hof den 4. [vielmehr 3.] Nov. 1785. Richter30

Wenn bekomm’ ich ein Stük Ihrer Arbeiten?

123. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach.
[Kopie]

Die Nothwendigkeit, die ſogar den groſſen König Og in ihrer Gewalt
hat, dem die Sündfluth doch nur bis an die Knöchel gieng, bindet mich35

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[179/0204] In deiner Antwort kanſt du den Vorwiz des Ottos, der das Fran- zöſiſche beſſer wie du zuverſtehen wähnt und an deinem Briefe das Untadelhafte tadeln wil, ein wenig zurechte weiſen und ihn, wie ich ge- than, an den doppelzüngigen Ausdruk des ſeinigen erinnern, ohne dich ie- doch die Nachricht, die ich dir hier gegeben, zu deutlich merken zu laſſen. 5 Die Otto haben mir verſprochen, mich deine Duplik ſehen zu laſſen. Du armer Örthel! bald haſt du mit einer Krankheit zu kämpfen, die du mit den [!] Namen der franzöſiſchen Nazion vermengteſt, bald mit einem Deutſchen, der gleichfals mit den Franzoſen verwechſelt werden wil. Leb wol. 10 [189] Hof den 1 Novemb. 85. J. P. F. Richter 122. An Pfarrer Vogel in Rehau. Hochehrwürdiger und Hochgelehrter Herr, Hochzuverehrender Herr Pfarrer, Hier ſchikke ich Ihnen Ihre Anmerkungen zu meinem Aufſaze über 15 die Religionen... Der zweite Theil des Berliner Briefſtellers iſt herausgekommen..... Für die zurükkommenden Bücher dank’ ich Ihnen und bitte Sie wie gewöhnlich wieder um neue: Bibliotheque choisie. II Tome et III. Schröckh’s algemeine Biographie. 2te Theil. 20 Recueil de pieces d’eloquence. Leſſers Lithotheologie. Garve’s Abhandlungen zum Zizero oder doch Dictionaire des hommes illustres Tom. II. oder auch den Lokke. Mein Brief iſt heute kahl und in der That noch ein wenig kalt, weil 25 der Eispallaſt noch nicht zerſchmolzen, in den Sie mich neulich zum Spaſſe geſtekt. Leben Sie wol: ich bin mit der gröſten Hochachtung Euer Hochehrwürden gehorſ. Diener Hof den 4. [vielmehr 3.] Nov. 1785. Richter 30 Wenn bekomm’ ich ein Stük Ihrer Arbeiten? 123. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach. [Hof, 3. Nov. 1785. Donnerstag] Die Nothwendigkeit, die ſogar den groſſen König Og in ihrer Gewalt hat, dem die Sündfluth doch nur bis an die Knöchel gieng, bindet mich 35 12*

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T14:52:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T14:52:17Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/204>, abgerufen am 22.11.2024.