Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.

Bild:
<< vorherige Seite

gionen; denn sie ist nun schon unter Weges. Wäre also auch Ihr
Buch schon zum Verleger fortgeschikt: so könten Sie doch immer noch
iene Abhandlung nachsenden. Ich werde noch iezt über sie und über
Ihre Anmerkungen darüber wieder Anmerkungen machen; und Ihnen
alles mit einander schikken.5

Auch bitte ich Sie um folgende Bücher:

Algemeine deutsche Bibliothek 58. und 59. Band.
Chronologen 8. oder 7. oder 6. oder 5. etc. Band.
Algemeine englische Bibliothek.
Michaelis orientalische Bibliothek.10
Füeßlins Kezerhistorie 3ter Band.
[155]Rößlers Bibliothek der Kirchenväter, den Theil, worin der Auszug
aus dem Tertullian stehet.

Ich würde Sie nicht um so viele Bücher bitten: wenn ich nicht
wüste, daß ich einen grossen Theil derselben Ihnen in der andern15
Woche wieder zurükgäbe. Verzeihen Sie die Unscheinbarkeit dieses
Blats meinen Geschäften. Ich bin mit volkommenster Hochachtung

Ew. Hochehrwürden
gehors. Diener und Freund
J. P. F. Richter20
92. An Oerthel in Leipzig.

Örthel!

Eh' ich den neulichen Brief, den du nicht erhalten hast und der
noch einen an Archenholz einschlos, aus meinem Gedächtnis wieder25
palingenesire -- denn abgeschrieben hab' ich ihn so wie die übrigen
iezigen an dich, leider nicht, und wenn ich dich wieder sehe, werd' ich
dich bitten, mir meine Briefe kopiren zu lassen -- so sei doch vorher so
gut und gehe zu Haugs Witwe, welche die Kommissionen vom
H. Kommerzienrath Maier besorgt, dem ich auf sein Anerbieten den30
gedachten Brief beizuschliessen gegeben hatte. Bekomst du ihn freilich
gar nicht wieder: so wil ich ihn noch einmal machen.

Schreibe mir es einige Tage vorher, eh' du deinem H. Vater die
Ursache von der Lage, worin du iezt bist, entdekkest: denn ich möchte
nicht gern gerade in dem Augenblikke, wo dein Brief ankomt, zu-35

gionen; denn ſie iſt nun ſchon unter Weges. Wäre alſo auch Ihr
Buch ſchon zum Verleger fortgeſchikt: ſo könten Sie doch immer noch
iene Abhandlung nachſenden. Ich werde noch iezt über ſie und über
Ihre Anmerkungen darüber wieder Anmerkungen machen; und Ihnen
alles mit einander ſchikken.5

Auch bitte ich Sie um folgende Bücher:

Algemeine deutſche Bibliothek 58. und 59. Band.
Chronologen 8. oder 7. oder 6. oder 5. ꝛc. Band.
Algemeine engliſche Bibliothek.
Michaelis orientaliſche Bibliothek.10
Füeßlins Kezerhiſtorie 3ter Band.
[155]Rößlers Bibliothek der Kirchenväter, den Theil, worin der Auszug
aus dem Tertullian ſtehet.

Ich würde Sie nicht um ſo viele Bücher bitten: wenn ich nicht
wüſte, daß ich einen groſſen Theil derſelben Ihnen in der andern15
Woche wieder zurükgäbe. Verzeihen Sie die Unſcheinbarkeit dieſes
Blats meinen Geſchäften. Ich bin mit volkommenſter Hochachtung

Ew. Hochehrwürden
gehorſ. Diener und Freund
J. P. F. Richter20
92. An Oerthel in Leipzig.

Örthel!

Eh’ ich den neulichen Brief, den du nicht erhalten haſt und der
noch einen an Archenholz einſchlos, aus meinem Gedächtnis wieder25
palingeneſire — denn abgeſchrieben hab’ ich ihn ſo wie die übrigen
iezigen an dich, leider nicht, und wenn ich dich wieder ſehe, werd’ ich
dich bitten, mir meine Briefe kopiren zu laſſen — ſo ſei doch vorher ſo
gut und gehe zu Haugs Witwe, welche die Kommiſſionen vom
H. Kommerzienrath Maier beſorgt, dem ich auf ſein Anerbieten den30
gedachten Brief beizuſchlieſſen gegeben hatte. Bekomſt du ihn freilich
gar nicht wieder: ſo wil ich ihn noch einmal machen.

Schreibe mir es einige Tage vorher, eh’ du deinem H. Vater die
Urſache von der Lage, worin du iezt biſt, entdekkeſt: denn ich möchte
nicht gern gerade in dem Augenblikke, wo dein Brief ankomt, zu-35

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0170" n="146"/>
gionen; denn &#x017F;ie i&#x017F;t nun &#x017F;chon unter Weges. Wäre al&#x017F;o auch Ihr<lb/>
Buch &#x017F;chon zum Verleger fortge&#x017F;chikt: &#x017F;o könten Sie doch immer noch<lb/>
iene Abhandlung nach&#x017F;enden. Ich werde noch iezt über &#x017F;ie und über<lb/>
Ihre Anmerkungen darüber wieder Anmerkungen machen; und Ihnen<lb/>
alles mit einander &#x017F;chikken.<lb n="5"/>
</p>
        <p>Auch bitte ich Sie um folgende Bücher:</p><lb/>
        <list>
          <item>Algemeine deut&#x017F;che Bibliothek 58. und 59. Band.</item><lb/>
          <item>Chronologen 8. oder 7. oder 6. oder 5. &#xA75B;c. Band.</item><lb/>
          <item>Algemeine engli&#x017F;che Bibliothek.</item><lb/>
          <item>Michaelis orientali&#x017F;che Bibliothek.<lb n="10"/>
</item>
          <item>Füeßlins Kezerhi&#x017F;torie 3<hi rendition="#sup">ter</hi> Band.</item><lb/>
          <item><note place="left"><ref target="1922_Bd#_155">[155]</ref></note>Rößlers Bibliothek der Kirchenväter, den Theil, worin der Auszug<lb/>
aus dem Tertullian &#x017F;tehet.</item>
        </list><lb/>
        <p>Ich würde Sie nicht um &#x017F;o viele Bücher bitten: wenn ich nicht<lb/>&#x017F;te, daß ich einen gro&#x017F;&#x017F;en Theil der&#x017F;elben Ihnen in der andern<lb n="15"/>
Woche wieder zurükgäbe. Verzeihen Sie die Un&#x017F;cheinbarkeit die&#x017F;es<lb/>
Blats meinen Ge&#x017F;chäften. Ich bin mit volkommen&#x017F;ter Hochachtung</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#right">Ew. Hochehrwürden<lb/>
gehor&#x017F;. Diener und Freund<lb/>
J. P. F. Richter<lb n="20"/>
</hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>92. An <hi rendition="#g">Oerthel in Leipzig.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">Hof 9. Febr. 85.</hi> </dateline><lb/>
        <opener>
          <salute> <hi rendition="#et">Örthel!</hi> </salute>
        </opener><lb/>
        <p>Eh&#x2019; ich den neulichen Brief, den du nicht erhalten ha&#x017F;t und der<lb/>
noch einen an Archenholz ein&#x017F;chlos, aus meinem Gedächtnis wieder<lb n="25"/>
palingene&#x017F;ire &#x2014; denn abge&#x017F;chrieben hab&#x2019; ich ihn &#x017F;o wie die übrigen<lb/>
iezigen an dich, leider nicht, und wenn ich dich wieder &#x017F;ehe, werd&#x2019; ich<lb/>
dich bitten, mir meine Briefe kopiren zu la&#x017F;&#x017F;en &#x2014; &#x017F;o &#x017F;ei doch vorher &#x017F;o<lb/>
gut und gehe zu <hi rendition="#g">Haugs Witwe,</hi> welche die Kommi&#x017F;&#x017F;ionen vom<lb/>
H. Kommerzienrath Maier be&#x017F;orgt, dem ich auf &#x017F;ein Anerbieten den<lb n="30"/>
gedachten Brief beizu&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en gegeben hatte. Bekom&#x017F;t du ihn freilich<lb/>
gar nicht wieder: &#x017F;o wil ich ihn noch einmal machen.</p><lb/>
        <p>Schreibe mir es einige Tage vorher, eh&#x2019; du deinem H. Vater die<lb/>
Ur&#x017F;ache von der Lage, worin du iezt bi&#x017F;t, entdekke&#x017F;t: denn ich möchte<lb/>
nicht gern gerade in dem Augenblikke, wo dein Brief ankomt, zu-<lb n="35"/><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[146/0170] gionen; denn ſie iſt nun ſchon unter Weges. Wäre alſo auch Ihr Buch ſchon zum Verleger fortgeſchikt: ſo könten Sie doch immer noch iene Abhandlung nachſenden. Ich werde noch iezt über ſie und über Ihre Anmerkungen darüber wieder Anmerkungen machen; und Ihnen alles mit einander ſchikken. 5 Auch bitte ich Sie um folgende Bücher: Algemeine deutſche Bibliothek 58. und 59. Band. Chronologen 8. oder 7. oder 6. oder 5. ꝛc. Band. Algemeine engliſche Bibliothek. Michaelis orientaliſche Bibliothek. 10 Füeßlins Kezerhiſtorie 3ter Band. Rößlers Bibliothek der Kirchenväter, den Theil, worin der Auszug aus dem Tertullian ſtehet. Ich würde Sie nicht um ſo viele Bücher bitten: wenn ich nicht wüſte, daß ich einen groſſen Theil derſelben Ihnen in der andern 15 Woche wieder zurükgäbe. Verzeihen Sie die Unſcheinbarkeit dieſes Blats meinen Geſchäften. Ich bin mit volkommenſter Hochachtung Ew. Hochehrwürden gehorſ. Diener und Freund J. P. F. Richter 20 92. An Oerthel in Leipzig. Hof 9. Febr. 85. Örthel! Eh’ ich den neulichen Brief, den du nicht erhalten haſt und der noch einen an Archenholz einſchlos, aus meinem Gedächtnis wieder 25 palingeneſire — denn abgeſchrieben hab’ ich ihn ſo wie die übrigen iezigen an dich, leider nicht, und wenn ich dich wieder ſehe, werd’ ich dich bitten, mir meine Briefe kopiren zu laſſen — ſo ſei doch vorher ſo gut und gehe zu Haugs Witwe, welche die Kommiſſionen vom H. Kommerzienrath Maier beſorgt, dem ich auf ſein Anerbieten den 30 gedachten Brief beizuſchlieſſen gegeben hatte. Bekomſt du ihn freilich gar nicht wieder: ſo wil ich ihn noch einmal machen. Schreibe mir es einige Tage vorher, eh’ du deinem H. Vater die Urſache von der Lage, worin du iezt biſt, entdekkeſt: denn ich möchte nicht gern gerade in dem Augenblikke, wo dein Brief ankomt, zu- 35

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T14:52:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T14:52:17Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/170
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe01_1956/170>, abgerufen am 24.11.2024.