tenwalter, nach langer segensreicher Fürsorge, der Sterblichkeit seinen Zoll entrichtet: So hat das gemeinschaftliche Herz zu schlagen aufge¬ hört, die überallhinwürkende Seele ist entwichen. Muß doch jede Uhr, sei sie Meisterstück des er¬ sten Meisters, gehe sie noch so lange, unaufge¬ zogen endlich ein Mahl ablaufen.
Wo so allerlei auf allerlei Art endlich zu einem Staat geworden, wird die Verwaltung des Jnnern ein wahrer Jrrbau, die Sprengel der verschiedenen Behörden durchkreuzen sich, das ganze Werk geht schwerfällig. Überdem er¬ zeugt die unglückliche Zertheilung durch den blin¬ den Zufall (welche träge Gewohnheitsliebe fort¬ dauern lässet, und mißverstandene Rechtlichkeit beibehält) unter den unrichtig gesonderten Thei¬ len, eine allem wahren Gemeingeist widerstrei¬ tende Engherzigkeit. Sie entsteht nicht aus der besondern natürlichen Beschaffenheit wie ein ech¬ tes örtliches Gemeinwohl, was immer unter der Obhut des Gemeingeistes zum Allwohl bleiben wird, wo die Theile nach natürlichen größern und kleinern Gränzen abgemarkt, und nach ih¬ ren natürlichen Bedürfnissen wieder zum Gan¬
tenwalter, nach langer ſegensreicher Fürſorge, der Sterblichkeit ſeinen Zoll entrichtet: So hat das gemeinſchaftliche Herz zu ſchlagen aufge¬ hört, die überallhinwürkende Seele iſt entwichen. Muß doch jede Uhr, ſei ſie Meiſterſtück des er¬ ſten Meiſters, gehe ſie noch ſo lange, unaufge¬ zogen endlich ein Mahl ablaufen.
Wo ſo allerlei auf allerlei Art endlich zu einem Staat geworden, wird die Verwaltung des Jnnern ein wahrer Jrrbau, die Sprengel der verſchiedenen Behörden durchkreuzen ſich, das ganze Werk geht ſchwerfällig. Überdem er¬ zeugt die unglückliche Zertheilung durch den blin¬ den Zufall (welche träge Gewohnheitsliebe fort¬ dauern läſſet, und mißverſtandene Rechtlichkeit beibehält) unter den unrichtig geſonderten Thei¬ len, eine allem wahren Gemeingeiſt widerſtrei¬ tende Engherzigkeit. Sie entſteht nicht aus der beſondern natürlichen Beſchaffenheit wie ein ech¬ tes örtliches Gemeinwohl, was immer unter der Obhut des Gemeingeiſtes zum Allwohl bleiben wird, wo die Theile nach natürlichen größern und kleinern Gränzen abgemarkt, und nach ih¬ ren natürlichen Bedürfniſſen wieder zum Gan¬
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tenwalter, nach langer ſegensreicher Fürſorge,
der Sterblichkeit ſeinen Zoll entrichtet: So hat
das gemeinſchaftliche Herz zu ſchlagen aufge¬
hört, die überallhinwürkende Seele iſt entwichen.
Muß doch jede Uhr, ſei ſie Meiſterſtück des er¬
ſten Meiſters, gehe ſie noch ſo lange, unaufge¬
zogen endlich ein Mahl ablaufen.
Wo ſo allerlei auf allerlei Art endlich zu
einem Staat geworden, wird die Verwaltung
des Jnnern ein wahrer Jrrbau, die Sprengel
der verſchiedenen Behörden durchkreuzen ſich,
das ganze Werk geht ſchwerfällig. Überdem er¬
zeugt die unglückliche Zertheilung durch den blin¬
den Zufall (welche träge Gewohnheitsliebe fort¬
dauern läſſet, und mißverſtandene Rechtlichkeit
beibehält) unter den unrichtig geſonderten Thei¬
len, eine allem wahren Gemeingeiſt widerſtrei¬
tende Engherzigkeit. Sie entſteht nicht aus der
beſondern natürlichen Beſchaffenheit wie ein ech¬
tes örtliches Gemeinwohl, was immer unter der
Obhut des Gemeingeiſtes zum Allwohl bleiben
wird, wo die Theile nach natürlichen größern
und kleinern Gränzen abgemarkt, und nach ih¬
ren natürlichen Bedürfniſſen wieder zum Gan¬
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/67>, abgerufen am 27.11.2024.
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