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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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in den Staat setzte, was noch jederzeit Volks¬
thum erzeugt hat.

12) Warum sind fast alle Kriege, nur
Menschenschlachtereien ohne bleibendes Ziel ge¬
wesen? Warum so viele Staats- und Macht¬
haber-Feste eitel? Eitel so oft die selbstgepriese¬
ne Herrscher-unendlichkeit und Allmacht? --

13) Was macht aus England, und Frank¬
reich die ersten Weltmächte? Einzig, das durch
den Kreislauf der Umwälzungen wiedergeborne
Volksthum.

14) Welches Volksthum sieht am Höchsten,
hat sich am Meisten der Menschheit genähert?
Kein Anderes, als was den heiligen Begriff der
Menschheit in sich aufgenommen hat, mit ei¬
ner äußerlichen Allseitigkeit sie sinnbildlich im
Kleinen vorbildet, wie weiland volksthümlich
die Griechen, und noch bis jetzt weltbürgerlich
die Deutschen, der Menschheit heilige Völker!

15) Welche Volksthümer sind die unmensch¬
heitlichsten? Keine andere, als so überhaupt
nur ein Menschengeschlecht, in Sprache, Geist,
Sinn, Meinung, That und Anstalt kennen;
aber sich nicht das gesammte Menschengeschlecht

in den Staat ſetzte, was noch jederzeit Volks¬
thum erzeugt hat.

12) Warum ſind faſt alle Kriege, nur
Menſchenſchlachtereien ohne bleibendes Ziel ge¬
weſen? Warum ſo viele Staats- und Macht¬
haber-Feſte eitel? Eitel ſo oft die ſelbſtgeprieſe¬
ne Herrſcher-unendlichkeit und Allmacht? —

13) Was macht aus England, und Frank¬
reich die erſten Weltmächte? Einzig, das durch
den Kreislauf der Umwälzungen wiedergeborne
Volksthum.

14) Welches Volksthum ſieht am Höchſten,
hat ſich am Meiſten der Menſchheit genähert?
Kein Anderes, als was den heiligen Begriff der
Menſchheit in ſich aufgenommen hat, mit ei¬
ner äußerlichen Allſeitigkeit ſie ſinnbildlich im
Kleinen vorbildet, wie weiland volksthümlich
die Griechen, und noch bis jetzt weltbürgerlich
die Deutſchen, der Menſchheit heilige Völker!

15) Welche Volksthümer ſind die unmenſch¬
heitlichſten? Keine andere, als ſo überhaupt
nur ein Menſchengeſchlecht, in Sprache, Geiſt,
Sinn, Meinung, That und Anſtalt kennen;
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[21/0051] 21 in den Staat ſetzte, was noch jederzeit Volks¬ thum erzeugt hat. 12) Warum ſind faſt alle Kriege, nur Menſchenſchlachtereien ohne bleibendes Ziel ge¬ weſen? Warum ſo viele Staats- und Macht¬ haber-Feſte eitel? Eitel ſo oft die ſelbſtgeprieſe¬ ne Herrſcher-unendlichkeit und Allmacht? — 13) Was macht aus England, und Frank¬ reich die erſten Weltmächte? Einzig, das durch den Kreislauf der Umwälzungen wiedergeborne Volksthum. 14) Welches Volksthum ſieht am Höchſten, hat ſich am Meiſten der Menſchheit genähert? Kein Anderes, als was den heiligen Begriff der Menſchheit in ſich aufgenommen hat, mit ei¬ ner äußerlichen Allſeitigkeit ſie ſinnbildlich im Kleinen vorbildet, wie weiland volksthümlich die Griechen, und noch bis jetzt weltbürgerlich die Deutſchen, der Menſchheit heilige Völker! 15) Welche Volksthümer ſind die unmenſch¬ heitlichſten? Keine andere, als ſo überhaupt nur ein Menſchengeſchlecht, in Sprache, Geiſt, Sinn, Meinung, That und Anſtalt kennen; aber ſich nicht das geſammte Menſchengeſchlecht

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/51>, abgerufen am 22.11.2024.