es angeht, und große Tänzer auf solche Art ge¬ bildet werden können, hat die Schulpforte be¬ wiesen. Schießen, das heißt: eine leichte Flinte abfeuern; mit der Pistole leidlich treffen, um nicht kunstgerecht wehrlos zu sein, und beim Knall des Gewehrs zusammenzufahren, wie Gänse beim Donner, ist höchstnothwendig. Fechten ist unna¬ türlich, es verstiert den milden Blick, und bleibt immer dem weiblichen Körperbau zuwider. Lei¬ der fehlt noch immer ein Gutsmuths für die weiblichen Leibesübungen! Noch müssen in den höhern Ordnungen der Mägdchenschulen ge¬ lehrt werden: Gesundheitskunde, Erzie¬ hungskunst, Krankenpflege, und Regeln über Dienst und Herrschaft.
Kilian's Diätetik der weiblichen Schönheit. Ham¬ burg b. Hoffmann 1806. Schmidtmüller's Handbuch für Mütter zur zweck¬ mäßigen Behandlung in den ersten Lebens¬ jahren. Fürth 1804. An Mütter u. s. w. von Hasse. Lübeck b. Nie¬ mann u. Comp. 1803. [ist eine beurtheilen¬ de Bücherkunde von Kinderschriften.] Die Wiener Krankenköchin. Wien b. Kupfer 1804. Mangold's Katechismus für Krankenwärterin¬
es angeht, und große Tänzer auf ſolche Art ge¬ bildet werden können, hat die Schulpforte be¬ wieſen. Schießen, das heißt: eine leichte Flinte abfeuern; mit der Piſtole leidlich treffen, um nicht kunſtgerecht wehrlos zu ſein, und beim Knall des Gewehrs zuſammenzufahren, wie Gänſe beim Donner, iſt höchſtnothwendig. Fechten iſt unna¬ türlich, es verſtiert den milden Blick, und bleibt immer dem weiblichen Körperbau zuwider. Lei¬ der fehlt noch immer ein Gutsmuths für die weiblichen Leibesübungen! Noch müſſen in den höhern Ordnungen der Mägdchenſchulen ge¬ lehrt werden: Geſundheitskunde, Erzie¬ hungskunſt, Krankenpflege, und Regeln über Dienſt und Herrſchaft.
Kilian’s Diätetik der weiblichen Schönheit. Ham¬ burg b. Hoffmann 1806. Schmidtmüller’s Handbuch für Mütter zur zweck¬ mäßigen Behandlung in den erſten Lebens¬ jahren. Fürth 1804. An Mütter u. ſ. w. von Haſſe. Lübeck b. Nie¬ mann u. Comp. 1803. [iſt eine beurtheilen¬ de Bücherkunde von Kinderſchriften.] Die Wiener Krankenköchin. Wien b. Kupfer 1804. Mangold’s Katechismus für Krankenwärterin¬
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0294"n="264"/><fwtype="pageNum"place="top">264<lb/></fw>es angeht, und große Tänzer auf ſolche Art ge¬<lb/>
bildet werden können, hat die Schulpforte be¬<lb/>
wieſen. <hirendition="#g">Schießen</hi>, das heißt: eine leichte Flinte<lb/>
abfeuern; mit der Piſtole leidlich treffen, um<lb/>
nicht kunſtgerecht wehrlos zu ſein, und beim Knall<lb/>
des Gewehrs zuſammenzufahren, wie Gänſe beim<lb/>
Donner, iſt höchſtnothwendig. Fechten iſt unna¬<lb/>
türlich, es verſtiert den milden Blick, und bleibt<lb/>
immer dem weiblichen Körperbau zuwider. Lei¬<lb/>
der fehlt noch immer ein Gutsmuths für die<lb/>
weiblichen Leibesübungen! Noch müſſen in den<lb/>
höhern Ordnungen der Mägdchenſchulen ge¬<lb/>
lehrt werden: <hirendition="#g">Geſundheitskunde, Erzie¬<lb/>
hungskunſt, Krankenpflege</hi>, und <hirendition="#g">Regeln</hi><lb/>
über <hirendition="#g">Dienſt und Herrſchaft</hi>.</p><lb/><listBibl><bibl>Kilian’s Diätetik der weiblichen Schönheit. Ham¬<lb/>
burg b. Hoffmann 1806.</bibl><lb/><bibl>Schmidtmüller’s Handbuch für Mütter zur zweck¬<lb/>
mäßigen Behandlung in den erſten Lebens¬<lb/>
jahren. Fürth 1804.</bibl><lb/><bibl>An Mütter u. ſ. w. von Haſſe. Lübeck b. Nie¬<lb/>
mann u. Comp. 1803. [iſt eine beurtheilen¬<lb/>
de Bücherkunde von Kinderſchriften.]</bibl><lb/><bibl>Die Wiener Krankenköchin. Wien b. Kupfer<lb/>
1804.</bibl><lb/><bibl>Mangold’s Katechismus für Krankenwärterin¬<lb/></bibl></listBibl></div></div></body></text></TEI>
[264/0294]
264
es angeht, und große Tänzer auf ſolche Art ge¬
bildet werden können, hat die Schulpforte be¬
wieſen. Schießen, das heißt: eine leichte Flinte
abfeuern; mit der Piſtole leidlich treffen, um
nicht kunſtgerecht wehrlos zu ſein, und beim Knall
des Gewehrs zuſammenzufahren, wie Gänſe beim
Donner, iſt höchſtnothwendig. Fechten iſt unna¬
türlich, es verſtiert den milden Blick, und bleibt
immer dem weiblichen Körperbau zuwider. Lei¬
der fehlt noch immer ein Gutsmuths für die
weiblichen Leibesübungen! Noch müſſen in den
höhern Ordnungen der Mägdchenſchulen ge¬
lehrt werden: Geſundheitskunde, Erzie¬
hungskunſt, Krankenpflege, und Regeln
über Dienſt und Herrſchaft.
Kilian’s Diätetik der weiblichen Schönheit. Ham¬
burg b. Hoffmann 1806.
Schmidtmüller’s Handbuch für Mütter zur zweck¬
mäßigen Behandlung in den erſten Lebens¬
jahren. Fürth 1804.
An Mütter u. ſ. w. von Haſſe. Lübeck b. Nie¬
mann u. Comp. 1803. [iſt eine beurtheilen¬
de Bücherkunde von Kinderſchriften.]
Die Wiener Krankenköchin. Wien b. Kupfer
1804.
Mangold’s Katechismus für Krankenwärterin¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/294>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.