Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.
Bändchen. Leipzig bei Fleischer 1797. [Nr. 5. bejahet die Frage: Kann Preußen eine Scheerenflotte ohne Nachtheil seiner Landar¬ mee halten?] Man lese den Vegetius (besonders Lib. I.
Bändchen. Leipzig bei Fleiſcher 1797. [Nr. 5. bejahet die Frage: Kann Preußen eine Scheerenflotte ohne Nachtheil ſeiner Landar¬ mee halten?] Man leſe den Vegetius (beſonders Lib. I. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <listBibl> <bibl><pb facs="#f0277" n="247"/><fw type="pageNum" place="top">247<lb/></fw> Bändchen. Leipzig bei Fleiſcher 1797. [Nr.<lb/> 5. bejahet die Frage: Kann Preußen eine<lb/> Scheerenflotte ohne Nachtheil ſeiner Landar¬<lb/> mee halten?]</bibl> </listBibl><lb/> <p>Man leſe den Vegetius (beſonders <hi rendition="#aq">Lib</hi>. <hi rendition="#aq">I</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">cap</hi>. 9. 10. 11. und 13.) wie die Römer von<lb/> Kindesbeinen an: Vorübungen, Waffenübungen<lb/> und eigentliche Kriegsübungen trieben; und ihre<lb/> Großthaten werden uns erklärlich. Man beob¬<lb/> achte wie bei uns die Leibesübungen ausgeſtor¬<lb/> ben ſind, bis auf das Führen des Gänſekiels<lb/> und einen wilden Sprungtanz, der den letzten<lb/> Reſt giebt: Und die Kriegswunder der Neuzeit<lb/> haben ihre natürlichen Urſachen. Schon Mon¬<lb/> tecouculi ſagt: „Die Stärke des Heers beruht<lb/> auf den Beinen des Fußvolks.“ Und nicht bei<lb/> Zama, bei Sena Gallica, ward der zweite Pu¬<lb/> niſche Krieg und Karthagos Untergang entſchie¬<lb/> den; weil Claudius Nero innerhalb 6 Tagen<lb/> 260 Römiſche Milliarien (nach gewöhnlicher<lb/> Rechnung, jede zu 5000 Fuß, vier und funfzig<lb/> Deutſche Meilen) zurücklegte, ohne Vorſpann und<lb/> gelieferte Fuhren. Hannibal ſagte dieß ſelbſt nach<lb/> Livius, und es giebt keinen größern Sachkenner ſei¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0277]
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Bändchen. Leipzig bei Fleiſcher 1797. [Nr.
5. bejahet die Frage: Kann Preußen eine
Scheerenflotte ohne Nachtheil ſeiner Landar¬
mee halten?]
Man leſe den Vegetius (beſonders Lib. I.
cap. 9. 10. 11. und 13.) wie die Römer von
Kindesbeinen an: Vorübungen, Waffenübungen
und eigentliche Kriegsübungen trieben; und ihre
Großthaten werden uns erklärlich. Man beob¬
achte wie bei uns die Leibesübungen ausgeſtor¬
ben ſind, bis auf das Führen des Gänſekiels
und einen wilden Sprungtanz, der den letzten
Reſt giebt: Und die Kriegswunder der Neuzeit
haben ihre natürlichen Urſachen. Schon Mon¬
tecouculi ſagt: „Die Stärke des Heers beruht
auf den Beinen des Fußvolks.“ Und nicht bei
Zama, bei Sena Gallica, ward der zweite Pu¬
niſche Krieg und Karthagos Untergang entſchie¬
den; weil Claudius Nero innerhalb 6 Tagen
260 Römiſche Milliarien (nach gewöhnlicher
Rechnung, jede zu 5000 Fuß, vier und funfzig
Deutſche Meilen) zurücklegte, ohne Vorſpann und
gelieferte Fuhren. Hannibal ſagte dieß ſelbſt nach
Livius, und es giebt keinen größern Sachkenner ſei¬
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Zitationshilfe: | Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/277>, abgerufen am 16.02.2025. |