sen wir die wahre Gestalt des Urchristenthums ausmitteln, und uns alsdann in der Völkerwelt umsehen: Welches von allen noch lebenden Volksthümern dem reinen Christenthum am Meisten zusagt? Unmöglich wird das Endur¬ theil für ein anderes, als für das echte, unver¬ fälschte, menschheitliche Deutsche Volksthum aus¬ fallen: Und danu ist die Deutsche Kirchenver¬ besserung, unter den Völkern Germanischen Ge¬ schlechts, eine vollkommen erklärbare Erscheinung; die vom Nordkap bis zu den Alpenfirnen, von Jrrland bis zur Narwa, und durch Ungarn bis nach Siebenbürgen, wie eine Blitzmittheilung geleitet wurde. Sie war ein plötzliches unver¬ muthetes Auffinden eines unbekannten Nahver¬ wandten, ein Wiedererkennen eines lange ver¬ schollenen Freundes.
"Es lag also nicht in dem Verbot, und in "den Anstalten der Regierungen, es lag in dem "Charakter der Nationen, wenn die Reforma¬ "tion in jene Länder keinen Eingang fand. Ob "zum Vortheil oder Nachtheil jener Völker, "kann jetzt wohl keine Frage mehr sein. Jn¬ "dem sie an der großen Jdeengährung, welche
ſen wir die wahre Geſtalt des Urchriſtenthums ausmitteln, und uns alsdann in der Völkerwelt umſehen: Welches von allen noch lebenden Volksthümern dem reinen Chriſtenthum am Meiſten zuſagt? Unmöglich wird das Endur¬ theil für ein anderes, als für das echte, unver¬ fälſchte, menſchheitliche Deutſche Volkſthum aus¬ fallen: Und danu iſt die Deutſche Kirchenver¬ beſſerung, unter den Völkern Germaniſchen Ge¬ ſchlechts, eine vollkommen erklärbare Erſcheinung; die vom Nordkap bis zu den Alpenfirnen, von Jrrland bis zur Narwa, und durch Ungarn bis nach Siebenbürgen, wie eine Blitzmittheilung geleitet wurde. Sie war ein plötzliches unver¬ muthetes Auffinden eines unbekannten Nahver¬ wandten, ein Wiedererkennen eines lange ver¬ ſchollenen Freundes.
„Es lag alſo nicht in dem Verbot, und in „den Anſtalten der Regierungen, es lag in dem „Charakter der Nationen, wenn die Reforma¬ „tion in jene Länder keinen Eingang fand. Ob „zum Vortheil oder Nachtheil jener Völker, „kann jetzt wohl keine Frage mehr ſein. Jn¬ „dem ſie an der großen Jdeengährung, welche
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ſen wir die wahre Geſtalt des Urchriſtenthums
ausmitteln, und uns alsdann in der Völkerwelt
umſehen: Welches von allen noch lebenden
Volksthümern dem reinen Chriſtenthum am
Meiſten zuſagt? Unmöglich wird das Endur¬
theil für ein anderes, als für das echte, unver¬
fälſchte, menſchheitliche Deutſche Volkſthum aus¬
fallen: Und danu iſt die Deutſche Kirchenver¬
beſſerung, unter den Völkern Germaniſchen Ge¬
ſchlechts, eine vollkommen erklärbare Erſcheinung;
die vom Nordkap bis zu den Alpenfirnen, von
Jrrland bis zur Narwa, und durch Ungarn bis
nach Siebenbürgen, wie eine Blitzmittheilung
geleitet wurde. Sie war ein plötzliches unver¬
muthetes Auffinden eines unbekannten Nahver¬
wandten, ein Wiedererkennen eines lange ver¬
ſchollenen Freundes.
„Es lag alſo nicht in dem Verbot, und in
„den Anſtalten der Regierungen, es lag in dem
„Charakter der Nationen, wenn die Reforma¬
„tion in jene Länder keinen Eingang fand. Ob
„zum Vortheil oder Nachtheil jener Völker,
„kann jetzt wohl keine Frage mehr ſein. Jn¬
„dem ſie an der großen Jdeengährung, welche
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/189>, abgerufen am 24.11.2024.
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