Dies sind die ersten Prüfregeln der Schrift- würdigkeit gausässischer Wörter. Von schir- ken (Seite 125) sind Schirk, Schirke, Schir- kel gleich redebräuchlich geworden, und schir- kig, schirkhaft, schirklich, verschirken u. a. dabei leicht zu finden. So gewinnt man mit einem bildsamen Wort der Schriftsprache einen ganzen Wortstamm, und verpflanzt ihn in ein nachhaltiges Fruchtland. Zur Vergleichung steht Seite 126 die mir bekannte gausässige Sinnverwandtschaft. Ein Urwort, oder ein ab- geleitetes ist allemal besser, als ein zusammen- gesetztes. Ein Wort soll aber gefugt, nicht bloß zusammengesetzt; genuthet und nicht genagelt; nicht geleimt, sondern ge- schweißt sein. -- --
Von den Förderern und Gönnern des Turnwesens soll künftig im Jahrbuch der Turn- kunst die Rede sein. Hier ist nur vorläufig zu erwähnen, daß die hohen Preußischen Staats- behörden mit Wohlgefallen und Fürsorge so- gleich an diese Angelegenheit dachten, als der Staat von ausländischer Herrschaft befreiet wie- der selbständig dastand. Ohne die Unterstützung
des
Dies ſind die erſten Prüfregeln der Schrift- würdigkeit gauſäſſiſcher Wörter. Von ſchir- ken (Seite 125) ſind Schirk, Schirke, Schir- kel gleich redebräuchlich geworden, und ſchir- kig, ſchirkhaft, ſchirklich, verſchirken u. a. dabei leicht zu finden. So gewinnt man mit einem bildſamen Wort der Schriftſprache einen ganzen Wortſtamm, und verpflanzt ihn in ein nachhaltiges Fruchtland. Zur Vergleichung ſteht Seite 126 die mir bekannte gauſäſſige Sinnverwandtſchaft. Ein Urwort, oder ein ab- geleitetes iſt allemal beſſer, als ein zuſammen- geſetztes. Ein Wort ſoll aber gefugt, nicht bloß zuſammengeſetzt; genuthet und nicht genagelt; nicht geleimt, ſondern ge- ſchweißt ſein. — —
Von den Förderern und Gönnern des Turnweſens ſoll künftig im Jahrbuch der Turn- kunſt die Rede ſein. Hier iſt nur vorläufig zu erwähnen, daß die hohen Preußiſchen Staats- behörden mit Wohlgefallen und Fürſorge ſo- gleich an dieſe Angelegenheit dachten, als der Staat von ausländiſcher Herrſchaft befreiet wie- der ſelbſtändig daſtand. Ohne die Unterſtützung
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[XLV/0051]
Dies ſind die erſten Prüfregeln der Schrift-
würdigkeit gauſäſſiſcher Wörter. Von ſchir-
ken (Seite 125) ſind Schirk, Schirke, Schir-
kel gleich redebräuchlich geworden, und ſchir-
kig, ſchirkhaft, ſchirklich, verſchirken u. a.
dabei leicht zu finden. So gewinnt man mit
einem bildſamen Wort der Schriftſprache einen
ganzen Wortſtamm, und verpflanzt ihn in ein
nachhaltiges Fruchtland. Zur Vergleichung
ſteht Seite 126 die mir bekannte gauſäſſige
Sinnverwandtſchaft. Ein Urwort, oder ein ab-
geleitetes iſt allemal beſſer, als ein zuſammen-
geſetztes. Ein Wort ſoll aber gefugt, nicht
bloß zuſammengeſetzt; genuthet und
nicht genagelt; nicht geleimt, ſondern ge-
ſchweißt ſein. — —
Von den Förderern und Gönnern des
Turnweſens ſoll künftig im Jahrbuch der Turn-
kunſt die Rede ſein. Hier iſt nur vorläufig zu
erwähnen, daß die hohen Preußiſchen Staats-
behörden mit Wohlgefallen und Fürſorge ſo-
gleich an dieſe Angelegenheit dachten, als der
Staat von ausländiſcher Herrſchaft befreiet wie-
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. XLV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/51>, abgerufen am 22.11.2024.
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