Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

nehmen, während die andern sich auf dem Turn-
platze üben, so muß der dazu nöthige Platz ganz
in der Nähe des Turnplatzes sein. Findet man
ihn nur entfernt, so muß man mit allen Turnern
auf mehrere Stunden dort hin ziehen.

Die beste Beschaffenheit und Gelegenheit des
Platzes ist folgende:

Ein waldiger Platz von 200 -- 400 Schritt
im Geviert. Kienenschonungen und dichtes Unter-
holz sind am besten. Der Platz muß wo möglich
vieles und dichtes Gebüsch und auch freie Stellen
haben, so wie Erhöhungen und Vertiefungen (Tol-
len und Tellen) oder Graben. Die Zahl der Spie-
ler wird nach der Stärke so eingetheilt, daß nach
ausgetheilten Besatzungen auf beiden Seiten gleich
viele sind. Die eine Spielschaar stellt Ritter, die
andre Bürger vor. Die Ritter haben 4 Bur-
gen
, jede etwa 20 -- 50 Schritt von einer Ecke
des Platzes entfernt. Die Bürger haben eine
Stadt
, in mitten des Platzes.

Die Stadtbesatzung muß wenigstens 2 Mann
und immer so stark sein, als die Besatzungen
von 2 Burgen zusammen. Wenn 50 -- 60 Spie-
ler sind, so müssen in die Stadt 4, in jede Burg
2 Mann gelegt werden. --

Das ganze Spiel geht nun darauf aus, den Feind

durch

nehmen, während die andern ſich auf dem Turn-
platze üben, ſo muß der dazu nöthige Platz ganz
in der Nähe des Turnplatzes ſein. Findet man
ihn nur entfernt, ſo muß man mit allen Turnern
auf mehrere Stunden dort hin ziehen.

Die beſte Beſchaffenheit und Gelegenheit des
Platzes iſt folgende:

Ein waldiger Platz von 200 — 400 Schritt
im Geviert. Kienenſchonungen und dichtes Unter-
holz ſind am beſten. Der Platz muß wo möglich
vieles und dichtes Gebüſch und auch freie Stellen
haben, ſo wie Erhöhungen und Vertiefungen (Tol-
len und Tellen) oder Graben. Die Zahl der Spie-
ler wird nach der Stärke ſo eingetheilt, daß nach
ausgetheilten Beſatzungen auf beiden Seiten gleich
viele ſind. Die eine Spielſchaar ſtellt Ritter, die
andre Bürger vor. Die Ritter haben 4 Bur-
gen
, jede etwa 20 — 50 Schritt von einer Ecke
des Platzes entfernt. Die Bürger haben eine
Stadt
, in mitten des Platzes.

Die Stadtbeſatzung muß wenigſtens 2 Mann
und immer ſo ſtark ſein, als die Beſatzungen
von 2 Burgen zuſammen. Wenn 50 — 60 Spie-
ler ſind, ſo müſſen in die Stadt 4, in jede Burg
2 Mann gelegt werden. —

Das ganze Spiel geht nun darauf aus, den Feind

durch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0248" n="178"/>
nehmen, während die andern &#x017F;ich auf dem Turn-<lb/>
platze üben, &#x017F;o muß der dazu nöthige Platz ganz<lb/>
in der Nähe des Turnplatzes &#x017F;ein. Findet man<lb/>
ihn nur entfernt, &#x017F;o muß man mit allen Turnern<lb/>
auf mehrere Stunden dort hin ziehen.</p><lb/>
            <p>Die be&#x017F;te Be&#x017F;chaffenheit und Gelegenheit des<lb/>
Platzes i&#x017F;t folgende:</p><lb/>
            <p>Ein <hi rendition="#g">waldiger Platz</hi> von 200 &#x2014; 400 Schritt<lb/>
im Geviert. Kienen&#x017F;chonungen und dichtes Unter-<lb/>
holz &#x017F;ind am be&#x017F;ten. Der Platz muß wo möglich<lb/>
vieles und dichtes Gebü&#x017F;ch und auch freie Stellen<lb/>
haben, &#x017F;o wie Erhöhungen und Vertiefungen (Tol-<lb/>
len und Tellen) oder Graben. Die Zahl der Spie-<lb/>
ler wird nach der Stärke &#x017F;o eingetheilt, daß nach<lb/>
ausgetheilten Be&#x017F;atzungen auf beiden Seiten gleich<lb/>
viele &#x017F;ind. Die eine Spiel&#x017F;chaar &#x017F;tellt <hi rendition="#g">Ritter</hi>, die<lb/>
andre <hi rendition="#g">Bürger</hi> vor. Die Ritter haben 4 <hi rendition="#g">Bur-<lb/>
gen</hi>, jede etwa 20 &#x2014; 50 Schritt von einer Ecke<lb/>
des Platzes entfernt. Die Bürger haben <hi rendition="#g">eine<lb/>
Stadt</hi>, in mitten des Platzes.</p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#g">Stadtbe&#x017F;atzung</hi> muß wenig&#x017F;tens 2 Mann<lb/>
und immer &#x017F;o &#x017F;tark &#x017F;ein, als die <hi rendition="#g">Be&#x017F;atzungen</hi><lb/>
von 2 <hi rendition="#g">Burgen</hi> zu&#x017F;ammen. Wenn 50 &#x2014; 60 Spie-<lb/>
ler &#x017F;ind, &#x017F;o mü&#x017F;&#x017F;en in die Stadt 4, in jede Burg<lb/>
2 Mann gelegt werden. &#x2014;</p><lb/>
            <p>Das ganze Spiel geht nun darauf aus, den Feind<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0248] nehmen, während die andern ſich auf dem Turn- platze üben, ſo muß der dazu nöthige Platz ganz in der Nähe des Turnplatzes ſein. Findet man ihn nur entfernt, ſo muß man mit allen Turnern auf mehrere Stunden dort hin ziehen. Die beſte Beſchaffenheit und Gelegenheit des Platzes iſt folgende: Ein waldiger Platz von 200 — 400 Schritt im Geviert. Kienenſchonungen und dichtes Unter- holz ſind am beſten. Der Platz muß wo möglich vieles und dichtes Gebüſch und auch freie Stellen haben, ſo wie Erhöhungen und Vertiefungen (Tol- len und Tellen) oder Graben. Die Zahl der Spie- ler wird nach der Stärke ſo eingetheilt, daß nach ausgetheilten Beſatzungen auf beiden Seiten gleich viele ſind. Die eine Spielſchaar ſtellt Ritter, die andre Bürger vor. Die Ritter haben 4 Bur- gen, jede etwa 20 — 50 Schritt von einer Ecke des Platzes entfernt. Die Bürger haben eine Stadt, in mitten des Platzes. Die Stadtbeſatzung muß wenigſtens 2 Mann und immer ſo ſtark ſein, als die Beſatzungen von 2 Burgen zuſammen. Wenn 50 — 60 Spie- ler ſind, ſo müſſen in die Stadt 4, in jede Burg 2 Mann gelegt werden. — Das ganze Spiel geht nun darauf aus, den Feind durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/248
Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/248>, abgerufen am 24.11.2024.