ständlich und deutlich beschrieben, daß sie auch einem gar nicht mit der Sache Bekannten die- selbe klar machen können. Die spätern und schwerern Übungen, so man erst bei größerer Fertigkeit erlernen kann, sind kürzer aus einan- der gesetzt, so wie die kleinen Abänderungen nur angedeutet -- weil sie für den Anfang entbehr- lich sind. Wer die ersten Übungen fertig kann und genan kennt, wird auch diese Beschreibung verstehen. Eigenes Anschaun ist viel werth, und macht das Wort lebendig. Es sollte sich also keiner Geld und Zeit reuen lassen -- wenigstens auf einige Zeit einen Turnplatz zu besuchen. Lehre und Leben, Wissen und Werken sollten zwar immer vereint sein; aber hier lassen sie sich gar nicht trennen.
Auf ein größeres Werk über die Turnkunst müssen wir für jetzt Fechten, Schwimmen, Reiten, Tanzen, die Kriegs- übungen für die Jugend, Kopfübern oder Luftspringen und Schlittschuhlaufen ver- sparen.
Das Fechten ist eine wesentliche Haupt- übung, und zur vollständigen Turnbildung
ganz
ſtändlich und deutlich beſchrieben, daß ſie auch einem gar nicht mit der Sache Bekannten die- ſelbe klar machen können. Die ſpätern und ſchwerern Übungen, ſo man erſt bei größerer Fertigkeit erlernen kann, ſind kürzer aus einan- der geſetzt, ſo wie die kleinen Abänderungen nur angedeutet — weil ſie für den Anfang entbehr- lich ſind. Wer die erſten Übungen fertig kann und genan kennt, wird auch dieſe Beſchreibung verſtehen. Eigenes Anſchaun iſt viel werth, und macht das Wort lebendig. Es ſollte ſich alſo keiner Geld und Zeit reuen laſſen — wenigſtens auf einige Zeit einen Turnplatz zu beſuchen. Lehre und Leben, Wiſſen und Werken ſollten zwar immer vereint ſein; aber hier laſſen ſie ſich gar nicht trennen.
Auf ein größeres Werk über die Turnkunſt müſſen wir für jetzt Fechten, Schwimmen, Reiten, Tanzen, die Kriegs- übungen für die Jugend, Kopfübern oder Luftſpringen und Schlittſchuhlaufen ver- ſparen.
Das Fechten iſt eine weſentliche Haupt- übung, und zur vollſtändigen Turnbildung
ganz
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0019"n="XIII"/>ſtändlich und deutlich beſchrieben, daß ſie auch<lb/>
einem gar nicht mit der Sache Bekannten die-<lb/>ſelbe klar machen können. Die ſpätern und<lb/>ſchwerern Übungen, ſo man erſt bei größerer<lb/>
Fertigkeit erlernen kann, ſind kürzer <choice><sic>ans</sic><corr>aus</corr></choice> einan-<lb/>
der geſetzt, ſo wie die kleinen Abänderungen nur<lb/>
angedeutet — weil ſie für den Anfang entbehr-<lb/>
lich ſind. Wer die <choice><sic>erſteu</sic><corr>erſten</corr></choice> Übungen fertig kann<lb/>
und genan kennt, wird auch dieſe Beſchreibung<lb/>
verſtehen. Eigenes Anſchaun iſt viel werth, und<lb/>
macht das Wort lebendig. Es ſollte ſich alſo<lb/>
keiner Geld und Zeit reuen laſſen — wenigſtens<lb/>
auf einige Zeit einen Turnplatz zu beſuchen.<lb/>
Lehre und Leben, Wiſſen und Werken ſollten<lb/>
zwar immer vereint ſein; aber hier laſſen ſie<lb/>ſich gar nicht trennen.</p><lb/><p><hirendition="#g">Auf ein größeres Werk über die<lb/>
Turnkunſt</hi> müſſen wir für jetzt <hirendition="#g">Fechten,<lb/>
Schwimmen, Reiten, Tanzen, die Kriegs-<lb/>
übungen</hi> für die Jugend, <hirendition="#g">Kopfübern</hi> oder<lb/><hirendition="#g">Luftſpringen</hi> und <hirendition="#g">Schlittſchuhlaufen</hi> ver-<lb/>ſparen.</p><lb/><p><hirendition="#g">Das Fechten</hi> iſt eine weſentliche Haupt-<lb/>
übung, und zur vollſtändigen <hirendition="#g">Turnbildung</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch">ganz</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[XIII/0019]
ſtändlich und deutlich beſchrieben, daß ſie auch
einem gar nicht mit der Sache Bekannten die-
ſelbe klar machen können. Die ſpätern und
ſchwerern Übungen, ſo man erſt bei größerer
Fertigkeit erlernen kann, ſind kürzer aus einan-
der geſetzt, ſo wie die kleinen Abänderungen nur
angedeutet — weil ſie für den Anfang entbehr-
lich ſind. Wer die erſten Übungen fertig kann
und genan kennt, wird auch dieſe Beſchreibung
verſtehen. Eigenes Anſchaun iſt viel werth, und
macht das Wort lebendig. Es ſollte ſich alſo
keiner Geld und Zeit reuen laſſen — wenigſtens
auf einige Zeit einen Turnplatz zu beſuchen.
Lehre und Leben, Wiſſen und Werken ſollten
zwar immer vereint ſein; aber hier laſſen ſie
ſich gar nicht trennen.
Auf ein größeres Werk über die
Turnkunſt müſſen wir für jetzt Fechten,
Schwimmen, Reiten, Tanzen, die Kriegs-
übungen für die Jugend, Kopfübern oder
Luftſpringen und Schlittſchuhlaufen ver-
ſparen.
Das Fechten iſt eine weſentliche Haupt-
übung, und zur vollſtändigen Turnbildung
ganz
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/19>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.