ziehen. Zum Vergnügen und für Knaben ist die Armbrust jedoch sehr gut;
3. mit dem Bogen. Das Bogenschießen ist eine sehr heilsame Übung, indem sie einen festen Arm und scharfes Auge giebt, für das reifere wie für das Knabenalter gleich vortheilhaft; daher außer dem Turnplatz auch sehr zu empfehlen;
4. mit dem Schafte, bei uns:
das Gerwerfen.
Wurfgeräth: der Ger (Platte 1, Zeichn. C.), eine geschnittene Stange als Schaft. Die Spitze (Platte 1, Zeichn. C, a.) wird mit einem 4. Z. langen eisernen Beschlage versehen, der sich halbkugel- oder kegelförmig endigt. Das Schaftende (Platte 1. Zeichn. C, b.) bekommt einen 2 Z. langen eisernen Ring als Beschlag, der so viel Gegengewicht hal- ten muß, daß der Schwerpunkt des Gers nur etwa 2 -- 3 Z. ans der Mitte nach der Spitze zu fällt.
Für Kinder und Knaben, bis 12 Jahre alt, muß der Ger 6 F. lang und 1 Z. höchstens 5/4 Z. stark sein; für Größere und Ältere nach Verhältniß ihrer Stärke 7 oder 8 F. lang, und 5/4 oder 6/4 Z. stark. Von einem andern Verhältniß sollte und muß kein Ger auf dem Turnplatze geduldet wer- den, sonst wird er entweder zu dünn oder zu dick. Zu den Geren muß besonders trocken Holz genom-
men
ziehen. Zum Vergnügen und für Knaben iſt die Armbruſt jedoch ſehr gut;
3. mit dem Bogen. Das Bogenſchießen iſt eine ſehr heilſame Übung, indem ſie einen feſten Arm und ſcharfes Auge giebt, für das reifere wie für das Knabenalter gleich vortheilhaft; daher außer dem Turnplatz auch ſehr zu empfehlen;
4. mit dem Schafte, bei uns:
das Gerwerfen.
Wurfgeräth: der Ger (Platte 1, Zeichn. C.), eine geſchnittene Stange als Schaft. Die Spitze (Platte 1, Zeichn. C, a.) wird mit einem 4. Z. langen eiſernen Beſchlage verſehen, der ſich halbkugel- oder kegelförmig endigt. Das Schaftende (Platte 1. Zeichn. C, b.) bekommt einen 2 Z. langen eiſernen Ring als Beſchlag, der ſo viel Gegengewicht hal- ten muß, daß der Schwerpunkt des Gers nur etwa 2 — 3 Z. ans der Mitte nach der Spitze zu fällt.
Für Kinder und Knaben, bis 12 Jahre alt, muß der Ger 6 F. lang und 1 Z. höchſtens 5/4 Z. ſtark ſein; für Größere und Ältere nach Verhältniß ihrer Stärke 7 oder 8 F. lang, und 5/4 oder 6/4 Z. ſtark. Von einem andern Verhältniß ſollte und muß kein Ger auf dem Turnplatze geduldet wer- den, ſonſt wird er entweder zu dünn oder zu dick. Zu den Geren muß beſonders trocken Holz genom-
men
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ziehen. Zum Vergnügen und für Knaben iſt die
Armbruſt jedoch ſehr gut;
3. mit dem Bogen. Das Bogenſchießen iſt eine ſehr
heilſame Übung, indem ſie einen feſten Arm und
ſcharfes Auge giebt, für das reifere wie für das
Knabenalter gleich vortheilhaft; daher außer dem
Turnplatz auch ſehr zu empfehlen;
4. mit dem Schafte, bei uns:
das Gerwerfen.
Wurfgeräth: der Ger (Platte 1, Zeichn. C.), eine
geſchnittene Stange als Schaft. Die Spitze (Platte
1, Zeichn. C, a.) wird mit einem 4. Z. langen
eiſernen Beſchlage verſehen, der ſich halbkugel- oder
kegelförmig endigt. Das Schaftende (Platte 1.
Zeichn. C, b.) bekommt einen 2 Z. langen eiſernen
Ring als Beſchlag, der ſo viel Gegengewicht hal-
ten muß, daß der Schwerpunkt des Gers nur etwa
2 — 3 Z. ans der Mitte nach der Spitze zu fällt.
Für Kinder und Knaben, bis 12 Jahre alt, muß
der Ger 6 F. lang und 1 Z. höchſtens 5/4 Z. ſtark
ſein; für Größere und Ältere nach Verhältniß
ihrer Stärke 7 oder 8 F. lang, und 5/4 oder 6/4 Z.
ſtark. Von einem andern Verhältniß ſollte und
muß kein Ger auf dem Turnplatze geduldet wer-
den, ſonſt wird er entweder zu dünn oder zu dick.
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/186>, abgerufen am 28.11.2024.
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