bei allen Bewegungen gesucht und beobachtet wer- den, so wie die Streckung der Knie- und Fußge- lenke, wenn die Biegung nicht gerade Erforderniß des Sprunges ist.
3. Wie bei allem Springen geschieht der Aufsprung mit, und der Niedersprung auf Zehen und Ballen.
4. Wenn ein Sprung wiederholt wird, so darf bei dem jedesmaligen Niedersprunge der Schwinger auch keinen Augenblick auf der Erde verweilen, viel we- niger öfter aufspringen, sondern muß sich sogleich wieder in die Höhe schnellen.
5. Nach einem gemachten Aufsitzen soll sich der Schwin- ger im Schluß, nicht im Sitz befinden, weil nur der Schluß dem Körper eine bestimmte gute Hal- tung, und besonders beim Absitzen eine feste Unter- stützung giebt. Der Schluß ist folgender: der Oberleib ist gerade, das Kreuz eingezogen, die Hüft- gelenke, welche beim Sitz nach vorn gebogen sind, werden so gestreckt, daß die Schenkel in senkrechter Richtung unter dem Leibe hangen. Dadurch ent- steht zwischen dem Sattel und der Spalte ein Zwi- schenraum, in den man gerade eine Hand bringen kann. Ist dieser größer, so ist der Schluß zu an- gestrengt.
6. Fast alle Sprünge können gemacht werden:
a.
bei allen Bewegungen geſucht und beobachtet wer- den, ſo wie die Streckung der Knie- und Fußge- lenke, wenn die Biegung nicht gerade Erforderniß des Sprunges iſt.
3. Wie bei allem Springen geſchieht der Aufſprung mit, und der Niederſprung auf Zehen und Ballen.
4. Wenn ein Sprung wiederholt wird, ſo darf bei dem jedesmaligen Niederſprunge der Schwinger auch keinen Augenblick auf der Erde verweilen, viel we- niger öfter aufſpringen, ſondern muß ſich ſogleich wieder in die Höhe ſchnellen.
5. Nach einem gemachten Aufſitzen ſoll ſich der Schwin- ger im Schluß, nicht im Sitz befinden, weil nur der Schluß dem Körper eine beſtimmte gute Hal- tung, und beſonders beim Abſitzen eine feſte Unter- ſtützung giebt. Der Schluß iſt folgender: der Oberleib iſt gerade, das Kreuz eingezogen, die Hüft- gelenke, welche beim Sitz nach vorn gebogen ſind, werden ſo geſtreckt, daß die Schenkel in ſenkrechter Richtung unter dem Leibe hangen. Dadurch ent- ſteht zwiſchen dem Sattel und der Spalte ein Zwi- ſchenraum, in den man gerade eine Hand bringen kann. Iſt dieſer größer, ſo iſt der Schluß zu an- geſtrengt.
6. Faſt alle Sprünge können gemacht werden:
a.
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bei allen Bewegungen geſucht und beobachtet wer-
den, ſo wie die Streckung der Knie- und Fußge-
lenke, wenn die Biegung nicht gerade Erforderniß
des Sprunges iſt.
3. Wie bei allem Springen geſchieht der Aufſprung mit,
und der Niederſprung auf Zehen und Ballen.
4. Wenn ein Sprung wiederholt wird, ſo darf bei dem
jedesmaligen Niederſprunge der Schwinger auch
keinen Augenblick auf der Erde verweilen, viel we-
niger öfter aufſpringen, ſondern muß ſich ſogleich
wieder in die Höhe ſchnellen.
5. Nach einem gemachten Aufſitzen ſoll ſich der Schwin-
ger im Schluß, nicht im Sitz befinden, weil nur
der Schluß dem Körper eine beſtimmte gute Hal-
tung, und beſonders beim Abſitzen eine feſte Unter-
ſtützung giebt. Der Schluß iſt folgender: der
Oberleib iſt gerade, das Kreuz eingezogen, die Hüft-
gelenke, welche beim Sitz nach vorn gebogen ſind,
werden ſo geſtreckt, daß die Schenkel in ſenkrechter
Richtung unter dem Leibe hangen. Dadurch ent-
ſteht zwiſchen dem Sattel und der Spalte ein Zwi-
ſchenraum, in den man gerade eine Hand bringen
kann. Iſt dieſer größer, ſo iſt der Schluß zu an-
geſtrengt.
6. Faſt alle Sprünge können gemacht werden:
a.
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/116>, abgerufen am 24.11.2024.
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