Im Winter wurde nachgelesen, was über die Turnkunst habhaft zu werden. Dankbar denken wir noch an unsere Vorarbeiter Vieth und Gutsmuths. Die Größern und Heran- gereiften, vom Turnwesen besonders Ergriffenen, unter denen auch mein jetziger Gehülfe und Mitlehrer Ernst Eiselen war, übten sich dabei recht tüchtig und konnten im nächsten Sommer als Vorturner auftreten. Von denen, die sich damals ganz besonders auf das Schwingen legten, es nachher kunstrecht nach Folge und Folgerung ausbilden halfen und selbst große Meister darin wurden, sind zwei Pischon und Zenker am 13ten Sept. 1813 bei der Göhrde gefallen.
Im Sommer 1812 wurden zugleich mit dem Turnplatz die Turnübungen erweitert. Sie gestalteten sich von Turntag zu Turntag vielfa- cher, und wurden unter freudigem Tummeln im jugendlichen Wettstreben auf geselligem Wege gemeinschaftlich ausgebildet. Es ist nicht mehr genau auszumitteln, wer dies und wer das zuerst entdeckt, erfunden, ersonnen, versucht, erprobt und vorgemacht. Von Anfang an zeugte die Turn-
kunst
Im Winter wurde nachgeleſen, was uͤber die Turnkunſt habhaft zu werden. Dankbar denken wir noch an unſere Vorarbeiter Vieth und Gutsmuths. Die Größern und Heran- gereiften, vom Turnweſen beſonders Ergriffenen, unter denen auch mein jetziger Gehülfe und Mitlehrer Ernſt Eiſelen war, übten ſich dabei recht tüchtig und konnten im nächſten Sommer als Vorturner auftreten. Von denen, die ſich damals ganz beſonders auf das Schwingen legten, es nachher kunſtrecht nach Folge und Folgerung ausbilden halfen und ſelbſt große Meiſter darin wurden, ſind zwei Piſchon und Zenker am 13ten Sept. 1813 bei der Göhrde gefallen.
Im Sommer 1812 wurden zugleich mit dem Turnplatz die Turnübungen erweitert. Sie geſtalteten ſich von Turntag zu Turntag vielfa- cher, und wurden unter freudigem Tummeln im jugendlichen Wettſtreben auf geſelligem Wege gemeinſchaftlich ausgebildet. Es iſt nicht mehr genau auszumitteln, wer dies und wer das zuerſt entdeckt, erfunden, erſonnen, verſucht, erprobt und vorgemacht. Von Anfang an zeugte die Turn-
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[V/0011]
Im Winter wurde nachgeleſen, was uͤber
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denken wir noch an unſere Vorarbeiter Vieth
und Gutsmuths. Die Größern und Heran-
gereiften, vom Turnweſen beſonders Ergriffenen,
unter denen auch mein jetziger Gehülfe und
Mitlehrer Ernſt Eiſelen war, übten ſich dabei
recht tüchtig und konnten im nächſten Sommer
als Vorturner auftreten. Von denen, die ſich
damals ganz beſonders auf das Schwingen
legten, es nachher kunſtrecht nach Folge und
Folgerung ausbilden halfen und ſelbſt große
Meiſter darin wurden, ſind zwei Piſchon und
Zenker am 13ten Sept. 1813 bei der Göhrde
gefallen.
Im Sommer 1812 wurden zugleich mit
dem Turnplatz die Turnübungen erweitert. Sie
geſtalteten ſich von Turntag zu Turntag vielfa-
cher, und wurden unter freudigem Tummeln im
jugendlichen Wettſtreben auf geſelligem Wege
gemeinſchaftlich ausgebildet. Es iſt nicht mehr
genau auszumitteln, wer dies und wer das zuerſt
entdeckt, erfunden, erſonnen, verſucht, erprobt und
vorgemacht. Von Anfang an zeugte die Turn-
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/11>, abgerufen am 24.11.2024.
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