Jacoby, Johann: Vier Fragen, beantwortet von einem Ostpreußen. Mannheim, 1841.der Frohnen) die Bauern zu freien Eigenthümern gemacht. Und so wurde schon im Februar 1811 eine interi- "Wie ein guter Vater von seinen Kindern, fordert *) Eine Stelle aus dieser denkwürdigen Rede, die
Unzulänglichkeit der Provinzialstände mit blos berathender Stimme betreffend, haben wir schon oben angeführt. -- der Frohnen) die Bauern zu freien Eigenthuͤmern gemacht. Und ſo wurde ſchon im Februar 1811 eine interi- „Wie ein guter Vater von ſeinen Kindern, fordert *) Eine Stelle aus dieſer denkwuͤrdigen Rede, die
Unzulaͤnglichkeit der Provinzialſtaͤnde mit blos berathender Stimme betreffend, haben wir ſchon oben angefuͤhrt. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb n="31" facs="#f0037"/> der Frohnen) die Bauern zu freien Eigenthuͤmern gemacht.<lb/> Daß bei allen dieſen Einrichtungen <hi rendition="#g">Hardenberg</hi>, ebenſo<lb/> wie ſein Vorgaͤnger, ſtets eine kuͤnftige <hi rendition="#g">Volksvertre</hi>-<lb/><hi rendition="#g">tung</hi> im Auge hatte, ſpricht das von ihm gegengezeich-<lb/> nete Finanz-Edict vom 27. October 1810 klar aus. In<lb/> demſelben ſagt der Koͤnig: „Wir behalten uns vor, der<lb/> Nation eine zweckmaͤßig eingerichtete Repraͤſentation, <hi rendition="#g">ſo</hi>-<lb/><hi rendition="#g">wohl in den Provinzen als fuͤr das Ganze</hi> zu<lb/> geben, deren Rath wir gern benutzen und in der wir un-<lb/> ſeren Unterthanen die <hi rendition="#g">Ueberzeugung</hi> fortwaͤhrend <hi rendition="#g">geben<lb/> werden</hi>, <hi rendition="#g">daß der Zuſtand des Staats und der<lb/> Finanzen ſich beſſere</hi>“ u. ſ. w.</p><lb/> <p>Und ſo wurde ſchon im Februar 1811 eine interi-<lb/> miſtiſche Volksrepraͤſentation in <hi rendition="#g">Berlin</hi> verſammelt, un-<lb/> ter deren Mitwirkung eine Reihe der freiſinnigſten orga-<lb/> niſchen Geſetze zu Stande kam. <hi rendition="#g">Hardenberg's</hi> am 23.<lb/> Februar 1811 im Namen des Koͤnigs gehaltene Eroͤff-<lb/> nungsrede<note place="foot" n="*)">Eine Stelle aus dieſer denkwuͤrdigen Rede, die<lb/> Unzulaͤnglichkeit der Provinzialſtaͤnde mit <hi rendition="#g">blos berathender</hi><lb/> Stimme betreffend, haben wir ſchon oben angefuͤhrt. —</note> begann mit den Worten:</p><lb/> <p>„Wie ein guter Vater von ſeinen Kindern, fordert<lb/> der Koͤnig von ſeinen treuen Unterthanen nicht bloß Ge-<lb/> horſam, er <hi rendition="#g">wuͤnſcht Ueberzeugung bei ihnen her</hi>-<lb/><hi rendition="#g">vor zu bringen</hi>, daß ſeine Verfuͤgungen nur ihr wah-<lb/> res Wohl bezielen; — er will <hi rendition="#g">ſeine Anordnungen<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0037]
der Frohnen) die Bauern zu freien Eigenthuͤmern gemacht.
Daß bei allen dieſen Einrichtungen Hardenberg, ebenſo
wie ſein Vorgaͤnger, ſtets eine kuͤnftige Volksvertre-
tung im Auge hatte, ſpricht das von ihm gegengezeich-
nete Finanz-Edict vom 27. October 1810 klar aus. In
demſelben ſagt der Koͤnig: „Wir behalten uns vor, der
Nation eine zweckmaͤßig eingerichtete Repraͤſentation, ſo-
wohl in den Provinzen als fuͤr das Ganze zu
geben, deren Rath wir gern benutzen und in der wir un-
ſeren Unterthanen die Ueberzeugung fortwaͤhrend geben
werden, daß der Zuſtand des Staats und der
Finanzen ſich beſſere“ u. ſ. w.
Und ſo wurde ſchon im Februar 1811 eine interi-
miſtiſche Volksrepraͤſentation in Berlin verſammelt, un-
ter deren Mitwirkung eine Reihe der freiſinnigſten orga-
niſchen Geſetze zu Stande kam. Hardenberg's am 23.
Februar 1811 im Namen des Koͤnigs gehaltene Eroͤff-
nungsrede *) begann mit den Worten:
„Wie ein guter Vater von ſeinen Kindern, fordert
der Koͤnig von ſeinen treuen Unterthanen nicht bloß Ge-
horſam, er wuͤnſcht Ueberzeugung bei ihnen her-
vor zu bringen, daß ſeine Verfuͤgungen nur ihr wah-
res Wohl bezielen; — er will ſeine Anordnungen
*) Eine Stelle aus dieſer denkwuͤrdigen Rede, die
Unzulaͤnglichkeit der Provinzialſtaͤnde mit blos berathender
Stimme betreffend, haben wir ſchon oben angefuͤhrt. —
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Zitationshilfe: | Jacoby, Johann: Vier Fragen, beantwortet von einem Ostpreußen. Mannheim, 1841, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacoby_fragen_1841/37>, abgerufen am 02.03.2025. |