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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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gen würden. Ausserdem aber nahmen sie
noch Gottheiten an, welche unter dem höch-
sten Gott standen und von demselben einen
gewissen Theil der Welt zu beherrschen über-
kommen und daher als Untergottheiten mit
Opfern und andern Gottesdiensten verehret
werden mußten. Dieses war die Leh-
re derer, die am allerbesten von Gott ge-
schrieben*). Und was ist dieses Wunder?
da man erst in unsern jetzigen Zeiten einige
erträgliche Gründe gefunden, um die Einig-
keit Gottes aus der blossen Vernunft dar-
zuthun. Sie haben aber die Klarheit noch
nicht, daß man sie dem grossen Haufen
könnte faßlich machen**). Und was hat
die Vernunft für Gründe, womit sie völlig
ausmachen könnte, daß der höchste Gott

keine
*) Man lese hierüber pfanneri Systema Theo-
logiae gentilis purioris Cap. 11. §. IX-XVII.

und bemerke insbesondere, welche Weisen vor
oder nach den Zeiten Christi geschrieben, und was
für Gründe man gebrauchet dieses oder jenes
von Gott zu beweisen. Noch mehrere Nachricht
hiervon kann man finden in den vortreflichen
deutschen und lateinischen Werken des be-
rühmten Herrn Brnckers über die philoso-
phische Historie.
**) Ja ein berühmter Philosoph unserer Zeiten
schreibet so gar: Nescio, quid animum adhue
revocet, quo minus admittere Deo coaeternum
mali principium hactenus queam. Conf. car-
povii
Elementa Theologiae Naturalis Part.
II. Cap. III. §. 1121 Schol. 6. pag.
780.

gen wuͤrden. Auſſerdem aber nahmen ſie
noch Gottheiten an, welche unter dem hoͤch-
ſten Gott ſtanden und von demſelben einen
gewiſſen Theil der Welt zu beherrſchen uͤber-
kommen und daher als Untergottheiten mit
Opfern und andern Gottesdienſten verehret
werden mußten. Dieſes war die Leh-
re derer, die am allerbeſten von Gott ge-
ſchrieben*). Und was iſt dieſes Wunder?
da man erſt in unſern jetzigen Zeiten einige
ertraͤgliche Gruͤnde gefunden, um die Einig-
keit Gottes aus der bloſſen Vernunft dar-
zuthun. Sie haben aber die Klarheit noch
nicht, daß man ſie dem groſſen Haufen
koͤnnte faßlich machen**). Und was hat
die Vernunft fuͤr Gruͤnde, womit ſie voͤllig
ausmachen koͤnnte, daß der hoͤchſte Gott

keine
*) Man leſe hieruͤber pfanneri Syſtema Theo-
logiae gentilis purioris Cap. 11. §. IX-XVII.

und bemerke insbeſondere, welche Weiſen vor
oder nach den Zeiten Chriſti geſchrieben, und was
fuͤr Gruͤnde man gebrauchet dieſes oder jenes
von Gott zu beweiſen. Noch mehrere Nachricht
hiervon kann man finden in den vortreflichen
deutſchen und lateiniſchen Werken des be-
ruͤhmten Herrn Brnckers uͤber die philoſo-
phiſche Hiſtorie.
**) Ja ein beruͤhmter Philoſoph unſerer Zeiten
ſchreibet ſo gar: Neſcio, quid animum adhue
revocet, quo minus admittere Deo coæternum
mali principium hactenus queam. Conf. car-
povii
Elementa Theologiæ Naturalis Part.
II. Cap. III. §. 1121 Schol. 6. pag.
780.
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[63/0083] gen wuͤrden. Auſſerdem aber nahmen ſie noch Gottheiten an, welche unter dem hoͤch- ſten Gott ſtanden und von demſelben einen gewiſſen Theil der Welt zu beherrſchen uͤber- kommen und daher als Untergottheiten mit Opfern und andern Gottesdienſten verehret werden mußten. Dieſes war die Leh- re derer, die am allerbeſten von Gott ge- ſchrieben *). Und was iſt dieſes Wunder? da man erſt in unſern jetzigen Zeiten einige ertraͤgliche Gruͤnde gefunden, um die Einig- keit Gottes aus der bloſſen Vernunft dar- zuthun. Sie haben aber die Klarheit noch nicht, daß man ſie dem groſſen Haufen koͤnnte faßlich machen **). Und was hat die Vernunft fuͤr Gruͤnde, womit ſie voͤllig ausmachen koͤnnte, daß der hoͤchſte Gott keine *) Man leſe hieruͤber pfanneri Syſtema Theo- logiae gentilis purioris Cap. 11. §. IX-XVII. und bemerke insbeſondere, welche Weiſen vor oder nach den Zeiten Chriſti geſchrieben, und was fuͤr Gruͤnde man gebrauchet dieſes oder jenes von Gott zu beweiſen. Noch mehrere Nachricht hiervon kann man finden in den vortreflichen deutſchen und lateiniſchen Werken des be- ruͤhmten Herrn Brnckers uͤber die philoſo- phiſche Hiſtorie. **) Ja ein beruͤhmter Philoſoph unſerer Zeiten ſchreibet ſo gar: Neſcio, quid animum adhue revocet, quo minus admittere Deo coæternum mali principium hactenus queam. Conf. car- povii Elementa Theologiæ Naturalis Part. II. Cap. III. §. 1121 Schol. 6. pag. 780.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/83>, abgerufen am 26.11.2024.