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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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Wort so hier durch bald übersetzet ist, hat
zwo ganz gewöhnliche Bedeutungen. Es
bezeichnet zuerst und vornehmlich, was wir
Deutschen geschwind, plötzlich nennen,
und denn heisset es auch bald. Mir ist
es am wahrscheinlichsten, daß es hier die
erste Bedeutung haben soll. Denn die
Zukunft des Herrn wird als eine geschwin-
de, plötzliche und unvermuthete Erscheinung
beschrieben. Jch führe davon eine solche
Stelle an, welche ohne allen Widerspruch
von keiner andern als der letzten Zukunft
des Herrn erkläret werden kann. Petrus
schreibet *), daß des Herrn Tag, der Tag,
da die Himmel mit grossem Krachen zerge-
hen, und die Elemente für Hitze zerschmel-
zen, und die Erde und die Werke, so drin-
nen sind, verbrennen sollen, wie ein Dieb
in der Nacht, das ist, plötzlich, unverse-
hens kommen werde. Wer aber dennoch
die letztere Bedeutung lieber behalten will,
der vergesse nicht, daß in dieser Offenba-
rung weitläuftige Geschichte von sehr vie-
len Jahrhunderten vorher verkündiget wer-
den, und schliesse daraus, daß, wenn der
Herr saget: ich komme bald, dieses bald nach
einer göttlichen Zeitrechnung zu verstehen sey,
wo tausend Jahre wie ein Tag sind. Was
sind tausend Jahre gegen die Ewigkeit?

Nicht
*) 2 Petr. C. 3. v. 10. Man lese auch 1 Thess.
C. 5. v. 2.

Wort ſo hier durch bald uͤberſetzet iſt, hat
zwo ganz gewoͤhnliche Bedeutungen. Es
bezeichnet zuerſt und vornehmlich, was wir
Deutſchen geſchwind, ploͤtzlich nennen,
und denn heiſſet es auch bald. Mir iſt
es am wahrſcheinlichſten, daß es hier die
erſte Bedeutung haben ſoll. Denn die
Zukunft des Herrn wird als eine geſchwin-
de, ploͤtzliche und unvermuthete Erſcheinung
beſchrieben. Jch fuͤhre davon eine ſolche
Stelle an, welche ohne allen Widerſpruch
von keiner andern als der letzten Zukunft
des Herrn erklaͤret werden kann. Petrus
ſchreibet *), daß des Herrn Tag, der Tag,
da die Himmel mit groſſem Krachen zerge-
hen, und die Elemente fuͤr Hitze zerſchmel-
zen, und die Erde und die Werke, ſo drin-
nen ſind, verbrennen ſollen, wie ein Dieb
in der Nacht, das iſt, ploͤtzlich, unverſe-
hens kommen werde. Wer aber dennoch
die letztere Bedeutung lieber behalten will,
der vergeſſe nicht, daß in dieſer Offenba-
rung weitlaͤuftige Geſchichte von ſehr vie-
len Jahrhunderten vorher verkuͤndiget wer-
den, und ſchlieſſe daraus, daß, wenn der
Herr ſaget: ich komme bald, dieſes bald nach
einer goͤttlichen Zeitrechnung zu verſtehen ſey,
wo tauſend Jahre wie ein Tag ſind. Was
ſind tauſend Jahre gegen die Ewigkeit?

Nicht
*) 2 Petr. C. 3. v. 10. Man leſe auch 1 Theſſ.
C. 5. v. 2.
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[447/0467] Wort ſo hier durch bald uͤberſetzet iſt, hat zwo ganz gewoͤhnliche Bedeutungen. Es bezeichnet zuerſt und vornehmlich, was wir Deutſchen geſchwind, ploͤtzlich nennen, und denn heiſſet es auch bald. Mir iſt es am wahrſcheinlichſten, daß es hier die erſte Bedeutung haben ſoll. Denn die Zukunft des Herrn wird als eine geſchwin- de, ploͤtzliche und unvermuthete Erſcheinung beſchrieben. Jch fuͤhre davon eine ſolche Stelle an, welche ohne allen Widerſpruch von keiner andern als der letzten Zukunft des Herrn erklaͤret werden kann. Petrus ſchreibet *), daß des Herrn Tag, der Tag, da die Himmel mit groſſem Krachen zerge- hen, und die Elemente fuͤr Hitze zerſchmel- zen, und die Erde und die Werke, ſo drin- nen ſind, verbrennen ſollen, wie ein Dieb in der Nacht, das iſt, ploͤtzlich, unverſe- hens kommen werde. Wer aber dennoch die letztere Bedeutung lieber behalten will, der vergeſſe nicht, daß in dieſer Offenba- rung weitlaͤuftige Geſchichte von ſehr vie- len Jahrhunderten vorher verkuͤndiget wer- den, und ſchlieſſe daraus, daß, wenn der Herr ſaget: ich komme bald, dieſes bald nach einer goͤttlichen Zeitrechnung zu verſtehen ſey, wo tauſend Jahre wie ein Tag ſind. Was ſind tauſend Jahre gegen die Ewigkeit? Nicht *) 2 Petr. C. 3. v. 10. Man leſe auch 1 Theſſ. C. 5. v. 2.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/467>, abgerufen am 28.11.2024.