Zeugen Jesu Cap. 17. Dieses Thier und der falsche Prophet sind bey einander, und streiten mit vereinigter Kraft wider Chri- stum und sein Reich. Cap. 19. v. 19. 20. Dieses letztere Bild scheinet deutlich genug zu seyn, und meiner Erklärung nicht zu be- dürfen.
§. 14.
Wider die fünfte Regel habe meinemAnwen- dung der fünften Regel. Bedünken nach nicht nur schwärmende Träumer, sondern auch viele von solchen Männern angestossen, die ich als Sterne der ersten Grösse verehre *). Es ist be- kannt, was für ein wunderbares tausend- jähriges Reich verschiedene in dieser Offen- barung entdecket, und wie lächerlich sie sich und ihre Erklärungen gemacht haben. Aber auch grosse und recht gesetzte Gelehrte haben sehr gezwungene Erklärungen, und aus der Sprache der Offenbarung gemacht, was ihnen beliebet hat. Ein gewisser Ge- lehrter **) hat fast die ganze Offenbarung auf die Schicksale der Stadt Jerusalem ziehen wollen, und daher vieler Künste ge- brauchet diesen Ort, der sich über vier Berge verbreitete, zu einer Stadt von sie-
ben
*) Die Nachrichten von dergleichen Exempeln suche man in Wolfii Curis Philolog. in Apocalyps.
**)Lakemacherus in Observat. Philolog.
D d 4
Zeugen Jeſu Cap. 17. Dieſes Thier und der falſche Prophet ſind bey einander, und ſtreiten mit vereinigter Kraft wider Chri- ſtum und ſein Reich. Cap. 19. v. 19. 20. Dieſes letztere Bild ſcheinet deutlich genug zu ſeyn, und meiner Erklaͤrung nicht zu be- duͤrfen.
§. 14.
Wider die fuͤnfte Regel habe meinemAnwen- dung der fuͤnften Regel. Beduͤnken nach nicht nur ſchwaͤrmende Traͤumer, ſondern auch viele von ſolchen Maͤnnern angeſtoſſen, die ich als Sterne der erſten Groͤſſe verehre *). Es iſt be- kannt, was fuͤr ein wunderbares tauſend- jaͤhriges Reich verſchiedene in dieſer Offen- barung entdecket, und wie laͤcherlich ſie ſich und ihre Erklaͤrungen gemacht haben. Aber auch groſſe und recht geſetzte Gelehrte haben ſehr gezwungene Erklaͤrungen, und aus der Sprache der Offenbarung gemacht, was ihnen beliebet hat. Ein gewiſſer Ge- lehrter **) hat faſt die ganze Offenbarung auf die Schickſale der Stadt Jeruſalem ziehen wollen, und daher vieler Kuͤnſte ge- brauchet dieſen Ort, der ſich uͤber vier Berge verbreitete, zu einer Stadt von ſie-
ben
*) Die Nachrichten von dergleichen Exempeln ſuche man in Wolfii Curis Philolog. in Apocalyps.
**)Lakemacherus in Obſervat. Philolog.
D d 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0443"n="423"/>
Zeugen Jeſu Cap. 17. Dieſes Thier und<lb/>
der falſche Prophet ſind bey einander, und<lb/>ſtreiten mit vereinigter Kraft wider Chri-<lb/>ſtum und ſein Reich. Cap. 19. v. 19. 20.<lb/>
Dieſes letztere Bild ſcheinet deutlich genug<lb/>
zu ſeyn, und meiner Erklaͤrung nicht zu be-<lb/>
duͤrfen.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 14.</head><lb/><p>Wider die fuͤnfte Regel habe meinem<noteplace="right">Anwen-<lb/>
dung der<lb/>
fuͤnften<lb/>
Regel.</note><lb/>
Beduͤnken nach nicht nur ſchwaͤrmende<lb/>
Traͤumer, ſondern auch viele von ſolchen<lb/>
Maͤnnern angeſtoſſen, die ich als Sterne<lb/>
der erſten Groͤſſe verehre <noteplace="foot"n="*)">Die Nachrichten von dergleichen Exempeln<lb/>ſuche man in <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Wolfii</hi> Curis Philolog. in<lb/>
Apocalyps.</hi></note>. Es iſt be-<lb/>
kannt, was fuͤr ein wunderbares tauſend-<lb/>
jaͤhriges Reich verſchiedene in dieſer Offen-<lb/>
barung entdecket, und wie laͤcherlich ſie<lb/>ſich und ihre Erklaͤrungen gemacht haben.<lb/>
Aber auch groſſe und recht geſetzte Gelehrte<lb/>
haben ſehr gezwungene Erklaͤrungen, und<lb/>
aus der Sprache der Offenbarung gemacht,<lb/>
was ihnen beliebet hat. Ein gewiſſer Ge-<lb/>
lehrter <noteplace="foot"n="**)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Lakemacherus</hi> in Obſervat. Philolog.</hi></note> hat faſt die ganze Offenbarung<lb/>
auf die Schickſale der Stadt Jeruſalem<lb/>
ziehen wollen, und daher vieler Kuͤnſte ge-<lb/>
brauchet dieſen Ort, der ſich uͤber vier<lb/>
Berge verbreitete, zu einer Stadt von ſie-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D d 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">ben</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[423/0443]
Zeugen Jeſu Cap. 17. Dieſes Thier und
der falſche Prophet ſind bey einander, und
ſtreiten mit vereinigter Kraft wider Chri-
ſtum und ſein Reich. Cap. 19. v. 19. 20.
Dieſes letztere Bild ſcheinet deutlich genug
zu ſeyn, und meiner Erklaͤrung nicht zu be-
duͤrfen.
§. 14.
Wider die fuͤnfte Regel habe meinem
Beduͤnken nach nicht nur ſchwaͤrmende
Traͤumer, ſondern auch viele von ſolchen
Maͤnnern angeſtoſſen, die ich als Sterne
der erſten Groͤſſe verehre *). Es iſt be-
kannt, was fuͤr ein wunderbares tauſend-
jaͤhriges Reich verſchiedene in dieſer Offen-
barung entdecket, und wie laͤcherlich ſie
ſich und ihre Erklaͤrungen gemacht haben.
Aber auch groſſe und recht geſetzte Gelehrte
haben ſehr gezwungene Erklaͤrungen, und
aus der Sprache der Offenbarung gemacht,
was ihnen beliebet hat. Ein gewiſſer Ge-
lehrter **) hat faſt die ganze Offenbarung
auf die Schickſale der Stadt Jeruſalem
ziehen wollen, und daher vieler Kuͤnſte ge-
brauchet dieſen Ort, der ſich uͤber vier
Berge verbreitete, zu einer Stadt von ſie-
ben
Anwen-
dung der
fuͤnften
Regel.
*) Die Nachrichten von dergleichen Exempeln
ſuche man in Wolfii Curis Philolog. in
Apocalyps.
**) Lakemacherus in Obſervat. Philolog.
D d 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/443>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.